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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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langem Staunen, Mustern und Seufzen schleuderte
er seinen lackirren Hut weit hinter sich, wischte sich
das Maul und that einen Schritt gegen Emeren-
tien, unfehlbar in der Absicht, ihr den Handschuh
zu küssen, denn bis zu ihren Lippen verstiegen sich
seine kühnsten Gedanken nicht.

Emerentia streckte den Fächer streng und zu-
rückweisend ihm entgegen. Er blieb bestürzt stehen,
sah sie verlegen an und wußte nicht, was diese
Sprödigkeit bedeuten sollte. Auch sie schwieg, denn
sie hatte beschlossen, die Größe dieses Momentes
nicht durch rohe Worte herabzuziehen, sie wollte
nur durch Zeichen mit ihrem Verehrer reden. --
Gnädiges Fräulein, rief Karl Buttervogel endlich
mit klagender Stimme, dieses ist sehr unrecht, und
heißt einen armen Schuft auf den Geruch von
einem Braten einladen. -- Doch wie ist mir denn?
Alle Donnerwetter! Wenn man den Teufel an
die Wand malt, so kommt der Cujon! Auch ein
Braten muß hier in der Nähe seyn, denn meine
Nase trügt mich nicht und es steigt ein Düftlein auf
und in dem Korbe -- hol' mich Dieser und Jener --

Emerentia gab mit dem Fächer ein Zeichen,
welches Karl'n berechtigte, die Serviette von dem

langem Staunen, Muſtern und Seufzen ſchleuderte
er ſeinen lackirren Hut weit hinter ſich, wiſchte ſich
das Maul und that einen Schritt gegen Emeren-
tien, unfehlbar in der Abſicht, ihr den Handſchuh
zu küſſen, denn bis zu ihren Lippen verſtiegen ſich
ſeine kühnſten Gedanken nicht.

Emerentia ſtreckte den Fächer ſtreng und zu-
rückweiſend ihm entgegen. Er blieb beſtürzt ſtehen,
ſah ſie verlegen an und wußte nicht, was dieſe
Sprödigkeit bedeuten ſollte. Auch ſie ſchwieg, denn
ſie hatte beſchloſſen, die Größe dieſes Momentes
nicht durch rohe Worte herabzuziehen, ſie wollte
nur durch Zeichen mit ihrem Verehrer reden. —
Gnädiges Fräulein, rief Karl Buttervogel endlich
mit klagender Stimme, dieſes iſt ſehr unrecht, und
heißt einen armen Schuft auf den Geruch von
einem Braten einladen. — Doch wie iſt mir denn?
Alle Donnerwetter! Wenn man den Teufel an
die Wand malt, ſo kommt der Cujon! Auch ein
Braten muß hier in der Nähe ſeyn, denn meine
Naſe trügt mich nicht und es ſteigt ein Düftlein auf
und in dem Korbe — hol’ mich Dieſer und Jener —

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[286/0300] langem Staunen, Muſtern und Seufzen ſchleuderte er ſeinen lackirren Hut weit hinter ſich, wiſchte ſich das Maul und that einen Schritt gegen Emeren- tien, unfehlbar in der Abſicht, ihr den Handſchuh zu küſſen, denn bis zu ihren Lippen verſtiegen ſich ſeine kühnſten Gedanken nicht. Emerentia ſtreckte den Fächer ſtreng und zu- rückweiſend ihm entgegen. Er blieb beſtürzt ſtehen, ſah ſie verlegen an und wußte nicht, was dieſe Sprödigkeit bedeuten ſollte. Auch ſie ſchwieg, denn ſie hatte beſchloſſen, die Größe dieſes Momentes nicht durch rohe Worte herabzuziehen, ſie wollte nur durch Zeichen mit ihrem Verehrer reden. — Gnädiges Fräulein, rief Karl Buttervogel endlich mit klagender Stimme, dieſes iſt ſehr unrecht, und heißt einen armen Schuft auf den Geruch von einem Braten einladen. — Doch wie iſt mir denn? Alle Donnerwetter! Wenn man den Teufel an die Wand malt, ſo kommt der Cujon! Auch ein Braten muß hier in der Nähe ſeyn, denn meine Naſe trügt mich nicht und es ſteigt ein Düftlein auf und in dem Korbe — hol’ mich Dieſer und Jener — Emerentia gab mit dem Fächer ein Zeichen, welches Karl’n berechtigte, die Serviette von dem

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/300>, abgerufen am 22.11.2024.