mutter da, in 33 Fällen lebte nur noch der Vater, in 141 Fällen nur noch die Mutter. Nächst dem unglücklichen, bzw. mangelnden Eheverhältnis, das zu dreiviertel den Hauptgrund der Hilfs- bedürftigkeit des Kindes bildete, ist es vor allem die Trunksucht der Eltern, die den Kindern zum Unglück gereichte. Sie war in 86 Fällen so aus- geprägt, daß ein Eingreifen im Jnteresse der Kinder unumgänglich geboten erschien. Welche Tragödien der Alkoholismus verschuldet, wie er so vielfach an der elenden körperlichen Beschaffenheit, am Schwachsinn, der Epilepsie der Kinder schuld ist, wie furchtbar die Familien unter den Miß- handlungen des trunksüchtigen Vaters, mitunter sogar der trunksüchtigen Mutter, ja, unter ihren Bedrohungen und sogar Sittlichkeitsverbrechen zu leiden haben, dafür liefern die Berichte die sprechendsten Beweise. Jn 189 Fällen fanden Miß- handlung und Vernachlässigung der Minderjäh- rigen statt, weitere objektive Gründe der Gefähr- dung und Hilfsbedürftigkeit Minderjähriger waren in 67 Fällen sittliche Verkommenheit der Eltern, in 11 Fällen Sittlichkeitsverbrechen an den Minderjährigen durch den Vater, in 176 Fällen Armut, in 21 Fällen Geisteskrankheit und in 53 Fällen Mangel an Aufsicht. Die subjektiven Gründe lauten in 108 Fällen Herumtreiben, in 42 geistige Abnormität, in 89 Kränklichkeit, in 62
mutter da, in 33 Fällen lebte nur noch der Vater, in 141 Fällen nur noch die Mutter. Nächst dem unglücklichen, bzw. mangelnden Eheverhältnis, das zu dreiviertel den Hauptgrund der Hilfs- bedürftigkeit des Kindes bildete, ist es vor allem die Trunksucht der Eltern, die den Kindern zum Unglück gereichte. Sie war in 86 Fällen so aus- geprägt, daß ein Eingreifen im Jnteresse der Kinder unumgänglich geboten erschien. Welche Tragödien der Alkoholismus verschuldet, wie er so vielfach an der elenden körperlichen Beschaffenheit, am Schwachsinn, der Epilepsie der Kinder schuld ist, wie furchtbar die Familien unter den Miß- handlungen des trunksüchtigen Vaters, mitunter sogar der trunksüchtigen Mutter, ja, unter ihren Bedrohungen und sogar Sittlichkeitsverbrechen zu leiden haben, dafür liefern die Berichte die sprechendsten Beweise. Jn 189 Fällen fanden Miß- handlung und Vernachlässigung der Minderjäh- rigen statt, weitere objektive Gründe der Gefähr- dung und Hilfsbedürftigkeit Minderjähriger waren in 67 Fällen sittliche Verkommenheit der Eltern, in 11 Fällen Sittlichkeitsverbrechen an den Minderjährigen durch den Vater, in 176 Fällen Armut, in 21 Fällen Geisteskrankheit und in 53 Fällen Mangel an Aufsicht. Die subjektiven Gründe lauten in 108 Fällen Herumtreiben, in 42 geistige Abnormität, in 89 Kränklichkeit, in 62
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mutter da, in 33 Fällen lebte nur noch der Vater,
in 141 Fällen nur noch die Mutter. Nächst dem
unglücklichen, bzw. mangelnden Eheverhältnis,
das zu dreiviertel den Hauptgrund der Hilfs-
bedürftigkeit des Kindes bildete, ist es vor allem
die Trunksucht der Eltern, die den Kindern zum
Unglück gereichte. Sie war in 86 Fällen so aus-
geprägt, daß ein Eingreifen im Jnteresse der
Kinder unumgänglich geboten erschien. Welche
Tragödien der Alkoholismus verschuldet, wie er so
vielfach an der elenden körperlichen Beschaffenheit,
am Schwachsinn, der Epilepsie der Kinder schuld
ist, wie furchtbar die Familien unter den Miß-
handlungen des trunksüchtigen Vaters, mitunter
sogar der trunksüchtigen Mutter, ja, unter ihren
Bedrohungen und sogar Sittlichkeitsverbrechen zu
leiden haben, dafür liefern die Berichte die
sprechendsten Beweise. Jn 189 Fällen fanden Miß-
handlung und Vernachlässigung der Minderjäh-
rigen statt, weitere objektive Gründe der Gefähr-
dung und Hilfsbedürftigkeit Minderjähriger
waren in 67 Fällen sittliche Verkommenheit der
Eltern, in 11 Fällen Sittlichkeitsverbrechen an den
Minderjährigen durch den Vater, in 176 Fällen
Armut, in 21 Fällen Geisteskrankheit und in 53
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/221>, abgerufen am 23.11.2024.
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