einander bis auf den Tod um Nichts, und das Ende dieser höchst lächerlichen Geschichte ist ein furchtbarer Blutsturz, der leicht einen Todten in die Comödie hätte liefern können. -- Wo ist da vernünftiger Zusammenhang?
Sie lassen etwas aus in der Geschichte, sagte der Diaconus.
Nun ja. Ich schrieb, als ich überall hören mußte, ich sei bescholten, an meinen Bräutigam nach Wien und erklärte ihm höchst edel, eine Be- scholtene dürfe nicht seine Gemahlin werden; er sei frei und des gegebenen Wortes ledig. Dieser affectvolle Brief wirkte denn dermaßen auf ihn, daß er sich in kürzester Frist zum Herrn aller Schwierigkeiten machte, die unserer Verbindung entgegengestanden hatten und, so rasch die Pferde Tag und Nacht laufen wollten, nach Stuttgart eilte.
Und aus solchen offenbaren Zeichen erkennen Sie den Gott nicht, der in Ihrem und Ihres Vetters Schicksale waltete, fragte der Diaconus mit komischem Ernst.
Welcher Gott?
Der Zufall! rief der Diaconus feierlich.
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einander bis auf den Tod um Nichts, und das Ende dieſer höchſt lächerlichen Geſchichte iſt ein furchtbarer Blutſturz, der leicht einen Todten in die Comödie hätte liefern können. — Wo iſt da vernünftiger Zuſammenhang?
Sie laſſen etwas aus in der Geſchichte, ſagte der Diaconus.
Nun ja. Ich ſchrieb, als ich überall hören mußte, ich ſei beſcholten, an meinen Bräutigam nach Wien und erklärte ihm höchſt edel, eine Be- ſcholtene dürfe nicht ſeine Gemahlin werden; er ſei frei und des gegebenen Wortes ledig. Dieſer affectvolle Brief wirkte denn dermaßen auf ihn, daß er ſich in kürzeſter Friſt zum Herrn aller Schwierigkeiten machte, die unſerer Verbindung entgegengeſtanden hatten und, ſo raſch die Pferde Tag und Nacht laufen wollten, nach Stuttgart eilte.
Und aus ſolchen offenbaren Zeichen erkennen Sie den Gott nicht, der in Ihrem und Ihres Vetters Schickſale waltete, fragte der Diaconus mit komiſchem Ernſt.
Welcher Gott?
Der Zufall! rief der Diaconus feierlich.
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einander bis auf den Tod um Nichts, und das
Ende dieſer höchſt lächerlichen Geſchichte iſt ein
furchtbarer Blutſturz, der leicht einen Todten in
die Comödie hätte liefern können. — Wo iſt da
vernünftiger Zuſammenhang?
Sie laſſen etwas aus in der Geſchichte, ſagte
der Diaconus.
Nun ja. Ich ſchrieb, als ich überall hören
mußte, ich ſei beſcholten, an meinen Bräutigam
nach Wien und erklärte ihm höchſt edel, eine Be-
ſcholtene dürfe nicht ſeine Gemahlin werden; er
ſei frei und des gegebenen Wortes ledig. Dieſer
affectvolle Brief wirkte denn dermaßen auf ihn,
daß er ſich in kürzeſter Friſt zum Herrn aller
Schwierigkeiten machte, die unſerer Verbindung
entgegengeſtanden hatten und, ſo raſch die Pferde
Tag und Nacht laufen wollten, nach Stuttgart
eilte.
Und aus ſolchen offenbaren Zeichen erkennen
Sie den Gott nicht, der in Ihrem und Ihres
Vetters Schickſale waltete, fragte der Diaconus
mit komiſchem Ernſt.
Welcher Gott?
Der Zufall! rief der Diaconus feierlich.
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/191>, abgerufen am 03.05.2024.
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