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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Knieenden die prächtigen Steine an und um und
wie gern ließ sich die glückliche, halbbetäubte Lis-
beth zieren! -- Sieht sie in ihrem weißen Cam-
brickleidchen und mit den Diamanten vom reinsten
Wasser nicht aus wie ein Märchen, einfach, strah-
lend, ärmlich, feenreich? rief sie, als sie ihr Werk
vollendet hatte. Sie erhob die Geschmückte und
drehte sie nach allen Seiten, um die Wirkung der
Brillanten zu prüfen.

Der Diaconus kam. Fancy hatte ihn von der
Straße hereingeholt. Er kehrte eben aus dem
Gerichtshause zurück, den Auftritt mit dem Hof-
schulzen noch in Haupt und Herzen. Seine Frau,
die auch schon etwas von der Revolution in ihrem
Hause gehört hatte, folgte. Fancy schloß den
Zug. Die Wirthe sahen mit Erstaunen auf Lis-
beth, die wirklich dastand, ein armes, reiches,
weißes, buntes Wunder. -- Kleine Frau, rief
Clelia ihre Wirthin an, Sie bekommen heute freies
Haus. Sobald wir hier unsere Pflicht gethan
haben, reise ich ab, denn den Oberamtmann über-
lasse ich Euch, Ihr Guten, und der wird denn
auch bald zornschnaubend seiner Wege gehen.


Knieenden die prächtigen Steine an und um und
wie gern ließ ſich die glückliche, halbbetäubte Lis-
beth zieren! — Sieht ſie in ihrem weißen Cam-
brickleidchen und mit den Diamanten vom reinſten
Waſſer nicht aus wie ein Märchen, einfach, ſtrah-
lend, ärmlich, feenreich? rief ſie, als ſie ihr Werk
vollendet hatte. Sie erhob die Geſchmückte und
drehte ſie nach allen Seiten, um die Wirkung der
Brillanten zu prüfen.

Der Diaconus kam. Fancy hatte ihn von der
Straße hereingeholt. Er kehrte eben aus dem
Gerichtshauſe zurück, den Auftritt mit dem Hof-
ſchulzen noch in Haupt und Herzen. Seine Frau,
die auch ſchon etwas von der Revolution in ihrem
Hauſe gehört hatte, folgte. Fancy ſchloß den
Zug. Die Wirthe ſahen mit Erſtaunen auf Lis-
beth, die wirklich daſtand, ein armes, reiches,
weißes, buntes Wunder. — Kleine Frau, rief
Clelia ihre Wirthin an, Sie bekommen heute freies
Haus. Sobald wir hier unſere Pflicht gethan
haben, reiſe ich ab, denn den Oberamtmann über-
laſſe ich Euch, Ihr Guten, und der wird denn
auch bald zornſchnaubend ſeiner Wege gehen.


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[290/0302] Knieenden die prächtigen Steine an und um und wie gern ließ ſich die glückliche, halbbetäubte Lis- beth zieren! — Sieht ſie in ihrem weißen Cam- brickleidchen und mit den Diamanten vom reinſten Waſſer nicht aus wie ein Märchen, einfach, ſtrah- lend, ärmlich, feenreich? rief ſie, als ſie ihr Werk vollendet hatte. Sie erhob die Geſchmückte und drehte ſie nach allen Seiten, um die Wirkung der Brillanten zu prüfen. Der Diaconus kam. Fancy hatte ihn von der Straße hereingeholt. Er kehrte eben aus dem Gerichtshauſe zurück, den Auftritt mit dem Hof- ſchulzen noch in Haupt und Herzen. Seine Frau, die auch ſchon etwas von der Revolution in ihrem Hauſe gehört hatte, folgte. Fancy ſchloß den Zug. Die Wirthe ſahen mit Erſtaunen auf Lis- beth, die wirklich daſtand, ein armes, reiches, weißes, buntes Wunder. — Kleine Frau, rief Clelia ihre Wirthin an, Sie bekommen heute freies Haus. Sobald wir hier unſere Pflicht gethan haben, reiſe ich ab, denn den Oberamtmann über- laſſe ich Euch, Ihr Guten, und der wird denn auch bald zornſchnaubend ſeiner Wege gehen.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/302>, abgerufen am 26.11.2024.