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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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ich mir dann zum Troste, und zürne mit Cler-
don, der, als Philosoph, mir diesen Trost zu
nehmen sich verpflichtet fühlt, und mich durch-
aus überreden will, wir würden in alle Ewig-
keit sinnliche Wesen bleiben, folglich einen
Körper haben müssen. Ich will aber durchaus
Hände und Füße nicht mit aus dieser Welt
nehmen, und schlage sogar die Flügel aus,
im Fall sie mir an die Stelle geboten würden.
Nichts von allem, was die gegenwärtige Ein-
richtung nur verbessern könnte, steht mir
an. Denn gesetzt, es besserte sich, nach La-
vaters Vorschlag, mit unserer Gabelförmigen
Einrichtung dergestalt, daß ich mit Einem
Schritte von einem Stern zum andern käme;
so müßte ich doch schreiten, und hätte ja
fast eben so viel zu thun, wenn ich diesseits der
Milchstraße stünde, und Du stündest jenseits,
um zu Dir zu kommen, als wanderte ich von
hier nach E **. So lange Streben und
Erstreben, Wollen und Vollbringen in gleichem
Verhältnisse, wie hier, ausser einander bleiben,
wird keine sonderliche Seligkeit zu Stande

ich mir dann zum Troſte, und zuͤrne mit Cler-
don, der, als Philoſoph, mir dieſen Troſt zu
nehmen ſich verpflichtet fuͤhlt, und mich durch-
aus uͤberreden will, wir wuͤrden in alle Ewig-
keit ſinnliche Weſen bleiben, folglich einen
Koͤrper haben muͤſſen. Ich will aber durchaus
Haͤnde und Fuͤße nicht mit aus dieſer Welt
nehmen, und ſchlage ſogar die Fluͤgel aus,
im Fall ſie mir an die Stelle geboten wuͤrden.
Nichts von allem, was die gegenwaͤrtige Ein-
richtung nur verbeſſern koͤnnte, ſteht mir
an. Denn geſetzt, es beſſerte ſich, nach La-
vaters Vorſchlag, mit unſerer Gabelfoͤrmigen
Einrichtung dergeſtalt, daß ich mit Einem
Schritte von einem Stern zum andern kaͤme;
ſo muͤßte ich doch ſchreiten, und haͤtte ja
faſt eben ſo viel zu thun, wenn ich dieſſeits der
Milchſtraße ſtuͤnde, und Du ſtuͤndeſt jenſeits,
um zu Dir zu kommen, als wanderte ich von
hier nach E **. So lange Streben und
Erſtreben, Wollen und Vollbringen in gleichem
Verhaͤltniſſe, wie hier, auſſer einander bleiben,
wird keine ſonderliche Seligkeit zu Stande

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[139/0177] ich mir dann zum Troſte, und zuͤrne mit Cler- don, der, als Philoſoph, mir dieſen Troſt zu nehmen ſich verpflichtet fuͤhlt, und mich durch- aus uͤberreden will, wir wuͤrden in alle Ewig- keit ſinnliche Weſen bleiben, folglich einen Koͤrper haben muͤſſen. Ich will aber durchaus Haͤnde und Fuͤße nicht mit aus dieſer Welt nehmen, und ſchlage ſogar die Fluͤgel aus, im Fall ſie mir an die Stelle geboten wuͤrden. Nichts von allem, was die gegenwaͤrtige Ein- richtung nur verbeſſern koͤnnte, ſteht mir an. Denn geſetzt, es beſſerte ſich, nach La- vaters Vorſchlag, mit unſerer Gabelfoͤrmigen Einrichtung dergeſtalt, daß ich mit Einem Schritte von einem Stern zum andern kaͤme; ſo muͤßte ich doch ſchreiten, und haͤtte ja faſt eben ſo viel zu thun, wenn ich dieſſeits der Milchſtraße ſtuͤnde, und Du ſtuͤndeſt jenſeits, um zu Dir zu kommen, als wanderte ich von hier nach E **. So lange Streben und Erſtreben, Wollen und Vollbringen in gleichem Verhaͤltniſſe, wie hier, auſſer einander bleiben, wird keine ſonderliche Seligkeit zu Stande

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/177>, abgerufen am 21.11.2024.