Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Darum, Jhr lieben Juden, sorgt, wir bitten würdiger katholischer Geistlicher in dem herrli-
chen Bilde, welches er von dem Heilande entwirft, nicht das Uebernatürlich-Göttliche, sondern das Menschlich-Göttliche in Jesu ist es, was am kräf- tigsten uns anzieht. Nicht nach seiner höhern Na- tur betrachtet, sondern als stehend unter den Ge- setzen menschlicher Entwickelung und Wirksamkeit sagt sein Beispiel unserm Herzen zu. Der Mensch in seiner höchsten Blüthe und Vollendung bleibt doch noch immer ein Gegenstand für Seinesgleichen erreichbar; die Gottheit läßt hinter sich den voll- kommensten Menschen im unendlichen Abstande." M. s. Jdeale für alle Stände oder Moral in Bildern. Aarau 1819. S. 3 und 4. Ein vortreffliches Buch, welches neben den Stunden der Andacht in den Händen der Christen aller Stände und aller Bekenntnisse seyn sollte. Leider geht es dem edeln Verfasser, dem Pfarrer Keller, wie seinem erhabenen Vorbilde, dem göttlichen Er- löser. Er wird von Hohenpriestern, Pharisäern und Schriftgelehrten gehaßt und angefeindet, weil nicht Men[s]chensatzungen, sondern Gottes Wort und Christus reine Lehre die Richtschnur sei- nes Glaubens, seines Lebens und Wirkens sind. Wer übrigens jenes schöne Werk liest, bekenne er sich auch zu welcher christlichen Sekte er wolle, der wird seinen Geist veredelt und seinen Willen zu allem Guten gestärkt fühlen. Darum, Jhr lieben Juden, ſorgt, wir bitten wuͤrdiger katholiſcher Geiſtlicher in dem herrli-
chen Bilde, welches er von dem Heilande entwirft, nicht das Uebernatuͤrlich-Goͤttliche, ſondern das Menſchlich-Goͤttliche in Jeſu iſt es, was am kraͤf- tigſten uns anzieht. Nicht nach ſeiner hoͤhern Na- tur betrachtet, ſondern als ſtehend unter den Ge- ſetzen menſchlicher Entwickelung und Wirkſamkeit ſagt ſein Beiſpiel unſerm Herzen zu. Der Menſch in ſeiner hoͤchſten Bluͤthe und Vollendung bleibt doch noch immer ein Gegenſtand fuͤr Seinesgleichen erreichbar; die Gottheit laͤßt hinter ſich den voll- kommenſten Menſchen im unendlichen Abſtande.“ M. ſ. Jdeale fuͤr alle Staͤnde oder Moral in Bildern. Aarau 1819. S. 3 und 4. Ein vortreffliches Buch, welches neben den Stunden der Andacht in den Haͤnden der Chriſten aller Staͤnde und aller Bekenntniſſe ſeyn ſollte. Leider geht es dem edeln Verfaſſer, dem Pfarrer Keller, wie ſeinem erhabenen Vorbilde, dem goͤttlichen Er- loͤſer. Er wird von Hohenprieſtern, Phariſaͤern und Schriftgelehrten gehaßt und angefeindet, weil nicht Men[ſ]chenſatzungen, ſondern Gottes Wort und Chriſtus reine Lehre die Richtſchnur ſei- nes Glaubens, ſeines Lebens und Wirkens ſind. Wer uͤbrigens jenes ſchoͤne Werk liest, bekenne er ſich auch zu welcher chriſtlichen Sekte er wolle, der wird ſeinen Geiſt veredelt und ſeinen Willen zu allem Guten geſtaͤrkt fuͤhlen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0122" n="122"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Darum, Jhr lieben Juden, ſorgt, wir bitten<lb/> Euch recht ſehr, ſorgt doch ſelbſt fuͤr gute Schul-<lb/> anſtalten und fuͤr beſſere zweckmaͤßigere Erziehung<lb/><note xml:id="seg2pn_5_2" prev="#seg2pn_5_1" place="foot" n="*)">wuͤrdiger <hi rendition="#g">katholiſcher</hi> Geiſtlicher in dem herrli-<lb/> chen Bilde, welches er von dem Heilande entwirft,<lb/> nicht das Uebernatuͤrlich-Goͤttliche, ſondern das<lb/> Menſchlich-Goͤttliche in Jeſu iſt es, was am kraͤf-<lb/> tigſten uns anzieht. Nicht nach ſeiner hoͤhern Na-<lb/> tur betrachtet, ſondern als ſtehend unter den Ge-<lb/> ſetzen menſchlicher Entwickelung und Wirkſamkeit<lb/> ſagt ſein Beiſpiel unſerm Herzen zu. Der Menſch<lb/> in ſeiner hoͤchſten Bluͤthe und Vollendung bleibt<lb/> doch noch immer ein Gegenſtand fuͤr Seinesgleichen<lb/> erreichbar; die Gottheit laͤßt hinter ſich den voll-<lb/> kommenſten Menſchen im unendlichen Abſtande.“<lb/> M. ſ. <hi rendition="#g">Jdeale fuͤr alle Staͤnde oder Moral<lb/> in Bildern</hi>. Aarau 1819. S. 3 und 4. Ein<lb/> vortreffliches Buch, welches neben den <hi rendition="#g">Stunden<lb/> der Andacht</hi> in den Haͤnden der Chriſten <hi rendition="#g">aller</hi><lb/> Staͤnde und <hi rendition="#g">aller</hi> Bekenntniſſe ſeyn ſollte. Leider<lb/> geht es dem edeln Verfaſſer, dem Pfarrer <hi rendition="#g">Keller</hi>,<lb/> wie ſeinem erhabenen Vorbilde, dem goͤttlichen Er-<lb/> loͤſer. Er wird von Hohenprieſtern, Phariſaͤern und<lb/> Schriftgelehrten gehaßt und angefeindet, weil nicht<lb/><hi rendition="#g">Men<supplied>ſ</supplied>chen</hi>ſatzungen, ſondern <hi rendition="#g">Gottes Wort</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Chriſtus reine Lehre</hi> die Richtſchnur ſei-<lb/> nes Glaubens, ſeines Lebens und Wirkens ſind.<lb/> Wer uͤbrigens jenes ſchoͤne Werk liest, bekenne er<lb/> ſich auch zu welcher chriſtlichen Sekte er wolle, der<lb/> wird ſeinen Geiſt veredelt und ſeinen Willen zu<lb/> allem Guten geſtaͤrkt fuͤhlen.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0122]
Darum, Jhr lieben Juden, ſorgt, wir bitten
Euch recht ſehr, ſorgt doch ſelbſt fuͤr gute Schul-
anſtalten und fuͤr beſſere zweckmaͤßigere Erziehung
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*) wuͤrdiger katholiſcher Geiſtlicher in dem herrli-
chen Bilde, welches er von dem Heilande entwirft,
nicht das Uebernatuͤrlich-Goͤttliche, ſondern das
Menſchlich-Goͤttliche in Jeſu iſt es, was am kraͤf-
tigſten uns anzieht. Nicht nach ſeiner hoͤhern Na-
tur betrachtet, ſondern als ſtehend unter den Ge-
ſetzen menſchlicher Entwickelung und Wirkſamkeit
ſagt ſein Beiſpiel unſerm Herzen zu. Der Menſch
in ſeiner hoͤchſten Bluͤthe und Vollendung bleibt
doch noch immer ein Gegenſtand fuͤr Seinesgleichen
erreichbar; die Gottheit laͤßt hinter ſich den voll-
kommenſten Menſchen im unendlichen Abſtande.“
M. ſ. Jdeale fuͤr alle Staͤnde oder Moral
in Bildern. Aarau 1819. S. 3 und 4. Ein
vortreffliches Buch, welches neben den Stunden
der Andacht in den Haͤnden der Chriſten aller
Staͤnde und aller Bekenntniſſe ſeyn ſollte. Leider
geht es dem edeln Verfaſſer, dem Pfarrer Keller,
wie ſeinem erhabenen Vorbilde, dem goͤttlichen Er-
loͤſer. Er wird von Hohenprieſtern, Phariſaͤern und
Schriftgelehrten gehaßt und angefeindet, weil nicht
Menſchenſatzungen, ſondern Gottes Wort
und Chriſtus reine Lehre die Richtſchnur ſei-
nes Glaubens, ſeines Lebens und Wirkens ſind.
Wer uͤbrigens jenes ſchoͤne Werk liest, bekenne er
ſich auch zu welcher chriſtlichen Sekte er wolle, der
wird ſeinen Geiſt veredelt und ſeinen Willen zu
allem Guten geſtaͤrkt fuͤhlen.
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