Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Seinigen oft prophezeihen. Wenn nun ein Unstern einem frommen Jsra eliten drohet, so tritt der Groß- kanzler (Saphra rabba), ein Engel, der alle gute Werke der Juden aufschreiben muß, vor den heili- gen, hochgelobten Gott und spricht: Herr der Welt, jenem Jsraeliten bedeuten die Gestirne ein Unglück; aber siehe her, wie viel gute Werke von ihm in meinem Buche verzeichnet sind. Laß doch das Un- glück einen Gottlosen betreffen, damit erfüllt werde, was geschrieben stehet: der Gerechte wird aus der Noth erlöset, und der Gottlose kömmt an seine Statt; Sprüchw. 11. V. 8. Jst denn gerade ein Gottloser vorhanden, so trifft ihn der Unstern, der den Frommen bedrohete. Hat der Herr der Welt aber keinen Gottlosen vorräthig, dann muß das Vieh des Jsraeliten das, seinem Herrn von den Ge- stirnen zugedachte Unglück auf sich nehmen. Man sieht hieraus, wie nützlich für die Juden Das liebe Vieh muß mit der größten Sorgfalt *) Traktat Gittin Kap. 3 und 5.
Seinigen oft prophezeihen. Wenn nun ein Unſtern einem frommen Jſra eliten drohet, ſo tritt der Groß- kanzler (Saphra rabba), ein Engel, der alle gute Werke der Juden aufſchreiben muß, vor den heili- gen, hochgelobten Gott und ſpricht: Herr der Welt, jenem Jſraeliten bedeuten die Geſtirne ein Ungluͤck; aber ſiehe her, wie viel gute Werke von ihm in meinem Buche verzeichnet ſind. Laß doch das Un- gluͤck einen Gottloſen betreffen, damit erfuͤllt werde, was geſchrieben ſtehet: der Gerechte wird aus der Noth erloͤſet, und der Gottloſe koͤmmt an ſeine Statt; Spruͤchw. 11. V. 8. Jſt denn gerade ein Gottloſer vorhanden, ſo trifft ihn der Unſtern, der den Frommen bedrohete. Hat der Herr der Welt aber keinen Gottloſen vorraͤthig, dann muß das Vieh des Jſraeliten das, ſeinem Herrn von den Ge- ſtirnen zugedachte Ungluͤck auf ſich nehmen. Man ſieht hieraus, wie nuͤtzlich fuͤr die Juden Das liebe Vieh muß mit der groͤßten Sorgfalt *) Traktat Gittin Kap. 3 und 5.
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Seinigen oft prophezeihen. Wenn nun ein Unſtern
einem frommen Jſra eliten drohet, ſo tritt der Groß-
kanzler (Saphra rabba), ein Engel, der alle gute
Werke der Juden aufſchreiben muß, vor den heili-
gen, hochgelobten Gott und ſpricht: Herr der Welt,
jenem Jſraeliten bedeuten die Geſtirne ein Ungluͤck;
aber ſiehe her, wie viel gute Werke von ihm in
meinem Buche verzeichnet ſind. Laß doch das Un-
gluͤck einen Gottloſen betreffen, damit erfuͤllt werde,
was geſchrieben ſtehet: der Gerechte wird aus der
Noth erloͤſet, und der Gottloſe koͤmmt an ſeine
Statt; Spruͤchw. 11. V. 8. Jſt denn gerade ein
Gottloſer vorhanden, ſo trifft ihn der Unſtern, der
den Frommen bedrohete. Hat der Herr der Welt
aber keinen Gottloſen vorraͤthig, dann muß das
Vieh des Jſraeliten das, ſeinem Herrn von den Ge-
ſtirnen zugedachte Ungluͤck auf ſich nehmen.
Man ſieht hieraus, wie nuͤtzlich fuͤr die Juden
die Viehzucht iſt.
Das liebe Vieh muß mit der groͤßten Sorgfalt
abgewartet werden, denn es ſtehet geſchrieben: ich
will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde,
und du wirſt ſatt werden. Hier iſt das Vieh eher
genannt, als die Menſchen, alſo muß es auch ge-
fuͤttert werden, ehe die letztern etwas eſſen *).
*) Traktat Gittin Kap. 3 und 5.
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