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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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im rechtlichen Sinne des Worts. -- Worts, sagte
der Polizeisoldat Marzeters.

Nun denn! rief der Schriftsteller, der bereits
in die Thüröffnung selbst zurückgedrängt war und
in diesem Extreme seine ganze Entschlossenheit wie-
derfand -- alle menschlichen Mittel sind erschöpft --
treibt mich nicht zum Aeußersten! Ehe ich den
Freiherrn verhaften und beschimpfen lasse, mit
dem ich es mir habe so sauer werden lassen, ehe
breche das Verderben über uns Alle herein! Ihr
seht, unbarmherzige Verfolger meines Schützlings,
ich habe ziemlich starke Arme, zwar bin ich kein
Simson, aber dieses Schloß ist auch nicht das
philistervolle Haus zu Gasa; sondern geborsten,
zerspalten und kaum noch in seinen Wänden stehend.
Ich fasse diese Pfosten an und neige mich vor-
wärts, wenn Ihr beharret, und die Sprünge und
Wandrisse hier herum müßten mich sehr täuschen,
oder es gelingt mir, einen Theil des Mauerwerks
auf mich und Euch zu stürzen, und möge Münch-
hausen dann mit herabfallen, immerhin! Denn es
ist besser, daß er ehrlich von Freundes Hand sterbe,
als daß er schmählich in die Fesseln der Polizei
gerathe!


im rechtlichen Sinne des Worts. — Worts, ſagte
der Polizeiſoldat Marzeters.

Nun denn! rief der Schriftſteller, der bereits
in die Thüröffnung ſelbſt zurückgedrängt war und
in dieſem Extreme ſeine ganze Entſchloſſenheit wie-
derfand — alle menſchlichen Mittel ſind erſchöpft —
treibt mich nicht zum Aeußerſten! Ehe ich den
Freiherrn verhaften und beſchimpfen laſſe, mit
dem ich es mir habe ſo ſauer werden laſſen, ehe
breche das Verderben über uns Alle herein! Ihr
ſeht, unbarmherzige Verfolger meines Schützlings,
ich habe ziemlich ſtarke Arme, zwar bin ich kein
Simſon, aber dieſes Schloß iſt auch nicht das
philiſtervolle Haus zu Gaſa; ſondern geborſten,
zerſpalten und kaum noch in ſeinen Wänden ſtehend.
Ich faſſe dieſe Pfoſten an und neige mich vor-
wärts, wenn Ihr beharret, und die Sprünge und
Wandriſſe hier herum müßten mich ſehr täuſchen,
oder es gelingt mir, einen Theil des Mauerwerks
auf mich und Euch zu ſtürzen, und möge Münch-
hauſen dann mit herabfallen, immerhin! Denn es
iſt beſſer, daß er ehrlich von Freundes Hand ſterbe,
als daß er ſchmählich in die Feſſeln der Polizei
gerathe!


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[297/0311] im rechtlichen Sinne des Worts. — Worts, ſagte der Polizeiſoldat Marzeters. Nun denn! rief der Schriftſteller, der bereits in die Thüröffnung ſelbſt zurückgedrängt war und in dieſem Extreme ſeine ganze Entſchloſſenheit wie- derfand — alle menſchlichen Mittel ſind erſchöpft — treibt mich nicht zum Aeußerſten! Ehe ich den Freiherrn verhaften und beſchimpfen laſſe, mit dem ich es mir habe ſo ſauer werden laſſen, ehe breche das Verderben über uns Alle herein! Ihr ſeht, unbarmherzige Verfolger meines Schützlings, ich habe ziemlich ſtarke Arme, zwar bin ich kein Simſon, aber dieſes Schloß iſt auch nicht das philiſtervolle Haus zu Gaſa; ſondern geborſten, zerſpalten und kaum noch in ſeinen Wänden ſtehend. Ich faſſe dieſe Pfoſten an und neige mich vor- wärts, wenn Ihr beharret, und die Sprünge und Wandriſſe hier herum müßten mich ſehr täuſchen, oder es gelingt mir, einen Theil des Mauerwerks auf mich und Euch zu ſtürzen, und möge Münch- hauſen dann mit herabfallen, immerhin! Denn es iſt beſſer, daß er ehrlich von Freundes Hand ſterbe, als daß er ſchmählich in die Feſſeln der Polizei gerathe!

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/311>, abgerufen am 22.11.2024.