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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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rer an bis zum elendesten Bettelbuben herab, bei
jedem Bissen, den er unter dem Schutze der Chri-
sten genießt, seinen empörenden Haß gegen alle
Nichtjuden aus. Weder durch Wohlthaten, noch
durch staatsbürgerliche Rechte, noch durch irgend ein
anderes Mittel kann dies Natterngezücht mit der
übrigen Menschheit versöhnt werden. Kein Blut,
nur Gift und Galle ist es, was gegen alle Anders-
denkende in den Adern der Juden rinnt.

Zur Morgenandacht, welche weit früher, als
gewöhnlich beginnt, versammelt sich die Gemeine
der Heiligen in ihren Todtengewändern *), singt
und betet sehr viel und andächtig, hebt zweimal
mit großer Feierlichkeit das Gesetzbuch aus der Ar-
che, liest mehrere Paraschen daraus, und eine
Haphtarah aus den Propheten.

Hierauf besteigt zur Beförderung der Buße und
zur angenehmen Erheiterung für Abrahams musika-
lischen Saamen ein Rabbiner den Almemor, und
bläst dreißig Mal in verschiedenen, sehr melodischen
Tönen auf dem Bockshorn, wobei er nach jedem
zehnmaligen Blasen eine Pause macht. Wenn das

*) Diese festtäglichen Todtenkleider gehören zu den
Brautgeschenken, und werden bei der Beerdigung
dem Verstorbenen über sein eigentliches Todtenge-
wand angezogen. Auch Unverheirathete und Nicht-
verlobte, sogar die Kinder, haben ihre festtäglichen
Todtengewänder.



rer an bis zum elendeſten Bettelbuben herab, bei
jedem Biſſen, den er unter dem Schutze der Chri-
ſten genießt, ſeinen empoͤrenden Haß gegen alle
Nichtjuden aus. Weder durch Wohlthaten, noch
durch ſtaatsbuͤrgerliche Rechte, noch durch irgend ein
anderes Mittel kann dies Natterngezuͤcht mit der
uͤbrigen Menſchheit verſoͤhnt werden. Kein Blut,
nur Gift und Galle iſt es, was gegen alle Anders-
denkende in den Adern der Juden rinnt.

Zur Morgenandacht, welche weit fruͤher, als
gewoͤhnlich beginnt, verſammelt ſich die Gemeine
der Heiligen in ihren Todtengewaͤndern *), ſingt
und betet ſehr viel und andaͤchtig, hebt zweimal
mit großer Feierlichkeit das Geſetzbuch aus der Ar-
che, liest mehrere Paraſchen daraus, und eine
Haphtarah aus den Propheten.

Hierauf beſteigt zur Befoͤrderung der Buße und
zur angenehmen Erheiterung fuͤr Abrahams muſika-
liſchen Saamen ein Rabbiner den Almemor, und
blaͤst dreißig Mal in verſchiedenen, ſehr melodiſchen
Toͤnen auf dem Bockshorn, wobei er nach jedem
zehnmaligen Blaſen eine Pauſe macht. Wenn das

*) Dieſe feſttaͤglichen Todtenkleider gehoͤren zu den
Brautgeſchenken, und werden bei der Beerdigung
dem Verſtorbenen uͤber ſein eigentliches Todtenge-
wand angezogen. Auch Unverheirathete und Nicht-
verlobte, ſogar die Kinder, haben ihre feſttaͤglichen
Todtengewaͤnder.
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[365/0365] rer an bis zum elendeſten Bettelbuben herab, bei jedem Biſſen, den er unter dem Schutze der Chri- ſten genießt, ſeinen empoͤrenden Haß gegen alle Nichtjuden aus. Weder durch Wohlthaten, noch durch ſtaatsbuͤrgerliche Rechte, noch durch irgend ein anderes Mittel kann dies Natterngezuͤcht mit der uͤbrigen Menſchheit verſoͤhnt werden. Kein Blut, nur Gift und Galle iſt es, was gegen alle Anders- denkende in den Adern der Juden rinnt. Zur Morgenandacht, welche weit fruͤher, als gewoͤhnlich beginnt, verſammelt ſich die Gemeine der Heiligen in ihren Todtengewaͤndern *), ſingt und betet ſehr viel und andaͤchtig, hebt zweimal mit großer Feierlichkeit das Geſetzbuch aus der Ar- che, liest mehrere Paraſchen daraus, und eine Haphtarah aus den Propheten. Hierauf beſteigt zur Befoͤrderung der Buße und zur angenehmen Erheiterung fuͤr Abrahams muſika- liſchen Saamen ein Rabbiner den Almemor, und blaͤst dreißig Mal in verſchiedenen, ſehr melodiſchen Toͤnen auf dem Bockshorn, wobei er nach jedem zehnmaligen Blaſen eine Pauſe macht. Wenn das *) Dieſe feſttaͤglichen Todtenkleider gehoͤren zu den Brautgeſchenken, und werden bei der Beerdigung dem Verſtorbenen uͤber ſein eigentliches Todtenge- wand angezogen. Auch Unverheirathete und Nicht- verlobte, ſogar die Kinder, haben ihre feſttaͤglichen Todtengewaͤnder.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/365>, abgerufen am 22.11.2024.