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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Das Pfingstfest.


Das zweite Hauptfest der Juden ist das Pfingst-
fest
oder sogenannte Fest der Wochen, Chag
Schebhuos
genannt. Schon in der vorhergehen-
den Abhandlung erzählte ich, wie sie neun und
vierzig Tage von der zweiten Osternacht bis Pfing-
sten zählen. Dieser Gebrauch gründet sich auf die
mosaischen Einsetzungsworte: Du sollst sieben Wo-
chen zählen; von dem Tage an, wo man angefan-
gen hat, die Saat mit der Sichel zu schneiden,
sollst du sieben Wochen zählen; 4 Buch Mos. 16.
V. 9. Jm alten Testamente wird dies Fest auch
das Fest der Erndte oder der Erstlinge genannt.

Nach den Versicherungen der Rabbinen befahl
Gott den Jsraeliten die Wochen und Tage zu zäh-
len, damit sie über der vielen Erndtearbeit nicht
vergäßen, zur Feier des Pfingstfestes nach Jerusa-
lem zu gehen. Dies war ein vortreffliches Erinne-
rungsmittel, denn das Zählen ist dem Juden ein
zu liebes Geschäft, als daß er es jemals vergessen
sollte. Außerdem hat, wie die Talmudisten versi-
chern, Gott sich hiedurch mit einem Könige ver-

II. Bändchen. 28


Das Pfingſtfeſt.


Das zweite Hauptfeſt der Juden iſt das Pfingſt-
feſt
oder ſogenannte Feſt der Wochen, Chag
Schebhuos
genannt. Schon in der vorhergehen-
den Abhandlung erzaͤhlte ich, wie ſie neun und
vierzig Tage von der zweiten Oſternacht bis Pfing-
ſten zaͤhlen. Dieſer Gebrauch gruͤndet ſich auf die
moſaiſchen Einſetzungsworte: Du ſollſt ſieben Wo-
chen zaͤhlen; von dem Tage an, wo man angefan-
gen hat, die Saat mit der Sichel zu ſchneiden,
ſollſt du ſieben Wochen zaͤhlen; 4 Buch Moſ. 16.
V. 9. Jm alten Teſtamente wird dies Feſt auch
das Feſt der Erndte oder der Erſtlinge genannt.

Nach den Verſicherungen der Rabbinen befahl
Gott den Jſraeliten die Wochen und Tage zu zaͤh-
len, damit ſie uͤber der vielen Erndtearbeit nicht
vergaͤßen, zur Feier des Pfingſtfeſtes nach Jeruſa-
lem zu gehen. Dies war ein vortreffliches Erinne-
rungsmittel, denn das Zaͤhlen iſt dem Juden ein
zu liebes Geſchaͤft, als daß er es jemals vergeſſen
ſollte. Außerdem hat, wie die Talmudiſten verſi-
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[329/0329] Das Pfingſtfeſt. Das zweite Hauptfeſt der Juden iſt das Pfingſt- feſt oder ſogenannte Feſt der Wochen, Chag Schebhuos genannt. Schon in der vorhergehen- den Abhandlung erzaͤhlte ich, wie ſie neun und vierzig Tage von der zweiten Oſternacht bis Pfing- ſten zaͤhlen. Dieſer Gebrauch gruͤndet ſich auf die moſaiſchen Einſetzungsworte: Du ſollſt ſieben Wo- chen zaͤhlen; von dem Tage an, wo man angefan- gen hat, die Saat mit der Sichel zu ſchneiden, ſollſt du ſieben Wochen zaͤhlen; 4 Buch Moſ. 16. V. 9. Jm alten Teſtamente wird dies Feſt auch das Feſt der Erndte oder der Erſtlinge genannt. Nach den Verſicherungen der Rabbinen befahl Gott den Jſraeliten die Wochen und Tage zu zaͤh- len, damit ſie uͤber der vielen Erndtearbeit nicht vergaͤßen, zur Feier des Pfingſtfeſtes nach Jeruſa- lem zu gehen. Dies war ein vortreffliches Erinne- rungsmittel, denn das Zaͤhlen iſt dem Juden ein zu liebes Geſchaͤft, als daß er es jemals vergeſſen ſollte. Außerdem hat, wie die Talmudiſten verſi- chern, Gott ſich hiedurch mit einem Koͤnige ver- II. Baͤndchen. 28

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/329>, abgerufen am 22.11.2024.