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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Sauerteigsuchen und Kuchenessen dem Osterfeste aus-
schließlich an; das Segnen der Kinder hingegen,
das Anzünden der Lichter durch die Frauen und
andere nicht wesentliche Dinge sind beiden Festen
gemein. Auch ißt man am Pfingstfeste besonders viel
Milch- und Mehlspeisen, weil das Gesetz, welches
der heilige, hochgelobte Gott unsern Vätern gege-
ben, so rein, so weiß, und so süß, wie Milch und
Mehl war. Der dicke, siebenfach zusammen gelegte
Sinai-Kuchen darf gleichfalls nicht fehlen. Er soll
ein Sinnbild der sieben Himmel seyn, durch welche
Gott auf den Berg Sinai herab- und wieder her-
auf gefahren ist. Wein und Fleisch sind eben so
wichtige Erfordernisse zur guten und gottgefälligen
Pfingstmahlzeit. Ohne beide kann, wie die from-
men Talmudisten und Rabbiner versichern, keine
Freude und Lust bei Tische seyn, und also das hei-
lige Fest nicht ordentlich gefeiert werden, weil ge-
schrieben stehet: Du sollst ein fröhliches Mahl hal-
ten vor dem Herrn deinem Gott, du, dein Sohn
und deine Tochter u. s. w.

Noch ist zu bemerken, daß man am Pfingst-
abend ja nicht zur Ader lassen muß, denn der Herr
unser Gott ließ an diesem Abende, da er folgen-
den Tages den Jsraeliten das Gesetz geben wollte,
einen sehr bösen Wind Tabhoach oder Mörder,
Schinder genannt, wehen, dem er geboten hatte,
das ganze Volk Jsrael umzubringen, wenn es sich

im



Sauerteigſuchen und Kucheneſſen dem Oſterfeſte aus-
ſchließlich an; das Segnen der Kinder hingegen,
das Anzuͤnden der Lichter durch die Frauen und
andere nicht weſentliche Dinge ſind beiden Feſten
gemein. Auch ißt man am Pfingſtfeſte beſonders viel
Milch- und Mehlſpeiſen, weil das Geſetz, welches
der heilige, hochgelobte Gott unſern Vaͤtern gege-
ben, ſo rein, ſo weiß, und ſo ſuͤß, wie Milch und
Mehl war. Der dicke, ſiebenfach zuſammen gelegte
Sinai-Kuchen darf gleichfalls nicht fehlen. Er ſoll
ein Sinnbild der ſieben Himmel ſeyn, durch welche
Gott auf den Berg Sinai herab- und wieder her-
auf gefahren iſt. Wein und Fleiſch ſind eben ſo
wichtige Erforderniſſe zur guten und gottgefaͤlligen
Pfingſtmahlzeit. Ohne beide kann, wie die from-
men Talmudiſten und Rabbiner verſichern, keine
Freude und Luſt bei Tiſche ſeyn, und alſo das hei-
lige Feſt nicht ordentlich gefeiert werden, weil ge-
ſchrieben ſtehet: Du ſollſt ein froͤhliches Mahl hal-
ten vor dem Herrn deinem Gott, du, dein Sohn
und deine Tochter u. ſ. w.

Noch iſt zu bemerken, daß man am Pfingſt-
abend ja nicht zur Ader laſſen muß, denn der Herr
unſer Gott ließ an dieſem Abende, da er folgen-
den Tages den Jſraeliten das Geſetz geben wollte,
einen ſehr boͤſen Wind Tabhoach oder Moͤrder,
Schinder genannt, wehen, dem er geboten hatte,
das ganze Volk Jſrael umzubringen, wenn es ſich

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[336/0336] Sauerteigſuchen und Kucheneſſen dem Oſterfeſte aus- ſchließlich an; das Segnen der Kinder hingegen, das Anzuͤnden der Lichter durch die Frauen und andere nicht weſentliche Dinge ſind beiden Feſten gemein. Auch ißt man am Pfingſtfeſte beſonders viel Milch- und Mehlſpeiſen, weil das Geſetz, welches der heilige, hochgelobte Gott unſern Vaͤtern gege- ben, ſo rein, ſo weiß, und ſo ſuͤß, wie Milch und Mehl war. Der dicke, ſiebenfach zuſammen gelegte Sinai-Kuchen darf gleichfalls nicht fehlen. Er ſoll ein Sinnbild der ſieben Himmel ſeyn, durch welche Gott auf den Berg Sinai herab- und wieder her- auf gefahren iſt. Wein und Fleiſch ſind eben ſo wichtige Erforderniſſe zur guten und gottgefaͤlligen Pfingſtmahlzeit. Ohne beide kann, wie die from- men Talmudiſten und Rabbiner verſichern, keine Freude und Luſt bei Tiſche ſeyn, und alſo das hei- lige Feſt nicht ordentlich gefeiert werden, weil ge- ſchrieben ſtehet: Du ſollſt ein froͤhliches Mahl hal- ten vor dem Herrn deinem Gott, du, dein Sohn und deine Tochter u. ſ. w. Noch iſt zu bemerken, daß man am Pfingſt- abend ja nicht zur Ader laſſen muß, denn der Herr unſer Gott ließ an dieſem Abende, da er folgen- den Tages den Jſraeliten das Geſetz geben wollte, einen ſehr boͤſen Wind Tabhoach oder Moͤrder, Schinder genannt, wehen, dem er geboten hatte, das ganze Volk Jſrael umzubringen, wenn es ſich im

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/336>, abgerufen am 22.11.2024.