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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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dersah, und die heftigste Liebe für sie empfand;
ein feuriger Mann, von großen Geistesgaben,
aber sehr unstätem Sinne. Die Verbindung
kam zu Stande, und Sylli zog nach E***,
wo ihr Mann eine der ansehnlichsten Stellen
bekleidete. Gleich darauf kam dessen Bruder,
Heinrich Clerdon, als Regierungsrath
nach C**. Beyde waren in der Schweiz ge-
boren; aber schon als Kinder mit ihrem Vater
nach Deutschland versetzt worden.

Es hatte Sylli geahndet, daß August
auf vielerley Weise sie unglücklich machen
würde; aber das Große und Herrliche in dem
jungen Manne riß sie hin. Drey Jahre nach-
her starb er mitten in der Verwickelung eines
durch niederträchtige Treulosigkeit gegen ihn
angesponnenen Rechtshandels, der ihm die
völlige Zerrüttung seiner äusserlichen Glücks-
umstände drohte. Seine Wittwe, die wenig
eigenes Vermögen hatte, und auch das noch in
Gefahr sah, mußte diesen Rechtshandel, von
schlechten Menschen unterstützt, gegen schlechte
Menschen fortsetzen, und deswegen zu E***

derſah, und die heftigſte Liebe fuͤr ſie empfand;
ein feuriger Mann, von großen Geiſtesgaben,
aber ſehr unſtaͤtem Sinne. Die Verbindung
kam zu Stande, und Sylli zog nach E***,
wo ihr Mann eine der anſehnlichſten Stellen
bekleidete. Gleich darauf kam deſſen Bruder,
Heinrich Clerdon, als Regierungsrath
nach C**. Beyde waren in der Schweiz ge-
boren; aber ſchon als Kinder mit ihrem Vater
nach Deutſchland verſetzt worden.

Es hatte Sylli geahndet, daß Auguſt
auf vielerley Weiſe ſie ungluͤcklich machen
wuͤrde; aber das Große und Herrliche in dem
jungen Manne riß ſie hin. Drey Jahre nach-
her ſtarb er mitten in der Verwickelung eines
durch niedertraͤchtige Treuloſigkeit gegen ihn
angeſponnenen Rechtshandels, der ihm die
voͤllige Zerruͤttung ſeiner aͤuſſerlichen Gluͤcks-
umſtaͤnde drohte. Seine Wittwe, die wenig
eigenes Vermoͤgen hatte, und auch das noch in
Gefahr ſah, mußte dieſen Rechtshandel, von
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[XXX/0036] derſah, und die heftigſte Liebe fuͤr ſie empfand; ein feuriger Mann, von großen Geiſtesgaben, aber ſehr unſtaͤtem Sinne. Die Verbindung kam zu Stande, und Sylli zog nach E***, wo ihr Mann eine der anſehnlichſten Stellen bekleidete. Gleich darauf kam deſſen Bruder, Heinrich Clerdon, als Regierungsrath nach C**. Beyde waren in der Schweiz ge- boren; aber ſchon als Kinder mit ihrem Vater nach Deutſchland verſetzt worden. Es hatte Sylli geahndet, daß Auguſt auf vielerley Weiſe ſie ungluͤcklich machen wuͤrde; aber das Große und Herrliche in dem jungen Manne riß ſie hin. Drey Jahre nach- her ſtarb er mitten in der Verwickelung eines durch niedertraͤchtige Treuloſigkeit gegen ihn angeſponnenen Rechtshandels, der ihm die voͤllige Zerruͤttung ſeiner aͤuſſerlichen Gluͤcks- umſtaͤnde drohte. Seine Wittwe, die wenig eigenes Vermoͤgen hatte, und auch das noch in Gefahr ſah, mußte dieſen Rechtshandel, von ſchlechten Menſchen unterſtuͤtzt, gegen ſchlechte Menſchen fortſetzen, und deswegen zu E***

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. XXX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/36>, abgerufen am 24.11.2024.