Streitenden sich vereinbart haben, und da das häufig mit manchen Schwierigkeiten verknüpft ist, so muß oft viele Tage nach einander das Gebet ausgesetzt werden.
Beim Abendessen finden dieselben Gebräuche statt, wie bei der Mittagmahlzeit.
Es ist Pflicht der Frau, für Reinlichkeit des Schlafgemachs und der Betten zu sorgen, denn man soll den Namen des hochgelobten, heiligen Gottes an keinem unreinen Ort nennen. Als daher Rabbi Sira einmal von seinen Jüngern gefragt ward: warum er so lange lebte auf Erden? erwiederte er: ich habe den Namen des Herrn meines Gottes nie auf dem Bes Hakkisse oder an einem andern schmuz- zigen Ort genannt und gedacht *).
Das Ehebett soll so gestellt werden, daß das Haupt gegen Mittag und die Füße gegen Mitternacht ruhen. Wer hierauf achtet, dem werden viele Söhne geboren, denn es stehet geschrieben (nach rabbini- scher Verdeutschung): Und dein Nordwind wird ih- nen den Bauch füllen; Ps. 17. V. 14 **). Von dem, was weiter im Ehebette zu beobachten ist, enthalten das Buch Orachchajim und der Brand- spiegel das Nähere. Noch sind folgende Vorschrif- ten zu bemerken.
Du
*) M. s. im Talmud den Traktat Tanais.
**) Reschis chromah, Schaar hakkeduscha Kap. 16.
Streitenden ſich vereinbart haben, und da das haͤufig mit manchen Schwierigkeiten verknuͤpft iſt, ſo muß oft viele Tage nach einander das Gebet ausgeſetzt werden.
Beim Abendeſſen finden dieſelben Gebraͤuche ſtatt, wie bei der Mittagmahlzeit.
Es iſt Pflicht der Frau, fuͤr Reinlichkeit des Schlafgemachs und der Betten zu ſorgen, denn man ſoll den Namen des hochgelobten, heiligen Gottes an keinem unreinen Ort nennen. Als daher Rabbi Sira einmal von ſeinen Juͤngern gefragt ward: warum er ſo lange lebte auf Erden? erwiederte er: ich habe den Namen des Herrn meines Gottes nie auf dem Bes Hakkiſſe oder an einem andern ſchmuz- zigen Ort genannt und gedacht *).
Das Ehebett ſoll ſo geſtellt werden, daß das Haupt gegen Mittag und die Fuͤße gegen Mitternacht ruhen. Wer hierauf achtet, dem werden viele Soͤhne geboren, denn es ſtehet geſchrieben (nach rabbini- ſcher Verdeutſchung): Und dein Nordwind wird ih- nen den Bauch fuͤllen; Pſ. 17. V. 14 **). Von dem, was weiter im Ehebette zu beobachten iſt, enthalten das Buch Orachchajim und der Brand- ſpiegel das Naͤhere. Noch ſind folgende Vorſchrif- ten zu bemerken.
Du
*) M. ſ. im Talmud den Traktat Tanais.
**) Reſchis chromah, Schaar hakkeduſcha Kap. 16.
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Streitenden ſich vereinbart haben, und da das
haͤufig mit manchen Schwierigkeiten verknuͤpft iſt,
ſo muß oft viele Tage nach einander das Gebet
ausgeſetzt werden.
Beim Abendeſſen finden dieſelben Gebraͤuche
ſtatt, wie bei der Mittagmahlzeit.
Es iſt Pflicht der Frau, fuͤr Reinlichkeit des
Schlafgemachs und der Betten zu ſorgen, denn man
ſoll den Namen des hochgelobten, heiligen Gottes
an keinem unreinen Ort nennen. Als daher Rabbi
Sira einmal von ſeinen Juͤngern gefragt ward:
warum er ſo lange lebte auf Erden? erwiederte er:
ich habe den Namen des Herrn meines Gottes nie
auf dem Bes Hakkiſſe oder an einem andern ſchmuz-
zigen Ort genannt und gedacht *).
Das Ehebett ſoll ſo geſtellt werden, daß das
Haupt gegen Mittag und die Fuͤße gegen Mitternacht
ruhen. Wer hierauf achtet, dem werden viele Soͤhne
geboren, denn es ſtehet geſchrieben (nach rabbini-
ſcher Verdeutſchung): Und dein Nordwind wird ih-
nen den Bauch fuͤllen; Pſ. 17. V. 14 **). Von
dem, was weiter im Ehebette zu beobachten iſt,
enthalten das Buch Orachchajim und der Brand-
ſpiegel das Naͤhere. Noch ſind folgende Vorſchrif-
ten zu bemerken.
Du
*) M. ſ. im Talmud den Traktat Tanais.
**) Reſchis chromah, Schaar hakkeduſcha Kap. 16.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/168>, abgerufen am 23.11.2024.
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