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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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lassen, womit er meine arme Vernunft gern
gefangen nähme, und zu einem bloßen Spücke-
ding für lauter Spückedinger machte; seine
Kunst soll ich nicht allein bewundern, son-
dern mich auch daran erfreuen. Das will
er dann und wann in vollem Ernste, und dann
werde ich allemal in vollem Ernst auch böse.

So standen die Sachen bis gestern Abend.
Ich habe mich hingehen lassen im Schreiben über
diese Materie, weil ich von gestern Abend noch
so ganz voll war; und so will ich Dir denn auch
noch erzählen, was sich da zutrug.

Der Finanzrath von Eck und Bibliothekar
Soder brachten den Abend bey uns zu. Beyde
hatten schon mehr von dem Hader zwischen mir
und Clerdon gehört, und fragten, wie es darum
stünde. Auf Clerdons Antwort, diese Feind-
schaft werde mit jedem Tage bitterer, konnte
von Eck seine Begierde, einem Kampfe zwischen
dem gewaltigen Clerdon und der gewaltigen
Cläre einmal beyzuwohnen, nicht verbergen,

laſſen, womit er meine arme Vernunft gern
gefangen naͤhme, und zu einem bloßen Spuͤcke-
ding fuͤr lauter Spuͤckedinger machte; ſeine
Kunſt ſoll ich nicht allein bewundern, ſon-
dern mich auch daran erfreuen. Das will
er dann und wann in vollem Ernſte, und dann
werde ich allemal in vollem Ernſt auch boͤſe.

So ſtanden die Sachen bis geſtern Abend.
Ich habe mich hingehen laſſen im Schreiben uͤber
dieſe Materie, weil ich von geſtern Abend noch
ſo ganz voll war; und ſo will ich Dir denn auch
noch erzaͤhlen, was ſich da zutrug.

Der Finanzrath von Eck und Bibliothekar
Soder brachten den Abend bey uns zu. Beyde
hatten ſchon mehr von dem Hader zwiſchen mir
und Clerdon gehoͤrt, und fragten, wie es darum
ſtuͤnde. Auf Clerdons Antwort, dieſe Feind-
ſchaft werde mit jedem Tage bitterer, konnte
von Eck ſeine Begierde, einem Kampfe zwiſchen
dem gewaltigen Clerdon und der gewaltigen
Claͤre einmal beyzuwohnen, nicht verbergen,

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[143/0181] laſſen, womit er meine arme Vernunft gern gefangen naͤhme, und zu einem bloßen Spuͤcke- ding fuͤr lauter Spuͤckedinger machte; ſeine Kunſt ſoll ich nicht allein bewundern, ſon- dern mich auch daran erfreuen. Das will er dann und wann in vollem Ernſte, und dann werde ich allemal in vollem Ernſt auch boͤſe. So ſtanden die Sachen bis geſtern Abend. Ich habe mich hingehen laſſen im Schreiben uͤber dieſe Materie, weil ich von geſtern Abend noch ſo ganz voll war; und ſo will ich Dir denn auch noch erzaͤhlen, was ſich da zutrug. Der Finanzrath von Eck und Bibliothekar Soder brachten den Abend bey uns zu. Beyde hatten ſchon mehr von dem Hader zwiſchen mir und Clerdon gehoͤrt, und fragten, wie es darum ſtuͤnde. Auf Clerdons Antwort, dieſe Feind- ſchaft werde mit jedem Tage bitterer, konnte von Eck ſeine Begierde, einem Kampfe zwiſchen dem gewaltigen Clerdon und der gewaltigen Claͤre einmal beyzuwohnen, nicht verbergen,

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/181>, abgerufen am 24.11.2024.