den heimlichen Fluch gequälter menschlicher Wesen, und das schändliche Hohngelächter ihrer großen und kleinen Henker vernehmen. Die Menschen werden durchaus entsittlicht werden; denn wo Armuth ih- ren Gipfel erreicht, und keine Aussicht auf recht- lichen Erwerb, keine Hoffnung zum Behalten des Erworbenen vorhanden ist; wo Despotismus, Pfafferei und weißes Judenthum herrschen, da ent- fliehen Tugend, Sitte und alle edlern Gefühle, die den Menschen über das Thier erheben; da wird der Muth- und Kraftvolle am Ende ein wilder gewaltsamer Räuber; der Feige und Listige ein verschlagener Dieb oder Bandit, der Muthlose und Schwache ein verächtlicher Bettler und Lazarone werden. So weit möchten Ketura's Kinder es gerne auf der ganzen Erde gebracht; zu diesem Stande der Erniedrigung und Entsittlichung möch- ten sie das menschliche Geschlecht gerne herabgewür- diget sehen, um desto ruhiger in den Armen ihrer Huren schwelgen, desto unbesorgter, Alles, was Mensch heißt, und nicht Sultan, Bascha, Pfaffe, Derwisch oder Spion und Scherge ist, mit Füßen zertreten zu können. Darum eilen sie denn auch, wo einer ihrer Glaubensgenossen die, seinen Völ- kern beschworenen Verträge länger nicht halten will, auf Adlerflügeln herbei, um mit ihm, unter Waf- fen- und Kettengeklirr, ein gläubiges Col niddre*)
*) M. s. dieser Judenschule 2. Buch S. 378. und ferner.
14 *
den heimlichen Fluch gequaͤlter menſchlicher Weſen, und das ſchaͤndliche Hohngelaͤchter ihrer großen und kleinen Henker vernehmen. Die Menſchen werden durchaus entſittlicht werden; denn wo Armuth ih- ren Gipfel erreicht, und keine Ausſicht auf recht- lichen Erwerb, keine Hoffnung zum Behalten des Erworbenen vorhanden iſt; wo Despotismus, Pfafferei und weißes Judenthum herrſchen, da ent- fliehen Tugend, Sitte und alle edlern Gefuͤhle, die den Menſchen uͤber das Thier erheben; da wird der Muth- und Kraftvolle am Ende ein wilder gewaltſamer Raͤuber; der Feige und Liſtige ein verſchlagener Dieb oder Bandit, der Muthloſe und Schwache ein veraͤchtlicher Bettler und Lazarone werden. So weit moͤchten Ketura’s Kinder es gerne auf der ganzen Erde gebracht; zu dieſem Stande der Erniedrigung und Entſittlichung moͤch- ten ſie das menſchliche Geſchlecht gerne herabgewuͤr- diget ſehen, um deſto ruhiger in den Armen ihrer Huren ſchwelgen, deſto unbeſorgter, Alles, was Menſch heißt, und nicht Sultan, Baſcha, Pfaffe, Derwiſch oder Spion und Scherge iſt, mit Fuͤßen zertreten zu koͤnnen. Darum eilen ſie denn auch, wo einer ihrer Glaubensgenoſſen die, ſeinen Voͤl- kern beſchworenen Vertraͤge laͤnger nicht halten will, auf Adlerfluͤgeln herbei, um mit ihm, unter Waf- fen- und Kettengeklirr, ein glaͤubiges Col niddre*)
*) M. ſ. dieſer Judenſchule 2. Buch S. 378. und ferner.
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den heimlichen Fluch gequaͤlter menſchlicher Weſen,
und das ſchaͤndliche Hohngelaͤchter ihrer großen und
kleinen Henker vernehmen. Die Menſchen werden
durchaus entſittlicht werden; denn wo Armuth ih-
ren Gipfel erreicht, und keine Ausſicht auf recht-
lichen Erwerb, keine Hoffnung zum Behalten des
Erworbenen vorhanden iſt; wo Despotismus,
Pfafferei und weißes Judenthum herrſchen, da ent-
fliehen Tugend, Sitte und alle edlern Gefuͤhle,
die den Menſchen uͤber das Thier erheben; da wird
der Muth- und Kraftvolle am Ende ein wilder
gewaltſamer Raͤuber; der Feige und Liſtige ein
verſchlagener Dieb oder Bandit, der Muthloſe und
Schwache ein veraͤchtlicher Bettler und Lazarone
werden. So weit moͤchten Ketura’s Kinder es
gerne auf der ganzen Erde gebracht; zu dieſem
Stande der Erniedrigung und Entſittlichung moͤch-
ten ſie das menſchliche Geſchlecht gerne herabgewuͤr-
diget ſehen, um deſto ruhiger in den Armen ihrer
Huren ſchwelgen, deſto unbeſorgter, Alles, was
Menſch heißt, und nicht Sultan, Baſcha, Pfaffe,
Derwiſch oder Spion und Scherge iſt, mit Fuͤßen
zertreten zu koͤnnen. Darum eilen ſie denn auch,
wo einer ihrer Glaubensgenoſſen die, ſeinen Voͤl-
kern beſchworenen Vertraͤge laͤnger nicht halten will,
auf Adlerfluͤgeln herbei, um mit ihm, unter Waf-
fen- und Kettengeklirr, ein glaͤubiges Col niddre *)
*) M. ſ. dieſer Judenſchule 2. Buch S. 378. und ferner.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/163>, abgerufen am 25.11.2024.
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