Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.für Genuß des Geistes gleichfalls gesorgt, und nach jedem Gericht ein Kapitel aus dem Talmud gelesen. Wenn nicht mehr als drei Mannspersonen, jeder von dreizehn Jahren und einem Tage, am Tische sind, beschließt man das Mahl mit einem sehr kur- zen Gebet; sonst dauert es länger. Nachher segnet der Wirth einen zweiten Becher mit Wein, Bier oder dergleichen und giebt allen zu trinken. Der Tisch bleibt vom Freitag Abend bis zu Ende des Sabbaths gedeckt. An letzterem soll man ruhen; darum schlafen nichts davon. Jch habe es ebenfalls niemals gesehen, obgleich ich oft die Ehre hatte, bei Jsraels frommen Kindern, die zum Theil ihr Licht meinetwegen, nicht unter den Scheffel setzten? am Sabbath zu Mittage zu speisen. 23 *
fuͤr Genuß des Geiſtes gleichfalls geſorgt, und nach jedem Gericht ein Kapitel aus dem Talmud geleſen. Wenn nicht mehr als drei Mannsperſonen, jeder von dreizehn Jahren und einem Tage, am Tiſche ſind, beſchließt man das Mahl mit einem ſehr kur- zen Gebet; ſonſt dauert es laͤnger. Nachher ſegnet der Wirth einen zweiten Becher mit Wein, Bier oder dergleichen und giebt allen zu trinken. Der Tiſch bleibt vom Freitag Abend bis zu Ende des Sabbaths gedeckt. An letzterem ſoll man ruhen; darum ſchlafen nichts davon. Jch habe es ebenfalls niemals geſehen, obgleich ich oft die Ehre hatte, bei Jſraels frommen Kindern, die zum Theil ihr Licht meinetwegen, nicht unter den Scheffel ſetzten? am Sabbath zu Mittage zu ſpeiſen. 23 *
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fuͤr Genuß des Geiſtes gleichfalls geſorgt, und nach
jedem Gericht ein Kapitel aus dem Talmud geleſen.
Wenn nicht mehr als drei Mannsperſonen, jeder
von dreizehn Jahren und einem Tage, am Tiſche
ſind, beſchließt man das Mahl mit einem ſehr kur-
zen Gebet; ſonſt dauert es laͤnger. Nachher ſegnet
der Wirth einen zweiten Becher mit Wein, Bier
oder dergleichen und giebt allen zu trinken. Der
Tiſch bleibt vom Freitag Abend bis zu Ende des
Sabbaths gedeckt.
An letzterem ſoll man ruhen; darum ſchlafen
die Hebraͤer auch an dieſem Tage viel laͤnger, als
ſonſt. Wenn man die Sabbathkleider angelegt und
auf dem Bes Hakkiſſe ſein Morgenopfer gebracht
hat, welches ja nicht vergeſſen werden darf, wird
der vorhin erwaͤhnte Talles Gedol umgehangen,
und dann geht es »mit Stuͤrmen« zum Hauſe
des Herrn. Nach den gewoͤhnlichen Morgengebeten
werden nicht weniger, als ſechs und dreißig Pſalme
geplaͤrrt. Hierauf hebt der Chaſan mit den ſchon
bekannten Feierlichkeiten das Geſetzbuch aus der
Arche, und liest oder ſingt vielmehr ſieben Para-
ſchen oder Abſchnitte vor. Bei jedem Abſchnitt ruft
**)
**) nichts davon. Jch habe es ebenfalls niemals geſehen,
obgleich ich oft die Ehre hatte, bei Jſraels frommen
Kindern, die zum Theil ihr Licht meinetwegen, nicht
unter den Scheffel ſetzten? am Sabbath zu Mittage
zu ſpeiſen.
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