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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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erforschen wollen; so müssen wir besondersreinen
und un-
reinen
Thieren
verursa-
chet nach
und nach
einen
Eckel vor
dem
Fleisch
der unrei-
nen Thie-
re.

Achtung geben auf das gute, welches aus
einer Sache erfolget. Denn daß dieses
die Absicht GOTTes bey einer jeden Sa-
che sey, haben wir in der ersten Betrach-
tung erwiesen. Was hat aber das Ge-
both sich verschiedener Thiere zu enthalten
und ihr Fleisch nicht zu essen vor Folgen?
Eine natürliche Folge ist diese, daß die Kin-
der vor ein solches Fleisch, welches den El-
tern verbothen und von ihnen nicht geges-
sen wird, einen starcken Eckel und Abscheu
bekommen, und diejenigen Taffeln fliehen,
auf welche solches aufgetragen wird. Wer
hiervon will überzeuget werden, der beden-
cke nur, wie eckelhafft den mehresten unter
uns Katzen, Hunde, Fuchs, Wolff, Pfer-
de und vieles ander Fleisch sey. Und
woher kommt dieses? Aus keiner andern
Ursache, als weil unsere Eltern und Freun-
de dergleichen Fleisch nicht essen, und wir
also von Jugend auf solches zu nehmen
nicht gewöhnet worden. Denn daß der-
gleichen Fleisch zur gewöhnlichen Speise
zu machen der menschlichen Natur nicht
gantz zuwider sey, siehet man daraus, daß
es gantze Völcker giebt, die mit grosser
Begierde das Fleisch essen, welches wir

ver-
Erstes Stück. F





erforſchen wollen; ſo muͤſſen wir beſondersreinen
und un-
reinen
Thieren
verurſa-
chet nach
und nach
einen
Eckel vor
dem
Fleiſch
der unrei-
nen Thie-
re.

Achtung geben auf das gute, welches aus
einer Sache erfolget. Denn daß dieſes
die Abſicht GOTTes bey einer jeden Sa-
che ſey, haben wir in der erſten Betrach-
tung erwieſen. Was hat aber das Ge-
both ſich verſchiedener Thiere zu enthalten
und ihr Fleiſch nicht zu eſſen vor Folgen?
Eine natuͤrliche Folge iſt dieſe, daß die Kin-
der vor ein ſolches Fleiſch, welches den El-
tern verbothen und von ihnen nicht gegeſ-
ſen wird, einen ſtarcken Eckel und Abſcheu
bekommen, und diejenigen Taffeln fliehen,
auf welche ſolches aufgetragen wird. Wer
hiervon will uͤberzeuget werden, der beden-
cke nur, wie eckelhafft den mehreſten unter
uns Katzen, Hunde, Fuchs, Wolff, Pfer-
de und vieles ander Fleiſch ſey. Und
woher kommt dieſes? Aus keiner andern
Urſache, als weil unſere Eltern und Freun-
de dergleichen Fleiſch nicht eſſen, und wir
alſo von Jugend auf ſolches zu nehmen
nicht gewoͤhnet worden. Denn daß der-
gleichen Fleiſch zur gewoͤhnlichen Speiſe
zu machen der menſchlichen Natur nicht
gantz zuwider ſey, ſiehet man daraus, daß
es gantze Voͤlcker giebt, die mit groſſer
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Erſtes Stuͤck. F
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[81/0117] erforſchen wollen; ſo muͤſſen wir beſonders Achtung geben auf das gute, welches aus einer Sache erfolget. Denn daß dieſes die Abſicht GOTTes bey einer jeden Sa- che ſey, haben wir in der erſten Betrach- tung erwieſen. Was hat aber das Ge- both ſich verſchiedener Thiere zu enthalten und ihr Fleiſch nicht zu eſſen vor Folgen? Eine natuͤrliche Folge iſt dieſe, daß die Kin- der vor ein ſolches Fleiſch, welches den El- tern verbothen und von ihnen nicht gegeſ- ſen wird, einen ſtarcken Eckel und Abſcheu bekommen, und diejenigen Taffeln fliehen, auf welche ſolches aufgetragen wird. Wer hiervon will uͤberzeuget werden, der beden- cke nur, wie eckelhafft den mehreſten unter uns Katzen, Hunde, Fuchs, Wolff, Pfer- de und vieles ander Fleiſch ſey. Und woher kommt dieſes? Aus keiner andern Urſache, als weil unſere Eltern und Freun- de dergleichen Fleiſch nicht eſſen, und wir alſo von Jugend auf ſolches zu nehmen nicht gewoͤhnet worden. Denn daß der- gleichen Fleiſch zur gewoͤhnlichen Speiſe zu machen der menſchlichen Natur nicht gantz zuwider ſey, ſiehet man daraus, daß es gantze Voͤlcker giebt, die mit groſſer Begierde das Fleiſch eſſen, welches wir ver- reinen und un- reinen Thieren verurſa- chet nach und nach einen Eckel vor dem Fleiſch der unrei- nen Thie- re. Erſtes Stuͤck. F

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/117>, abgerufen am 23.11.2024.