des Hauses und that ihm ein Zimmer auf, vor dessen Fenstern Weinranken einen grünen Schim- mer verbreiteten und welches eine anmuthige Aus- sicht auf blühende Gartenbeete hatte. Das Erste, was dem Jäger auffiel, weil es der Thüre ge- rade gegenüber stand, war ein Tropäon auf hohem Postamente, zusammengefügt aus Kanonen, Waffen, Fahnen, Kriegesgeräth. An dem Postamente glänz- ten in goldenen Ziffern die Jahreszahlen 1813, 1814, 1815 und über dem Tropäon an der Wand prangten in einer Einfassung von goldenen Sternen die Namen der Befreiungsschlachten auf weißem Grunde. Die Wände dieses Zimmers waren von den Büsten der verbündeten Herrscher und ihrer Feldherrn geschmückt. Da sah man den Abschied der Freiwilligen, Blücher und Gneisenau in ihren Regenmänteln nach der Schlacht an der Katz- bach über die Haide reitend, den Einzug in Paris, die Plane von Leipzig und Belle-Alliance. Und um den symmetrischen Gegensatz zu dem französischen Zimmer zu vollenden, so fehlte auch hier eine kleine Sammlung von Kriegsbü- chern nicht, von Deutschen in deutschem Sinne geschrieben.
des Hauſes und that ihm ein Zimmer auf, vor deſſen Fenſtern Weinranken einen grünen Schim- mer verbreiteten und welches eine anmuthige Aus- ſicht auf blühende Gartenbeete hatte. Das Erſte, was dem Jäger auffiel, weil es der Thüre ge- rade gegenüber ſtand, war ein Tropäon auf hohem Poſtamente, zuſammengefügt aus Kanonen, Waffen, Fahnen, Kriegesgeräth. An dem Poſtamente glänz- ten in goldenen Ziffern die Jahreszahlen 1813, 1814, 1815 und über dem Tropäon an der Wand prangten in einer Einfaſſung von goldenen Sternen die Namen der Befreiungsſchlachten auf weißem Grunde. Die Wände dieſes Zimmers waren von den Büſten der verbündeten Herrſcher und ihrer Feldherrn geſchmückt. Da ſah man den Abſchied der Freiwilligen, Blücher und Gneiſenau in ihren Regenmänteln nach der Schlacht an der Katz- bach über die Haide reitend, den Einzug in Paris, die Plane von Leipzig und Belle-Alliance. Und um den ſymmetriſchen Gegenſatz zu dem franzöſiſchen Zimmer zu vollenden, ſo fehlte auch hier eine kleine Sammlung von Kriegsbü- chern nicht, von Deutſchen in deutſchem Sinne geſchrieben.
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des Hauſes und that ihm ein Zimmer auf, vor
deſſen Fenſtern Weinranken einen grünen Schim-
mer verbreiteten und welches eine anmuthige Aus-
ſicht auf blühende Gartenbeete hatte. Das Erſte,
was dem Jäger auffiel, weil es der Thüre ge-
rade gegenüber ſtand, war ein Tropäon auf hohem
Poſtamente, zuſammengefügt aus Kanonen, Waffen,
Fahnen, Kriegesgeräth. An dem Poſtamente glänz-
ten in goldenen Ziffern die Jahreszahlen 1813,
1814, 1815 und über dem Tropäon an der Wand
prangten in einer Einfaſſung von goldenen Sternen
die Namen der Befreiungsſchlachten auf weißem
Grunde. Die Wände dieſes Zimmers waren von
den Büſten der verbündeten Herrſcher und ihrer
Feldherrn geſchmückt. Da ſah man den Abſchied
der Freiwilligen, Blücher und Gneiſenau in ihren
Regenmänteln nach der Schlacht an der Katz-
bach über die Haide reitend, den Einzug in
Paris, die Plane von Leipzig und Belle-Alliance.
Und um den ſymmetriſchen Gegenſatz zu dem
franzöſiſchen Zimmer zu vollenden, ſo fehlte
auch hier eine kleine Sammlung von Kriegsbü-
chern nicht, von Deutſchen in deutſchem Sinne
geſchrieben.
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/430>, abgerufen am 25.11.2024.
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