Nun also, mein Kind, wie soll denn das nun werden? sagte Clelia, etwas verlegen mit dem Shawl spielend.
Lisbeth erröthete, senkte ihr Haupt wieder und versetzte: Von der Zeit unserer Verbindung ist zwischen uns noch nicht die Rede gewesen, zwischen dem Grafen und mir.
Verbindung! rief Clelia lebhaft. Ei! Ei! mein liebes Kind, Sie sprechen ja von der Ver- bindung mit meinem Vetter, als sei diese eine ausgemachte und sich von selbst verstehende Sache.
Lisbeth hob langsam ihr Antlitz empor, sah Clelien mit großen Augen an und fragte: Wovon wollten Sie denn mit mir reden, gnädige Frau?
Die Wirkung einer einfachen aber zur rechten Zeit angebrachten Frage ist oft groß. Clelia hatte sich auf eine begeisterte Versicherung, auf flammende Reden gefaßt gemacht und würde diesen Gluthen mit gleichem Feuer begegnet seyn. Nun aber sollte sie schlichtweg sagen, was sie wolle? und diese Zumuthung setzt in vielen Lagen des Lebens in eine nicht geringe Verlegenheit. An ihr war jetzt die Reihe, die Augen niederzuschlagen; sie sprach, daß man es hätte ein Stottern nennen
Nun alſo, mein Kind, wie ſoll denn das nun werden? ſagte Clelia, etwas verlegen mit dem Shawl ſpielend.
Lisbeth erröthete, ſenkte ihr Haupt wieder und verſetzte: Von der Zeit unſerer Verbindung iſt zwiſchen uns noch nicht die Rede geweſen, zwiſchen dem Grafen und mir.
Verbindung! rief Clelia lebhaft. Ei! Ei! mein liebes Kind, Sie ſprechen ja von der Ver- bindung mit meinem Vetter, als ſei dieſe eine ausgemachte und ſich von ſelbſt verſtehende Sache.
Lisbeth hob langſam ihr Antlitz empor, ſah Clelien mit großen Augen an und fragte: Wovon wollten Sie denn mit mir reden, gnädige Frau?
Die Wirkung einer einfachen aber zur rechten Zeit angebrachten Frage iſt oft groß. Clelia hatte ſich auf eine begeiſterte Verſicherung, auf flammende Reden gefaßt gemacht und würde dieſen Gluthen mit gleichem Feuer begegnet ſeyn. Nun aber ſollte ſie ſchlichtweg ſagen, was ſie wolle? und dieſe Zumuthung ſetzt in vielen Lagen des Lebens in eine nicht geringe Verlegenheit. An ihr war jetzt die Reihe, die Augen niederzuſchlagen; ſie ſprach, daß man es hätte ein Stottern nennen
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Nun alſo, mein Kind, wie ſoll denn das nun
werden? ſagte Clelia, etwas verlegen mit dem
Shawl ſpielend.
Lisbeth erröthete, ſenkte ihr Haupt wieder und
verſetzte: Von der Zeit unſerer Verbindung iſt
zwiſchen uns noch nicht die Rede geweſen, zwiſchen
dem Grafen und mir.
Verbindung! rief Clelia lebhaft. Ei! Ei!
mein liebes Kind, Sie ſprechen ja von der Ver-
bindung mit meinem Vetter, als ſei dieſe eine
ausgemachte und ſich von ſelbſt verſtehende Sache.
Lisbeth hob langſam ihr Antlitz empor, ſah
Clelien mit großen Augen an und fragte: Wovon
wollten Sie denn mit mir reden, gnädige Frau?
Die Wirkung einer einfachen aber zur rechten
Zeit angebrachten Frage iſt oft groß. Clelia
hatte ſich auf eine begeiſterte Verſicherung, auf
flammende Reden gefaßt gemacht und würde dieſen
Gluthen mit gleichem Feuer begegnet ſeyn. Nun
aber ſollte ſie ſchlichtweg ſagen, was ſie wolle?
und dieſe Zumuthung ſetzt in vielen Lagen des
Lebens in eine nicht geringe Verlegenheit. An
ihr war jetzt die Reihe, die Augen niederzuſchlagen;
ſie ſprach, daß man es hätte ein Stottern nennen
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/279>, abgerufen am 28.11.2024.
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