Unternehmungen werden, in denen Ihr keine Stelle fändet und Angesichts derer Ihr Euch unbehaglich fühlen würdet.
Unter uns -- behaltet es aber bei Euch: An dem Geheimerathsposten liegt mir so viel nicht mehr. Wißt Ihr, was Luft ist? -- Wenn Euer Schulhaus baufällig werden sollte, so eröffnet mir die Sache vertrauensvoll, es soll Rath geschafft werden für Material zum selbstkostenden Preise. Unglaublich ist, was wir hier vorhaben, und den- noch ist es wahr, denn ein Cavalier hat es dem Andern zugesichert, und aus Unrath machen sie jetzt Licht und aus dem, was man sonst weggoß, Zucker. -- Noch Eins; Euer Weg führt Euch nahe am Oberhofe vorbei, erkundigt Euch doch dort, ob sie etwas von der Lisbeth wissen, sie wollte bei dem Hofschulzen vorsprechen. Mich verlangt von Herzen nach dem Kinde, besonders jetzt, wo ich ihr die Freude machen kann, ihr eine gesicherte Zukunft zu versprechen.
Unternehmungen werden, in denen Ihr keine Stelle fändet und Angeſichts derer Ihr Euch unbehaglich fühlen würdet.
Unter uns — behaltet es aber bei Euch: An dem Geheimerathspoſten liegt mir ſo viel nicht mehr. Wißt Ihr, was Luft iſt? — Wenn Euer Schulhaus baufällig werden ſollte, ſo eröffnet mir die Sache vertrauensvoll, es ſoll Rath geſchafft werden für Material zum ſelbſtkoſtenden Preiſe. Unglaublich iſt, was wir hier vorhaben, und den- noch iſt es wahr, denn ein Cavalier hat es dem Andern zugeſichert, und aus Unrath machen ſie jetzt Licht und aus dem, was man ſonſt weggoß, Zucker. — Noch Eins; Euer Weg führt Euch nahe am Oberhofe vorbei, erkundigt Euch doch dort, ob ſie etwas von der Lisbeth wiſſen, ſie wollte bei dem Hofſchulzen vorſprechen. Mich verlangt von Herzen nach dem Kinde, beſonders jetzt, wo ich ihr die Freude machen kann, ihr eine geſicherte Zukunft zu verſprechen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0249"n="231"/>
Unternehmungen werden, in denen Ihr keine Stelle<lb/>
fändet und Angeſichts derer Ihr Euch unbehaglich<lb/>
fühlen würdet.</p><lb/><p>Unter uns — behaltet es aber bei Euch: An<lb/>
dem Geheimerathspoſten liegt mir ſo viel nicht<lb/>
mehr. Wißt Ihr, was Luft iſt? — Wenn Euer<lb/>
Schulhaus baufällig werden ſollte, ſo eröffnet mir<lb/>
die Sache vertrauensvoll, es ſoll Rath geſchafft<lb/>
werden für Material zum ſelbſtkoſtenden Preiſe.<lb/>
Unglaublich iſt, was wir hier vorhaben, und den-<lb/>
noch iſt es wahr, denn <hirendition="#g">ein</hi> Cavalier hat es dem<lb/>
Andern zugeſichert, und aus Unrath machen ſie jetzt<lb/>
Licht und aus dem, was man ſonſt weggoß, Zucker.<lb/>— Noch Eins; Euer Weg führt Euch nahe am<lb/>
Oberhofe vorbei, erkundigt Euch doch dort, ob ſie<lb/>
etwas von der Lisbeth wiſſen, ſie wollte bei dem<lb/>
Hofſchulzen vorſprechen. Mich verlangt von Herzen<lb/>
nach dem Kinde, beſonders jetzt, wo ich ihr die<lb/>
Freude machen kann, ihr eine geſicherte Zukunft zu<lb/>
verſprechen.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></body></text></TEI>
[231/0249]
Unternehmungen werden, in denen Ihr keine Stelle
fändet und Angeſichts derer Ihr Euch unbehaglich
fühlen würdet.
Unter uns — behaltet es aber bei Euch: An
dem Geheimerathspoſten liegt mir ſo viel nicht
mehr. Wißt Ihr, was Luft iſt? — Wenn Euer
Schulhaus baufällig werden ſollte, ſo eröffnet mir
die Sache vertrauensvoll, es ſoll Rath geſchafft
werden für Material zum ſelbſtkoſtenden Preiſe.
Unglaublich iſt, was wir hier vorhaben, und den-
noch iſt es wahr, denn ein Cavalier hat es dem
Andern zugeſichert, und aus Unrath machen ſie jetzt
Licht und aus dem, was man ſonſt weggoß, Zucker.
— Noch Eins; Euer Weg führt Euch nahe am
Oberhofe vorbei, erkundigt Euch doch dort, ob ſie
etwas von der Lisbeth wiſſen, ſie wollte bei dem
Hofſchulzen vorſprechen. Mich verlangt von Herzen
nach dem Kinde, beſonders jetzt, wo ich ihr die
Freude machen kann, ihr eine geſicherte Zukunft zu
verſprechen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/249>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.