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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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zu Lisbeth, und richtete ihre Bestellung aus.
Lisbeth war ernst und wehmüthig, denn sie hatte
bei dem alten Pfleger eine trübe Probe zu bestehen
gehabt. Fancy wollte ihr etwas sagen, aber diesem
ernsten Antlitze gegenüber erstarb ihr schlaues Wort
auf der Lippe.

Die junge Dame, der im wahren Interesse
ihres nächsten Verwandten ein so schwieriges Ge-
schäft oblag, erhob sich und sagte nach dem Früh-
stück: Fancy, was ziehe ich denn wohl heute an?
-- Gnädige Frau, erwiederte Fancy, Sie müssen
ganze Toilette machen. -- Nun, nur nicht zu
übertrieben, sagte die Baronesse. Nein, nicht zu
übertrieben, versetzte Fancy.

Sie kramte hierauf in den Koffern und Car-
tons und nahm den gewähltesten Putz heraus.
Zum Anzuge bestimmte sie das noch nicht getragene
prächtige Cachemirkleid von violetter Farbe mit
einer Schnippentaille, und fügte dem Kleide einen
weißen Mousseline de Soye Shawl hinzu. Unter
den Strümpfen suchte sie die feinsten a jour ge-
webten aus und unter den Schuhen ein Paar von
schwarzem Atlas. Kurze weiße Handschuhe mit
Spitzen garnirt nahm sie aus einem Carton. Als

zu Lisbeth, und richtete ihre Beſtellung aus.
Lisbeth war ernſt und wehmüthig, denn ſie hatte
bei dem alten Pfleger eine trübe Probe zu beſtehen
gehabt. Fancy wollte ihr etwas ſagen, aber dieſem
ernſten Antlitze gegenüber erſtarb ihr ſchlaues Wort
auf der Lippe.

Die junge Dame, der im wahren Intereſſe
ihres nächſten Verwandten ein ſo ſchwieriges Ge-
ſchäft oblag, erhob ſich und ſagte nach dem Früh-
ſtück: Fancy, was ziehe ich denn wohl heute an?
— Gnädige Frau, erwiederte Fancy, Sie müſſen
ganze Toilette machen. — Nun, nur nicht zu
übertrieben, ſagte die Baroneſſe. Nein, nicht zu
übertrieben, verſetzte Fancy.

Sie kramte hierauf in den Koffern und Car-
tons und nahm den gewählteſten Putz heraus.
Zum Anzuge beſtimmte ſie das noch nicht getragene
prächtige Cachemirkleid von violetter Farbe mit
einer Schnippentaille, und fügte dem Kleide einen
weißen Mouſſeline de Soye Shawl hinzu. Unter
den Strümpfen ſuchte ſie die feinſten à jour ge-
webten aus und unter den Schuhen ein Paar von
ſchwarzem Atlas. Kurze weiße Handſchuhe mit
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[260/0272] zu Lisbeth, und richtete ihre Beſtellung aus. Lisbeth war ernſt und wehmüthig, denn ſie hatte bei dem alten Pfleger eine trübe Probe zu beſtehen gehabt. Fancy wollte ihr etwas ſagen, aber dieſem ernſten Antlitze gegenüber erſtarb ihr ſchlaues Wort auf der Lippe. Die junge Dame, der im wahren Intereſſe ihres nächſten Verwandten ein ſo ſchwieriges Ge- ſchäft oblag, erhob ſich und ſagte nach dem Früh- ſtück: Fancy, was ziehe ich denn wohl heute an? — Gnädige Frau, erwiederte Fancy, Sie müſſen ganze Toilette machen. — Nun, nur nicht zu übertrieben, ſagte die Baroneſſe. Nein, nicht zu übertrieben, verſetzte Fancy. Sie kramte hierauf in den Koffern und Car- tons und nahm den gewählteſten Putz heraus. Zum Anzuge beſtimmte ſie das noch nicht getragene prächtige Cachemirkleid von violetter Farbe mit einer Schnippentaille, und fügte dem Kleide einen weißen Mouſſeline de Soye Shawl hinzu. Unter den Strümpfen ſuchte ſie die feinſten à jour ge- webten aus und unter den Schuhen ein Paar von ſchwarzem Atlas. Kurze weiße Handſchuhe mit Spitzen garnirt nahm ſie aus einem Carton. Als

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/272>, abgerufen am 28.11.2024.