eine Maus davon nascht, oder es naß wird, darf man es weder essen, noch verkaufen oder verschen- ken, sondern muß es wegschütten. Um es vor der- gleichen Unfällen zu sichern, hängt man es in einem weißen leinenen Beutel auf. Die reichen Juden geben den armen von ihrem Mehl, damit auch sie auf die gehörige Weise Osterkuchen backen und essen können.
Der letzte Sabbath vor dem Feste wird Schab- bath haggadol, der große Sabbath genannt, und ist Jsraels Kindern vorzüglich heilig; denn als Moses verordnet hatte, jeder Hausvater sollte am zehnten des Monats Nisan ein Lamm aufbewahren, um es nachher zu schlachten, und am Osterfeste zu essen, banden "unsere Väter ihre Lämmer an die Pfosten ihrer Bettstellen, damit sie ihnen nicht weg- liefen. Die Aegypter sahen dies und fragten: was sie mit den Lämmern wollten? Unsere Väter ant- worteten: wir wollen sie zum Korban Pesach (zum Opfer für das Osterfest) schächten. Das dünkte den blinden Heiden ein schrecklicher Greuel, denn sie verehrten das Himmelszeichen des Widders als ihren Gott, und zürnten daher heftig, daß man diesen Gott vor ihren Augen schächten und essen wollte. Der Herr der Welt erfüllte aber ihre Her- zen mit Furcht und Angst, daß sie nicht einmal reden, viel weniger unsern Vätern etwas Leides
eine Maus davon naſcht, oder es naß wird, darf man es weder eſſen, noch verkaufen oder verſchen- ken, ſondern muß es wegſchuͤtten. Um es vor der- gleichen Unfaͤllen zu ſichern, haͤngt man es in einem weißen leinenen Beutel auf. Die reichen Juden geben den armen von ihrem Mehl, damit auch ſie auf die gehoͤrige Weiſe Oſterkuchen backen und eſſen koͤnnen.
Der letzte Sabbath vor dem Feſte wird Schab- bath haggadol, der große Sabbath genannt, und iſt Jſraels Kindern vorzuͤglich heilig; denn als Moſes verordnet hatte, jeder Hausvater ſollte am zehnten des Monats Niſan ein Lamm aufbewahren, um es nachher zu ſchlachten, und am Oſterfeſte zu eſſen, banden »unſere Vaͤter ihre Laͤmmer an die Pfoſten ihrer Bettſtellen, damit ſie ihnen nicht weg- liefen. Die Aegypter ſahen dies und fragten: was ſie mit den Laͤmmern wollten? Unſere Vaͤter ant- worteten: wir wollen ſie zum Korban Peſach (zum Opfer fuͤr das Oſterfeſt) ſchaͤchten. Das duͤnkte den blinden Heiden ein ſchrecklicher Greuel, denn ſie verehrten das Himmelszeichen des Widders als ihren Gott, und zuͤrnten daher heftig, daß man dieſen Gott vor ihren Augen ſchaͤchten und eſſen wollte. Der Herr der Welt erfuͤllte aber ihre Her- zen mit Furcht und Angſt, daß ſie nicht einmal reden, viel weniger unſern Vaͤtern etwas Leides
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eine Maus davon naſcht, oder es naß wird, darf
man es weder eſſen, noch verkaufen oder verſchen-
ken, ſondern muß es wegſchuͤtten. Um es vor der-
gleichen Unfaͤllen zu ſichern, haͤngt man es in einem
weißen leinenen Beutel auf. Die reichen Juden
geben den armen von ihrem Mehl, damit auch ſie
auf die gehoͤrige Weiſe Oſterkuchen backen und eſſen
koͤnnen.
Der letzte Sabbath vor dem Feſte wird Schab-
bath haggadol, der große Sabbath genannt,
und iſt Jſraels Kindern vorzuͤglich heilig; denn als
Moſes verordnet hatte, jeder Hausvater ſollte am
zehnten des Monats Niſan ein Lamm aufbewahren,
um es nachher zu ſchlachten, und am Oſterfeſte zu
eſſen, banden »unſere Vaͤter ihre Laͤmmer an die
Pfoſten ihrer Bettſtellen, damit ſie ihnen nicht weg-
liefen. Die Aegypter ſahen dies und fragten: was
ſie mit den Laͤmmern wollten? Unſere Vaͤter ant-
worteten: wir wollen ſie zum Korban Peſach (zum
Opfer fuͤr das Oſterfeſt) ſchaͤchten. Das duͤnkte
den blinden Heiden ein ſchrecklicher Greuel, denn
ſie verehrten das Himmelszeichen des Widders als
ihren Gott, und zuͤrnten daher heftig, daß man
dieſen Gott vor ihren Augen ſchaͤchten und eſſen
wollte. Der Herr der Welt erfuͤllte aber ihre Her-
zen mit Furcht und Angſt, daß ſie nicht einmal
reden, viel weniger unſern Vaͤtern etwas Leides
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/294>, abgerufen am 23.11.2024.
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