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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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Zum Beweise aber, daß ich den Weg, den
ich für den rechten halte, nicht seit gestern,
der Begleitung wegen, erst betrat, erhalten
Sie hier, in betrauter Abschrift, noch ein
Selbstgespräch von mir.

Ich verfiel in dieses Selbstgespräch am
zwanzigsten May des vorigen Jahrs, im An-
gesicht der herrlichen Linde auf meines Vaters
Landhause, die Sie kennen.

Daß meine Urkunde nicht eine Erdichtung
ist, werden Sie mir auf mein Wort, wenig-
stens auf einen Schwur bey jener Linde
glauben.

Erquickendes Grün, die lieblichste Farbe im
schönsten Wechsel, tanzend und spielend mit
dem Lichte, -- das ist es -- Ja das, und wei-
ter nichts, was deinen Blick an diese leisewe-

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Zum Beweiſe aber, daß ich den Weg, den
ich fuͤr den rechten halte, nicht ſeit geſtern,
der Begleitung wegen, erſt betrat, erhalten
Sie hier, in betrauter Abſchrift, noch ein
Selbſtgeſpraͤch von mir.

Ich verfiel in dieſes Selbſtgeſpraͤch am
zwanzigſten May des vorigen Jahrs, im An-
geſicht der herrlichen Linde auf meines Vaters
Landhauſe, die Sie kennen.

Daß meine Urkunde nicht eine Erdichtung
iſt, werden Sie mir auf mein Wort, wenig-
ſtens auf einen Schwur bey jener Linde
glauben.

Erquickendes Gruͤn, die lieblichſte Farbe im
ſchoͤnſten Wechſel, tanzend und ſpielend mit
dem Lichte, — das iſt es — Ja das, und wei-
ter nichts, was deinen Blick an dieſe leiſewe-

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[181/0219] Zum Beweiſe aber, daß ich den Weg, den ich fuͤr den rechten halte, nicht ſeit geſtern, der Begleitung wegen, erſt betrat, erhalten Sie hier, in betrauter Abſchrift, noch ein Selbſtgeſpraͤch von mir. Ich verfiel in dieſes Selbſtgeſpraͤch am zwanzigſten May des vorigen Jahrs, im An- geſicht der herrlichen Linde auf meines Vaters Landhauſe, die Sie kennen. Daß meine Urkunde nicht eine Erdichtung iſt, werden Sie mir auf mein Wort, wenig- ſtens auf einen Schwur bey jener Linde glauben. Erquickendes Gruͤn, die lieblichſte Farbe im ſchoͤnſten Wechſel, tanzend und ſpielend mit dem Lichte, — das iſt es — Ja das, und wei- ter nichts, was deinen Blick an dieſe leiſewe- M 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/219>, abgerufen am 21.11.2024.