... Zu verrathen, das wollen Sie schwö- ren, fiel der Hofschulze ein. -- Sie schwören es heute und brechen es morgen, ich verstehe mich auf solche Schwüre. Wer dergleichen ab- sonderliche Heimlichkeit erfuhr, der verräth sie auch an seinen Freund, oder an seine Liebste, oder an ein Blatt Papier, oder an die Lüfte und die Sache kommt unter das Schwaben- volk draußen im Reich. Nein, nur der Tod stopft den Mund über diese Dinge, auch sagen die alten Rechte ganz genau, wer Freigerichtes Heimlichkeit sieht, ohne wissend zu seyn, der ist des Lebens los. Ich habe einen Haß auf Sie, wie auf keinen Menschen sonst in der Welt, denn -- sagen muß ich Ihnen auch nur: In der Nacht zeigte mir das Gesicht mein Schwert in Ihrem Verschlage, darunter stecken Sie also auch mit, und nun thun Sie das -- das -- das --
Er hielt, von innerer Wuth zusammengeschnürt, einige Augenblicke inne. Dann fuhr er pathetisch fort: So dachte ich da droben auf der Höhe am Stuhl: Herr, Herr, wie soll das werden? Die Heimlichkeit darf nicht von der rothen Erde, wie
Oswald rief: Ich ſchwöre, nichts …
… Zu verrathen, das wollen Sie ſchwö- ren, fiel der Hofſchulze ein. — Sie ſchwören es heute und brechen es morgen, ich verſtehe mich auf ſolche Schwüre. Wer dergleichen ab- ſonderliche Heimlichkeit erfuhr, der verräth ſie auch an ſeinen Freund, oder an ſeine Liebſte, oder an ein Blatt Papier, oder an die Lüfte und die Sache kommt unter das Schwaben- volk draußen im Reich. Nein, nur der Tod ſtopft den Mund über dieſe Dinge, auch ſagen die alten Rechte ganz genau, wer Freigerichtes Heimlichkeit ſieht, ohne wiſſend zu ſeyn, der iſt des Lebens los. Ich habe einen Haß auf Sie, wie auf keinen Menſchen ſonſt in der Welt, denn — ſagen muß ich Ihnen auch nur: In der Nacht zeigte mir das Geſicht mein Schwert in Ihrem Verſchlage, darunter ſtecken Sie alſo auch mit, und nun thun Sie das — das — das —
Er hielt, von innerer Wuth zuſammengeſchnürt, einige Augenblicke inne. Dann fuhr er pathetiſch fort: So dachte ich da droben auf der Höhe am Stuhl: Herr, Herr, wie ſoll das werden? Die Heimlichkeit darf nicht von der rothen Erde, wie
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Oswald rief: Ich ſchwöre, nichts …
… Zu verrathen, das wollen Sie ſchwö-
ren, fiel der Hofſchulze ein. — Sie ſchwören
es heute und brechen es morgen, ich verſtehe
mich auf ſolche Schwüre. Wer dergleichen ab-
ſonderliche Heimlichkeit erfuhr, der verräth
ſie auch an ſeinen Freund, oder an ſeine
Liebſte, oder an ein Blatt Papier, oder an die
Lüfte und die Sache kommt unter das Schwaben-
volk draußen im Reich. Nein, nur der Tod ſtopft
den Mund über dieſe Dinge, auch ſagen die alten
Rechte ganz genau, wer Freigerichtes Heimlichkeit
ſieht, ohne wiſſend zu ſeyn, der iſt des Lebens
los. Ich habe einen Haß auf Sie, wie auf keinen
Menſchen ſonſt in der Welt, denn — ſagen muß
ich Ihnen auch nur: In der Nacht zeigte mir das
Geſicht mein Schwert in Ihrem Verſchlage, darunter
ſtecken Sie alſo auch mit, und nun thun Sie das
— das — das —
Er hielt, von innerer Wuth zuſammengeſchnürt,
einige Augenblicke inne. Dann fuhr er pathetiſch
fort: So dachte ich da droben auf der Höhe am
Stuhl: Herr, Herr, wie ſoll das werden? Die
Heimlichkeit darf nicht von der rothen Erde, wie
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/145>, abgerufen am 24.11.2024.
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