Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.das nicht thut, der gleicht einem Räuber, der sich der Güter des Herrn gewaltsamer Weise bemäch- tigt*). Dies ist sehr fromm und gut, nur muß das Lob Gottes nicht in einem eintönigen, gedan- kenlosen Geplärr bestehen, denn das ist noch schlim- mer, als gar nichts. Der Gott Jsraels hält sehr auf den Anstand Wenn das Obst, welches du einsegnetest, dir Wenn Du, ohne vorher zu beten, Getränk *) Sanhedrin Fol. 102. 1. Berachos Fol. 35. 2.
das nicht thut, der gleicht einem Raͤuber, der ſich der Guͤter des Herrn gewaltſamer Weiſe bemaͤch- tigt*). Dies iſt ſehr fromm und gut, nur muß das Lob Gottes nicht in einem eintoͤnigen, gedan- kenloſen Geplaͤrr beſtehen, denn das iſt noch ſchlim- mer, als gar nichts. Der Gott Jſraels haͤlt ſehr auf den Anſtand Wenn das Obſt, welches du einſegneteſt, dir Wenn Du, ohne vorher zu beten, Getraͤnk *) Sanhedrin Fol. 102. 1. Berachos Fol. 35. 2.
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das nicht thut, der gleicht einem Raͤuber, der ſich
der Guͤter des Herrn gewaltſamer Weiſe bemaͤch-
tigt *). Dies iſt ſehr fromm und gut, nur muß
das Lob Gottes nicht in einem eintoͤnigen, gedan-
kenloſen Geplaͤrr beſtehen, denn das iſt noch ſchlim-
mer, als gar nichts.
Der Gott Jſraels haͤlt ſehr auf den Anſtand
und auf das Etikette. Man hoͤre:
Wenn das Obſt, welches du einſegneteſt, dir
aus der Hand zur Erde faͤllt, ſollſt du alſo ſpre-
chen: »Gelobet ſey der Name der Herrlichkeit ſei-
nes Koͤnigreichs von nun an bis in Ewigkeit!« denn
du haſt eine große Suͤnde begangen, weil du den
Namen Gottes umſonſt anriefſt, und das Obſt fal-
len ließeſt. Entfaͤllt dir aber der Apfel, ehe du
den Segen vollendet haſt, dann ſprich: Herr, lehre
mich deine Gebote halten.
Wenn Du, ohne vorher zu beten, Getraͤnk
oder Speiſe in den Mund nahmſt, ſo ſollſt du das
Getraͤnk niederſchlucken und gleich nachher beten;
die Speiſe aber, wenn du ſie ſchon gekauet haſt,
ſollſt du auf der einen Seite im Munde behalten,
und erſt, wenn du dein Gebet geſprochen, ſie nie-
derſchlucken. Haſt du das Eſſen noch nicht gekauet,
ſo ſollſt du es mit den Fingern deiner rechten Hand
aus dem Munde nehmen, und zuvor beten, ehe
*) Sanhedrin Fol. 102. 1. Berachos Fol. 35. 2.
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