seyns, wie sie längst den saftvollen Aesten in jugendlicher, kraftvollster Gestalt sich brüsten -- Du winkest ... O, höher schlägt mir das Herz, fröhlicher schwingt mein Geist seine Flü- gel: Ich sehe! -- Die ganze Fülle, die ganze Kraft des Wesens da; das war es, was mich ergriff, mich durchdrang, sich mir darstellte, als ich erkannte und nicht wußte vor Entzücken!
Wohl uns! So bringt die Natur ihren ge- sammten Inhalt dem Menschen ans Herz, und unterrichtet ihn auf die lieblichste Weise un- mittelbar. Warum verstocken wir gegen sie unser Herz? Warum mißtrauen wir ihrer Weis- heit und Liebe? Warum wollen wir ihre Offen- barungen für Trug; ihre Anweisungen für Fall- stricke; ihre hohe Regierung für den Taumel ei- nes Unsinnigen halten?
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ſeyns, wie ſie laͤngſt den ſaftvollen Aeſten in jugendlicher, kraftvollſter Geſtalt ſich bruͤſten — Du winkeſt … O, hoͤher ſchlaͤgt mir das Herz, froͤhlicher ſchwingt mein Geiſt ſeine Fluͤ- gel: Ich ſehe! — Die ganze Fuͤlle, die ganze Kraft des Weſens da; das war es, was mich ergriff, mich durchdrang, ſich mir darſtellte, als ich erkannte und nicht wußte vor Entzuͤcken!
Wohl uns! So bringt die Natur ihren ge- ſammten Inhalt dem Menſchen ans Herz, und unterrichtet ihn auf die lieblichſte Weiſe un- mittelbar. Warum verſtocken wir gegen ſie unſer Herz? Warum mißtrauen wir ihrer Weis- heit und Liebe? Warum wollen wir ihre Offen- barungen fuͤr Trug; ihre Anweiſungen fuͤr Fall- ſtricke; ihre hohe Regierung fuͤr den Taumel ei- nes Unſinnigen halten?
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ſeyns, wie ſie laͤngſt den ſaftvollen Aeſten in
jugendlicher, kraftvollſter Geſtalt ſich bruͤſten —
Du winkeſt … O, hoͤher ſchlaͤgt mir das
Herz, froͤhlicher ſchwingt mein Geiſt ſeine Fluͤ-
gel: Ich ſehe! — Die ganze Fuͤlle, die
ganze Kraft des Weſens da; das war es,
was mich ergriff, mich durchdrang, ſich mir
darſtellte, als ich erkannte und nicht
wußte vor Entzuͤcken!
Wohl uns! So bringt die Natur ihren ge-
ſammten Inhalt dem Menſchen ans Herz, und
unterrichtet ihn auf die lieblichſte Weiſe un-
mittelbar. Warum verſtocken wir gegen ſie
unſer Herz? Warum mißtrauen wir ihrer Weis-
heit und Liebe? Warum wollen wir ihre Offen-
barungen fuͤr Trug; ihre Anweiſungen fuͤr Fall-
ſtricke; ihre hohe Regierung fuͤr den Taumel ei-
nes Unſinnigen halten?
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/221>, abgerufen am 19.05.2024.
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