Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.an nicht sehr strenge, da eine allzu große Pünkt- lichkeit unsern Verkehr leicht stören könnte, und Geld doch immer besser ist, als das Gesetz. Eben so geht es mit der Reinlichkeit, die sowohl hinsicht- lich der Speisen, als des Tischzeuges von den Tal- mudisten empfohlen wird. Wer jemals so glücklich oder so unglücklich war, oft bei Juden essen zu müssen, wird bezeugen, daß man die eckelhafteste Unreinlichkeit für eins ihrer heiligsten Gesetze hal- ten muß. "Du sollst, ehe du dich zu Tische setzest, zu- *) Orachchajim Nro. 157; Traktat Sorah Kap. 1.
an nicht ſehr ſtrenge, da eine allzu große Puͤnkt- lichkeit unſern Verkehr leicht ſtoͤren koͤnnte, und Geld doch immer beſſer iſt, als das Geſetz. Eben ſo geht es mit der Reinlichkeit, die ſowohl hinſicht- lich der Speiſen, als des Tiſchzeuges von den Tal- mudiſten empfohlen wird. Wer jemals ſo gluͤcklich oder ſo ungluͤcklich war, oft bei Juden eſſen zu muͤſſen, wird bezeugen, daß man die eckelhafteſte Unreinlichkeit fuͤr eins ihrer heiligſten Geſetze hal- ten muß. »Du ſollſt, ehe du dich zu Tiſche ſetzeſt, zu- *) Orachchajim Nro. 157; Traktat Sorah Kap. 1.
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an nicht ſehr ſtrenge, da eine allzu große Puͤnkt-
lichkeit unſern Verkehr leicht ſtoͤren koͤnnte, und
Geld doch immer beſſer iſt, als das Geſetz. Eben
ſo geht es mit der Reinlichkeit, die ſowohl hinſicht-
lich der Speiſen, als des Tiſchzeuges von den Tal-
mudiſten empfohlen wird. Wer jemals ſo gluͤcklich
oder ſo ungluͤcklich war, oft bei Juden eſſen zu
muͤſſen, wird bezeugen, daß man die eckelhafteſte
Unreinlichkeit fuͤr eins ihrer heiligſten Geſetze hal-
ten muß.
»Du ſollſt, ehe du dich zu Tiſche ſetzeſt, zu-
vor auf das Bes Hakkiſſe (geheime Gemach)
gehen, und deine Nothdurft verrichten, damit du
mit leerem Magen und gereinigtem Leibe zum Eſſen
koͤmmſt, denn es ſtehet geſchrieben: Du ſollſt das
Alte ausziehen, wegen des Neuen; 3 B. Moſ. 26.
V. 10. Nachher ſollſt du dir die Haͤnde waſchen
in reinem Waſſer, und ſie gut abtrocknen. Wer
mit ungetrockneten Haͤnden ißt, dem wird es an-
gerechnet, als aͤße er unreines Brod *). Als der
Rabbi Akkiva, welchem das Paradies ſey, von den
Gojim ins Gefaͤngniß gelegt war, brachte ihm
Rabbi Jehoſcha der Garſiter, geſegneten Anden-
kens, taͤglich ſo viel Waſſer, um zu trinken und ſich
zu waſchen. Einſt nahm es ihm aber der Kerker-
meiſter, und ſchuͤttete die Haͤlfte davon aus. Wie
*) Orachchajim Nro. 157; Traktat Sorah Kap. 1.
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