der du einen Unterschied machst zwischen dem Heili- gen und Unheiligen, zwischen dem Licht und der Finsterniß, zwischen Jsrael und andern Völkern, zwischen dem siebenten Tage und den sechs Werktagen! Gelobet seyst du Herr, der du einen Unterschied machst zwischen dem Heiligen und Unheiligen! Bei diesem für uns Christen so schmei- chelhaften Lobgesange schüttet er wieder etwas Wein aus dem Becher auf die Erde, trinkt selbst und giebt Jedem der Uebrigen. Mit den letzten Tro- pfen wird die Habhdalah-Kerze ausgelöscht, an welche Jeder zum Beschluß noch riechen muß. End- lich singen alle gemeinschaftlich in entzückender Me- lodie den 128sten Psalm, wünschen sich wechselseitig eine gute Woche, worauf "gut Jahr" erwiedert wird, und gehen mit kurzen langsamen Tritten heim.
Nachdem die Kinder eben so, wie am Freitag- abend eingesegnet sind, stellt sich der Hausherr an eine Ecke des Tisches, nimmt in die rechte Hand einen Becher mit Wein oder Bier, in die linke eine Schachtel mit Gewürz, wendet sein Gesicht gegen Abend, und macht dieselben Possen, wie der Rabbiner oder Chasan in der Synagoge. Vor ihm steht sein ältester Sohn, oder, in Ermangelung dessen, ein anderer Jude. Darauf giebt er von den, auf dem Tische liegenden Brodten, die er ein- gesegnet hat, Jedem ein Stückchen. Hiezu trinkt
der du einen Unterſchied machſt zwiſchen dem Heili- gen und Unheiligen, zwiſchen dem Licht und der Finſterniß, zwiſchen Jſrael und andern Voͤlkern, zwiſchen dem ſiebenten Tage und den ſechs Werktagen! Gelobet ſeyſt du Herr, der du einen Unterſchied machſt zwiſchen dem Heiligen und Unheiligen! Bei dieſem fuͤr uns Chriſten ſo ſchmei- chelhaften Lobgeſange ſchuͤttet er wieder etwas Wein aus dem Becher auf die Erde, trinkt ſelbſt und giebt Jedem der Uebrigen. Mit den letzten Tro- pfen wird die Habhdalah-Kerze ausgeloͤſcht, an welche Jeder zum Beſchluß noch riechen muß. End- lich ſingen alle gemeinſchaftlich in entzuͤckender Me- lodie den 128ſten Pſalm, wuͤnſchen ſich wechſelſeitig eine gute Woche, worauf »gut Jahr« erwiedert wird, und gehen mit kurzen langſamen Tritten heim.
Nachdem die Kinder eben ſo, wie am Freitag- abend eingeſegnet ſind, ſtellt ſich der Hausherr an eine Ecke des Tiſches, nimmt in die rechte Hand einen Becher mit Wein oder Bier, in die linke eine Schachtel mit Gewuͤrz, wendet ſein Geſicht gegen Abend, und macht dieſelben Poſſen, wie der Rabbiner oder Chaſan in der Synagoge. Vor ihm ſteht ſein aͤlteſter Sohn, oder, in Ermangelung deſſen, ein anderer Jude. Darauf giebt er von den, auf dem Tiſche liegenden Brodten, die er ein- geſegnet hat, Jedem ein Stuͤckchen. Hiezu trinkt
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der du einen Unterſchied machſt zwiſchen dem Heili-
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Finſterniß, zwiſchen Jſrael und andern
Voͤlkern, zwiſchen dem ſiebenten Tage und den
ſechs Werktagen! Gelobet ſeyſt du Herr, der du
einen Unterſchied machſt zwiſchen dem Heiligen und
Unheiligen! Bei dieſem fuͤr uns Chriſten ſo ſchmei-
chelhaften Lobgeſange ſchuͤttet er wieder etwas Wein
aus dem Becher auf die Erde, trinkt ſelbſt und
giebt Jedem der Uebrigen. Mit den letzten Tro-
pfen wird die Habhdalah-Kerze ausgeloͤſcht, an
welche Jeder zum Beſchluß noch riechen muß. End-
lich ſingen alle gemeinſchaftlich in entzuͤckender Me-
lodie den 128ſten Pſalm, wuͤnſchen ſich wechſelſeitig
eine gute Woche, worauf »gut Jahr« erwiedert
wird, und gehen mit kurzen langſamen Tritten
heim.
Nachdem die Kinder eben ſo, wie am Freitag-
abend eingeſegnet ſind, ſtellt ſich der Hausherr an
eine Ecke des Tiſches, nimmt in die rechte Hand
einen Becher mit Wein oder Bier, in die linke
eine Schachtel mit Gewuͤrz, wendet ſein Geſicht
gegen Abend, und macht dieſelben Poſſen, wie der
Rabbiner oder Chaſan in der Synagoge. Vor ihm
ſteht ſein aͤlteſter Sohn, oder, in Ermangelung
deſſen, ein anderer Jude. Darauf giebt er von
den, auf dem Tiſche liegenden Brodten, die er ein-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/277>, abgerufen am 01.07.2024.
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