Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.cher, in welche das heilige Buch eingewickelt ist, darf der keusche Mund des frommen bescheidenen Jsraeliten berühren. Bei diesem letztern Schmätzchen spricht er noch das kurze Dankgebet: "Gelobet sey Gott, der uns (Juden) zu seiner Ehre (??) erschaf- fen, uns das Gesetz der Wahrheit (??) gegeben, und das ewige Leben uns eingepflanzt hat. Gelo- bet sey Gott, ein Geber des Gesetzes!" Darauf tritt er drei Schritte weit zurück, und segnet den Aufgerufenen mit den Worten: der unsere Väter Abraham, Jsaak und Jakob gesegnet hat, der segne auch diesen R. R. den Sohn des R. R. nebst sei- nem ganzen Hause, weil er das Gesetz in Ehren hält. Gott beschütze und behüte ihn vor allem Uebel etc. und die ganze Gemeine ruft: Amen! Gewöhnlich werden vom Chasan drei Männer Der Lesende muß stehen, ohne sich irgendwo cher, in welche das heilige Buch eingewickelt iſt, darf der keuſche Mund des frommen beſcheidenen Jſraeliten beruͤhren. Bei dieſem letztern Schmaͤtzchen ſpricht er noch das kurze Dankgebet: »Gelobet ſey Gott, der uns (Juden) zu ſeiner Ehre (??) erſchaf- fen, uns das Geſetz der Wahrheit (??) gegeben, und das ewige Leben uns eingepflanzt hat. Gelo- bet ſey Gott, ein Geber des Geſetzes!« Darauf tritt er drei Schritte weit zuruͤck, und ſegnet den Aufgerufenen mit den Worten: der unſere Vaͤter Abraham, Jſaak und Jakob geſegnet hat, der ſegne auch dieſen R. R. den Sohn des R. R. nebſt ſei- nem ganzen Hauſe, weil er das Geſetz in Ehren haͤlt. Gott beſchuͤtze und behuͤte ihn vor allem Uebel ꝛc. und die ganze Gemeine ruft: Amen! Gewoͤhnlich werden vom Chaſan drei Maͤnner Der Leſende muß ſtehen, ohne ſich irgendwo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0227" n="227"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> cher, in welche das heilige Buch eingewickelt iſt,<lb/> darf der keuſche Mund des frommen beſcheidenen<lb/> Jſraeliten beruͤhren. Bei dieſem letztern Schmaͤtzchen<lb/> ſpricht er noch das kurze Dankgebet: »Gelobet ſey<lb/> Gott, der uns (Juden) zu ſeiner Ehre (??) erſchaf-<lb/> fen, uns das Geſetz der Wahrheit (??) gegeben,<lb/> und das ewige Leben uns eingepflanzt hat. Gelo-<lb/> bet ſey Gott, ein Geber des Geſetzes!« Darauf<lb/> tritt er drei Schritte weit zuruͤck, und ſegnet den<lb/> Aufgerufenen mit den Worten: der unſere Vaͤter<lb/> Abraham, Jſaak und Jakob geſegnet hat, der ſegne<lb/> auch dieſen R. R. den Sohn des R. R. nebſt ſei-<lb/> nem ganzen Hauſe, weil er das Geſetz in Ehren<lb/> haͤlt. Gott beſchuͤtze und behuͤte ihn vor allem<lb/> Uebel ꝛc. und die ganze Gemeine ruft: <hi rendition="#g">Amen</hi>!</p><lb/> <p>Gewoͤhnlich werden vom Chaſan drei Maͤnner<lb/> nach einander zum Mitleſen aufgefodert. Der erſte<lb/> ſoll ein <hi rendition="#g">Prieſter</hi> (Cohn), der zweite ein <hi rendition="#g">Levit</hi>,<lb/> und der dritte ein gemeiner <hi rendition="#g">Jſraelit</hi> ſeyn. Dieſe<lb/> Anzahl wird jedoch nach der Wichtigkeit der Feſte<lb/> vermehrt, denn an den Neumonden muͤſſen vier,<lb/> an andern Feſttagen fuͤnf, am Verſoͤhnungsfeſt ſechs,<lb/> und am Sabbath ſieben Mitleſer nach einander<lb/> aufgerufen werden. Sie gehen zum Almemor oder<lb/> zur Kanzel durch die Thuͤre, welche ihnen am naͤch-<lb/> ſten iſt, hinauf, muͤſſen aber durch eine andere<lb/> Thuͤre wieder hinabgehen.</p><lb/> <p>Der Leſende muß ſtehen, ohne ſich irgendwo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [227/0227]
cher, in welche das heilige Buch eingewickelt iſt,
darf der keuſche Mund des frommen beſcheidenen
Jſraeliten beruͤhren. Bei dieſem letztern Schmaͤtzchen
ſpricht er noch das kurze Dankgebet: »Gelobet ſey
Gott, der uns (Juden) zu ſeiner Ehre (??) erſchaf-
fen, uns das Geſetz der Wahrheit (??) gegeben,
und das ewige Leben uns eingepflanzt hat. Gelo-
bet ſey Gott, ein Geber des Geſetzes!« Darauf
tritt er drei Schritte weit zuruͤck, und ſegnet den
Aufgerufenen mit den Worten: der unſere Vaͤter
Abraham, Jſaak und Jakob geſegnet hat, der ſegne
auch dieſen R. R. den Sohn des R. R. nebſt ſei-
nem ganzen Hauſe, weil er das Geſetz in Ehren
haͤlt. Gott beſchuͤtze und behuͤte ihn vor allem
Uebel ꝛc. und die ganze Gemeine ruft: Amen!
Gewoͤhnlich werden vom Chaſan drei Maͤnner
nach einander zum Mitleſen aufgefodert. Der erſte
ſoll ein Prieſter (Cohn), der zweite ein Levit,
und der dritte ein gemeiner Jſraelit ſeyn. Dieſe
Anzahl wird jedoch nach der Wichtigkeit der Feſte
vermehrt, denn an den Neumonden muͤſſen vier,
an andern Feſttagen fuͤnf, am Verſoͤhnungsfeſt ſechs,
und am Sabbath ſieben Mitleſer nach einander
aufgerufen werden. Sie gehen zum Almemor oder
zur Kanzel durch die Thuͤre, welche ihnen am naͤch-
ſten iſt, hinauf, muͤſſen aber durch eine andere
Thuͤre wieder hinabgehen.
Der Leſende muß ſtehen, ohne ſich irgendwo
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