Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.diese Natternbrut am Besten gedeihen kann; daher Allein nicht immer nehmen sie eine so düstere lich verlor, bis auf den letzten, der eine jährliche
Abgabe von drei wilden Enteneiern betraf, und zu seinem Vortheil entschieden ward. Als er eine Stun- de vor seinem Tode diese erfreuliche Botschaft ver- nahm, rief er, die Hände gen Himmel faltend, aus: Jch habe einen guten Kampf gekämpft, ich ha- be Glauben gehalten, darum ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit! und damit verschied er zur Freude aller seiner Eingepfarrten. dieſe Natternbrut am Beſten gedeihen kann; daher Allein nicht immer nehmen ſie eine ſo duͤſtere lich verlor, bis auf den letzten, der eine jaͤhrliche
Abgabe von drei wilden Enteneiern betraf, und zu ſeinem Vortheil entſchieden ward. Als er eine Stun- de vor ſeinem Tode dieſe erfreuliche Botſchaft ver- nahm, rief er, die Haͤnde gen Himmel faltend, aus: Jch habe einen guten Kampf gekaͤmpft, ich ha- be Glauben gehalten, darum iſt mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit! und damit verſchied er zur Freude aller ſeiner Eingepfarrten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0273" n="273"/> dieſe Natternbrut am Beſten gedeihen kann; daher<lb/> ihre Widerſetzlichkeit gegen alles Neue und Beſſere,<lb/> ihr Loben und Ruͤhmen der alten und ihr Verlaͤ-<lb/> ſtern der gegenwaͤrtigen Zeit; daher der Eifer, wo-<lb/> mit ſie auf alles Herkoͤmmliche halten, und die<lb/> Bannſtrahlen, die ſie gegen Jeden ſchleudern, der<lb/> ihren dunkeln Schafſtall erhellen will.</p><lb/> <p>Allein nicht immer nehmen ſie eine ſo duͤſtere<lb/> Miene an, ſie geben ſich oft wohl ſogar das aͤuſ-<lb/> ſere Anſehen, als waͤren ſie wirklich aufgeklaͤrte<lb/> Maͤnner, als huldigten ſie dem Geiſte der Zeit und<lb/> wuͤnſchten das Fortſchreiten der Menſchheit zur<lb/> Freiheit und zu hoͤherer Veredlung zu foͤrdern. Al-<lb/> lein man traue ihnen nicht; ſie ſind die wahren<lb/> Woͤlfe in Schafskleidern, von denen unſer goͤttli-<lb/> cher Erloͤſer ſchon ſagt. Die freundliche Maske,<lb/> welche ſie annehmen, iſt nur ein Koͤder, um Un-<lb/> befangene zu locken und ins Verderben zu ziehen,<lb/> oder ſie heucheln, weil ſie wiſſen, daß ſie mit ih-<lb/><note xml:id="seg2pn_12_3" prev="#seg2pn_12_2" place="foot" n="*)">lich verlor, bis auf den letzten, der eine jaͤhrliche<lb/> Abgabe von drei wilden Enteneiern betraf, und zu<lb/> ſeinem Vortheil entſchieden ward. Als er eine Stun-<lb/> de vor ſeinem Tode dieſe erfreuliche Botſchaft ver-<lb/> nahm, rief er, die Haͤnde gen Himmel faltend,<lb/> aus: Jch habe einen guten Kampf gekaͤmpft, ich ha-<lb/> be Glauben gehalten, darum iſt mir beigelegt die<lb/> Krone der Gerechtigkeit! und damit verſchied er<lb/> zur Freude aller ſeiner Eingepfarrten.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [273/0273]
dieſe Natternbrut am Beſten gedeihen kann; daher
ihre Widerſetzlichkeit gegen alles Neue und Beſſere,
ihr Loben und Ruͤhmen der alten und ihr Verlaͤ-
ſtern der gegenwaͤrtigen Zeit; daher der Eifer, wo-
mit ſie auf alles Herkoͤmmliche halten, und die
Bannſtrahlen, die ſie gegen Jeden ſchleudern, der
ihren dunkeln Schafſtall erhellen will.
Allein nicht immer nehmen ſie eine ſo duͤſtere
Miene an, ſie geben ſich oft wohl ſogar das aͤuſ-
ſere Anſehen, als waͤren ſie wirklich aufgeklaͤrte
Maͤnner, als huldigten ſie dem Geiſte der Zeit und
wuͤnſchten das Fortſchreiten der Menſchheit zur
Freiheit und zu hoͤherer Veredlung zu foͤrdern. Al-
lein man traue ihnen nicht; ſie ſind die wahren
Woͤlfe in Schafskleidern, von denen unſer goͤttli-
cher Erloͤſer ſchon ſagt. Die freundliche Maske,
welche ſie annehmen, iſt nur ein Koͤder, um Un-
befangene zu locken und ins Verderben zu ziehen,
oder ſie heucheln, weil ſie wiſſen, daß ſie mit ih-
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*) lich verlor, bis auf den letzten, der eine jaͤhrliche
Abgabe von drei wilden Enteneiern betraf, und zu
ſeinem Vortheil entſchieden ward. Als er eine Stun-
de vor ſeinem Tode dieſe erfreuliche Botſchaft ver-
nahm, rief er, die Haͤnde gen Himmel faltend,
aus: Jch habe einen guten Kampf gekaͤmpft, ich ha-
be Glauben gehalten, darum iſt mir beigelegt die
Krone der Gerechtigkeit! und damit verſchied er
zur Freude aller ſeiner Eingepfarrten.
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