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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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dazu die Masseurinnen, die Orthopädinnen und
last not least die Ärztinnen und Zahnärztinnen.

892 Privatgelehrte, Schriftstellerinnen und
Journalistinnen, 1984 Stenographinnen, Privat-
sekretärinnen u. a. m. werden besonders auf-
geführt. Ferner 22902 in Musik, Theater und
Schaustellungen aller Art. Unter diesen zuletzt an-
geführten finden wir das Höchste, was die Frauen
in künstlerischer Hinsicht erreicht haben, auch die
höchste Bewertung dieser ihrer Leistungen neben
der traurigsten Erscheinung der Herabsetzung der
weiblichen Würde.

Aus diesem kurzen Überblick ist ersichtlich, daß
schon nach den Ergebnissen der Berufsstatistik von
1907 die Frauenarbeit, mit Ausnahme des häus-
lichen Berufes, durchweg enorm gestiegen ist. Seit-
dem ist sie aber weiter in leaps and bounds vor-
wärts gegangen und zwar wieder in einem viel
schnelleren Tempo als die Männerbeschäftigung.
Setzen wir beispielsweise den Beschäftigungsgrad
der Frauen und Mädchen am 1. Januar 1905 mit
100 ein, so erhalten wir eine Beschäftigtenziffer
für die weiblichen Personen ein Jahr nach der
Berufsstatistik von 120, am 1. November 1909 von
125, 1910 von 132, 1911 von 138 und am 1. No-
vember 1912 von 145. Jn wenigen vier Jahren
ist die Ziffer der weiblichen Beschäftigten aber-

dazu die Masseurinnen, die Orthopädinnen und
last not least die Ärztinnen und Zahnärztinnen.

892 Privatgelehrte, Schriftstellerinnen und
Journalistinnen, 1984 Stenographinnen, Privat-
sekretärinnen u. a. m. werden besonders auf-
geführt. Ferner 22902 in Musik, Theater und
Schaustellungen aller Art. Unter diesen zuletzt an-
geführten finden wir das Höchste, was die Frauen
in künstlerischer Hinsicht erreicht haben, auch die
höchste Bewertung dieser ihrer Leistungen neben
der traurigsten Erscheinung der Herabsetzung der
weiblichen Würde.

Aus diesem kurzen Überblick ist ersichtlich, daß
schon nach den Ergebnissen der Berufsstatistik von
1907 die Frauenarbeit, mit Ausnahme des häus-
lichen Berufes, durchweg enorm gestiegen ist. Seit-
dem ist sie aber weiter in leaps and bounds vor-
wärts gegangen und zwar wieder in einem viel
schnelleren Tempo als die Männerbeschäftigung.
Setzen wir beispielsweise den Beschäftigungsgrad
der Frauen und Mädchen am 1. Januar 1905 mit
100 ein, so erhalten wir eine Beschäftigtenziffer
für die weiblichen Personen ein Jahr nach der
Berufsstatistik von 120, am 1. November 1909 von
125, 1910 von 132, 1911 von 138 und am 1. No-
vember 1912 von 145. Jn wenigen vier Jahren
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[37/0041] dazu die Masseurinnen, die Orthopädinnen und last not least die Ärztinnen und Zahnärztinnen. 892 Privatgelehrte, Schriftstellerinnen und Journalistinnen, 1984 Stenographinnen, Privat- sekretärinnen u. a. m. werden besonders auf- geführt. Ferner 22902 in Musik, Theater und Schaustellungen aller Art. Unter diesen zuletzt an- geführten finden wir das Höchste, was die Frauen in künstlerischer Hinsicht erreicht haben, auch die höchste Bewertung dieser ihrer Leistungen neben der traurigsten Erscheinung der Herabsetzung der weiblichen Würde. Aus diesem kurzen Überblick ist ersichtlich, daß schon nach den Ergebnissen der Berufsstatistik von 1907 die Frauenarbeit, mit Ausnahme des häus- lichen Berufes, durchweg enorm gestiegen ist. Seit- dem ist sie aber weiter in leaps and bounds vor- wärts gegangen und zwar wieder in einem viel schnelleren Tempo als die Männerbeschäftigung. Setzen wir beispielsweise den Beschäftigungsgrad der Frauen und Mädchen am 1. Januar 1905 mit 100 ein, so erhalten wir eine Beschäftigtenziffer für die weiblichen Personen ein Jahr nach der Berufsstatistik von 120, am 1. November 1909 von 125, 1910 von 132, 1911 von 138 und am 1. No- vember 1912 von 145. Jn wenigen vier Jahren ist die Ziffer der weiblichen Beschäftigten aber-

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/41>, abgerufen am 29.03.2024.