Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.sie bei allen Völkern die erstaunlichen Höhen, von ben sie ein Recht hiezu, wenn der äussere Kultus
einer Religionsparthei dem Staate oder einzelnen Mitgliedern desselben gefährlich werden kann, wie dies bei manchen Gebräuchen der Juden z. B. beim Col niddre der Fall ist. ſie bei allen Voͤlkern die erſtaunlichen Hoͤhen, von ben ſie ein Recht hiezu, wenn der aͤuſſere Kultus
einer Religionsparthei dem Staate oder einzelnen Mitgliedern deſſelben gefaͤhrlich werden kann, wie dies bei manchen Gebraͤuchen der Juden z. B. beim Col niddre der Fall iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0269" n="269"/> ſie bei allen Voͤlkern die erſtaunlichen Hoͤhen, von<lb/> welchen ſie mit ſo ſtolzer Demuth auf Andre her-<lb/> abblicken. Durch Schmarotzen und Kriechen, durch<lb/> Luͤgen und Betrug und durch Verblendung der<lb/> Voͤlker wurden die Paͤbſte in Rom und ihre Amts-<lb/> bruͤder in Tibet aus elenden, geiſtlichen Poſſen-<lb/> reiſſern große, gewaltige Herren. Allein nicht im-<lb/> mer ſind es dreifache Kronen und koſtbare Fiſcher-<lb/> ringe, warum Levi’s weiße und chriſtliche Soͤhne<lb/> ſchmarotzen. Eine gute Mahlzeit, eine Portion<lb/> Kaffe, eine Wurſt, ja ſelbſt ein Ei ſind die wich-<lb/> tigen Gegenſtaͤnde, um die ſie gar gerne auf eini-<lb/> ge Stunden ihre Wuͤrde und alle ihre Pflichten<lb/> als Menſchen und als Volkslehrer vergeſſen. Jch<lb/> habe Prediger gekannt, und manche von ihnen le-<lb/> ben vielleicht heute noch, die mit den tiefſten Kratz-<lb/> fuͤßen bei jedem Gaſtmahl erſchienen, wozu ein<lb/> reicher Edelmann ſie einlud, und dann es ſich aus<lb/> aͤchtchriſtlicher Demuth gerne gefallen ließen, daß<lb/> man fuͤr ſie, weil ſie nicht von Adel waren, ein<lb/> beſonderes Tiſchchen deckte, woran ſie es ſich ſehr<lb/> gut ſchmecken ließen, obgleich ſie es fuͤhlen mußten,<lb/> daß ſie nur zur Zielſcheibe der lauten witzigen Ein-<lb/><note xml:id="seg2pn_11_3" prev="#seg2pn_11_2" place="foot" n="*)">ben ſie ein Recht hiezu, wenn der aͤuſſere Kultus<lb/> einer Religionsparthei dem Staate oder einzelnen<lb/> Mitgliedern deſſelben gefaͤhrlich werden kann, wie<lb/> dies bei manchen Gebraͤuchen der Juden z. B. beim<lb/><hi rendition="#g">Col niddre</hi> der Fall iſt.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [269/0269]
ſie bei allen Voͤlkern die erſtaunlichen Hoͤhen, von
welchen ſie mit ſo ſtolzer Demuth auf Andre her-
abblicken. Durch Schmarotzen und Kriechen, durch
Luͤgen und Betrug und durch Verblendung der
Voͤlker wurden die Paͤbſte in Rom und ihre Amts-
bruͤder in Tibet aus elenden, geiſtlichen Poſſen-
reiſſern große, gewaltige Herren. Allein nicht im-
mer ſind es dreifache Kronen und koſtbare Fiſcher-
ringe, warum Levi’s weiße und chriſtliche Soͤhne
ſchmarotzen. Eine gute Mahlzeit, eine Portion
Kaffe, eine Wurſt, ja ſelbſt ein Ei ſind die wich-
tigen Gegenſtaͤnde, um die ſie gar gerne auf eini-
ge Stunden ihre Wuͤrde und alle ihre Pflichten
als Menſchen und als Volkslehrer vergeſſen. Jch
habe Prediger gekannt, und manche von ihnen le-
ben vielleicht heute noch, die mit den tiefſten Kratz-
fuͤßen bei jedem Gaſtmahl erſchienen, wozu ein
reicher Edelmann ſie einlud, und dann es ſich aus
aͤchtchriſtlicher Demuth gerne gefallen ließen, daß
man fuͤr ſie, weil ſie nicht von Adel waren, ein
beſonderes Tiſchchen deckte, woran ſie es ſich ſehr
gut ſchmecken ließen, obgleich ſie es fuͤhlen mußten,
daß ſie nur zur Zielſcheibe der lauten witzigen Ein-
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*) ben ſie ein Recht hiezu, wenn der aͤuſſere Kultus
einer Religionsparthei dem Staate oder einzelnen
Mitgliedern deſſelben gefaͤhrlich werden kann, wie
dies bei manchen Gebraͤuchen der Juden z. B. beim
Col niddre der Fall iſt.
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