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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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glänzende Fürst aus. Das Gold an sich ist Nichts
für den, der sein Herz nicht an Irdisches hängt,
aber diese theuerste und köstlichste Gabe der Natur
in Allem und Jedem, auch in dem Geringfügigsten
und Unscheinbarsten zu erkennen, das gilt dem
Weisen viel. Zu andern Stunden wiesen uns die
Sterne ihre Kreise, die als Geschichte sich ablösten
und zur Erde sanken, oder die innigen Verwandt-
schaften der Töne und der Zahlen wurden wach,
und zeigten uns die Bündnisse, welche zu schildern
kein Wort genügt, die sich vielmehr nur wieder in
Zahl und Ton offenbaren. In allem diesem gehei-
men Wesen und Weben aber schwebte, daß es nicht
wieder zu kalter klebriger Gestaltung gerinne, ewig
verbindend und ewig lösend, sich in dem Hader
nieverwelkender Jugendkraft in sich und an den
Dingen entzweiend, das Große, Unergründliche;
der dialectische Gedanke.

O selige, genügliche Zeit des erschlossenen Ver-
stehens, des Wandelns durch die inneren Säle des
Pallastes, an dessen metallener Pforte die Andern
vergeblich anklopfen! Endlich -- --

Der fahrende Schüler, dessen Lippen bei der
Erzählung sich in einem dunkeln Nothe immer glü-

glänzende Fürſt aus. Das Gold an ſich iſt Nichts
für den, der ſein Herz nicht an Irdiſches hängt,
aber dieſe theuerſte und köſtlichſte Gabe der Natur
in Allem und Jedem, auch in dem Geringfügigſten
und Unſcheinbarſten zu erkennen, das gilt dem
Weiſen viel. Zu andern Stunden wieſen uns die
Sterne ihre Kreiſe, die als Geſchichte ſich ablöſten
und zur Erde ſanken, oder die innigen Verwandt-
ſchaften der Töne und der Zahlen wurden wach,
und zeigten uns die Bündniſſe, welche zu ſchildern
kein Wort genügt, die ſich vielmehr nur wieder in
Zahl und Ton offenbaren. In allem dieſem gehei-
men Weſen und Weben aber ſchwebte, daß es nicht
wieder zu kalter klebriger Geſtaltung gerinne, ewig
verbindend und ewig löſend, ſich in dem Hader
nieverwelkender Jugendkraft in ſich und an den
Dingen entzweiend, das Große, Unergründliche;
der dialectiſche Gedanke.

O ſelige, genügliche Zeit des erſchloſſenen Ver-
ſtehens, des Wandelns durch die inneren Säle des
Pallaſtes, an deſſen metallener Pforte die Andern
vergeblich anklopfen! Endlich — —

Der fahrende Schüler, deſſen Lippen bei der
Erzählung ſich in einem dunkeln Nothe immer glü-

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[150/0164] glänzende Fürſt aus. Das Gold an ſich iſt Nichts für den, der ſein Herz nicht an Irdiſches hängt, aber dieſe theuerſte und köſtlichſte Gabe der Natur in Allem und Jedem, auch in dem Geringfügigſten und Unſcheinbarſten zu erkennen, das gilt dem Weiſen viel. Zu andern Stunden wieſen uns die Sterne ihre Kreiſe, die als Geſchichte ſich ablöſten und zur Erde ſanken, oder die innigen Verwandt- ſchaften der Töne und der Zahlen wurden wach, und zeigten uns die Bündniſſe, welche zu ſchildern kein Wort genügt, die ſich vielmehr nur wieder in Zahl und Ton offenbaren. In allem dieſem gehei- men Weſen und Weben aber ſchwebte, daß es nicht wieder zu kalter klebriger Geſtaltung gerinne, ewig verbindend und ewig löſend, ſich in dem Hader nieverwelkender Jugendkraft in ſich und an den Dingen entzweiend, das Große, Unergründliche; der dialectiſche Gedanke. O ſelige, genügliche Zeit des erſchloſſenen Ver- ſtehens, des Wandelns durch die inneren Säle des Pallaſtes, an deſſen metallener Pforte die Andern vergeblich anklopfen! Endlich — — Der fahrende Schüler, deſſen Lippen bei der Erzählung ſich in einem dunkeln Nothe immer glü-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/164>, abgerufen am 24.11.2024.