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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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in den Stuben, sagte der Spielmann. Zuweilen
verschwand es. -- Hinten hinaus liegt auch nichts!
frohlockte der Spielmann. Plötzlich kam es wieder
rasch zum Vorschein. -- Da bist du ja schon ge-
wesen! murmelte der Feind voll ingrimmiger Lust.
So begleitete er jeden Schritt des verrätherischen
Lichtes mit seinem Hohne. Wie das Licht nicht
müde ward zu wandern und der Reiche in seiner
verzweiflungsvollen Anstrengung mit ihm, so ward
der Bettler draußen im Dunkel nicht müde, das
Licht und den Reichen zu verspotten. Endlich als
es auf Mitternacht ging, und der Schein noch
immer da und dort flammte, konnte er sich nicht
mäßigen, sondern er feierte seinen nächtlichen Triumph
durch ein Lied, welches er auf dem Leierkasten
tönen ließ. Es war eins der sanften, stillen Lie-
der, welche das Volk auf den Gassen zu hören
bekommt, er aber riß an dem Griff, daß die
Walze, heftig umgeschwungen, die langsame Weise
in das wildeste Allegro trieb.

Damals um diese Mitternachtstunde saß auf
dem Flure im Oberhofe der alte Bauer und ruhte
eine kurze Zeit lang von seinem Suchen aus. Das
Licht stand neben ihm und in dessen mattem Scheine

in den Stuben, ſagte der Spielmann. Zuweilen
verſchwand es. — Hinten hinaus liegt auch nichts!
frohlockte der Spielmann. Plötzlich kam es wieder
raſch zum Vorſchein. — Da biſt du ja ſchon ge-
weſen! murmelte der Feind voll ingrimmiger Luſt.
So begleitete er jeden Schritt des verrätheriſchen
Lichtes mit ſeinem Hohne. Wie das Licht nicht
müde ward zu wandern und der Reiche in ſeiner
verzweiflungsvollen Anſtrengung mit ihm, ſo ward
der Bettler draußen im Dunkel nicht müde, das
Licht und den Reichen zu verſpotten. Endlich als
es auf Mitternacht ging, und der Schein noch
immer da und dort flammte, konnte er ſich nicht
mäßigen, ſondern er feierte ſeinen nächtlichen Triumph
durch ein Lied, welches er auf dem Leierkaſten
tönen ließ. Es war eins der ſanften, ſtillen Lie-
der, welche das Volk auf den Gaſſen zu hören
bekommt, er aber riß an dem Griff, daß die
Walze, heftig umgeſchwungen, die langſame Weiſe
in das wildeſte Allegro trieb.

Damals um dieſe Mitternachtſtunde ſaß auf
dem Flure im Oberhofe der alte Bauer und ruhte
eine kurze Zeit lang von ſeinem Suchen aus. Das
Licht ſtand neben ihm und in deſſen mattem Scheine

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[94/0106] in den Stuben, ſagte der Spielmann. Zuweilen verſchwand es. — Hinten hinaus liegt auch nichts! frohlockte der Spielmann. Plötzlich kam es wieder raſch zum Vorſchein. — Da biſt du ja ſchon ge- weſen! murmelte der Feind voll ingrimmiger Luſt. So begleitete er jeden Schritt des verrätheriſchen Lichtes mit ſeinem Hohne. Wie das Licht nicht müde ward zu wandern und der Reiche in ſeiner verzweiflungsvollen Anſtrengung mit ihm, ſo ward der Bettler draußen im Dunkel nicht müde, das Licht und den Reichen zu verſpotten. Endlich als es auf Mitternacht ging, und der Schein noch immer da und dort flammte, konnte er ſich nicht mäßigen, ſondern er feierte ſeinen nächtlichen Triumph durch ein Lied, welches er auf dem Leierkaſten tönen ließ. Es war eins der ſanften, ſtillen Lie- der, welche das Volk auf den Gaſſen zu hören bekommt, er aber riß an dem Griff, daß die Walze, heftig umgeſchwungen, die langſame Weiſe in das wildeſte Allegro trieb. Damals um dieſe Mitternachtſtunde ſaß auf dem Flure im Oberhofe der alte Bauer und ruhte eine kurze Zeit lang von ſeinem Suchen aus. Das Licht ſtand neben ihm und in deſſen mattem Scheine

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/106>, abgerufen am 25.11.2024.