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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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die Nimroda und solche, deren Gewalt mehr auf
physische Uebermacht, als auf religiösen Glauben
gegründet war. Allein überzeugt, daß nur der letz-
tere ihrer schlechterworbenen Herrschaft einige Dauer
und einen Anstrich von Rechtmäßigkeit (Legitimität)
geben könnte, verbanden sie sich fast überall mit den
priesterlichen Kasten und gestanden diesen beträcht-
liche Einkünfte, großes Ansehen, und hin- und wie-
der sogar einen wichtigen Antheil an der Regierung
zu. Dies war namentlich der Fall bei den Baby-
loniern, den Aegyptern, deren Könige nicht allein
von den Priestern erzogen, sondern selbst Mitglie-
der dieser Kaste seyn mußten *), und bei den He-
bräern nach Einführung des weltlichen Königthums.
Die Könige der letztern waren fast durchaus ab-
hängig von der Kaste der Priester oder der Levi-
ten, indem ihnen weder die Geburt, noch der Wil-
le des Voks, sondern die von dem Hohenpriester
empfangene Salbung, wodurch sie zu allen Befug-
nissen der Willkühr und Bosheit eingeweiht wurden,
rechtmäßige Ansprüche auf den Thron gab. So
boten sich geistliche und weltliche Gewalthaber in
jenen Zeiten der Urwelt gegenseitig die Hand, um
gemeinschaftlich ihre Schafe, deren Wolle man brü-
derlich theilte, desto besser und sicherer scheren zu
können. **) Damit diese noch hingebender und ge-

*) M. s. Pölitz Weltgeschichte. (Neue Ausgabe.)
Th. 1, S. 88.
**) M. s. Pölitz und Eichshorns Weltgeschichten.

die Nimroda und ſolche, deren Gewalt mehr auf
phyſiſche Uebermacht, als auf religioͤſen Glauben
gegruͤndet war. Allein uͤberzeugt, daß nur der letz-
tere ihrer ſchlechterworbenen Herrſchaft einige Dauer
und einen Anſtrich von Rechtmaͤßigkeit (Legitimitaͤt)
geben koͤnnte, verbanden ſie ſich faſt uͤberall mit den
prieſterlichen Kaſten und geſtanden dieſen betraͤcht-
liche Einkuͤnfte, großes Anſehen, und hin- und wie-
der ſogar einen wichtigen Antheil an der Regierung
zu. Dies war namentlich der Fall bei den Baby-
loniern, den Aegyptern, deren Koͤnige nicht allein
von den Prieſtern erzogen, ſondern ſelbſt Mitglie-
der dieſer Kaſte ſeyn mußten *), und bei den He-
braͤern nach Einfuͤhrung des weltlichen Koͤnigthums.
Die Koͤnige der letztern waren faſt durchaus ab-
haͤngig von der Kaſte der Prieſter oder der Levi-
ten, indem ihnen weder die Geburt, noch der Wil-
le des Voks, ſondern die von dem Hohenprieſter
empfangene Salbung, wodurch ſie zu allen Befug-
niſſen der Willkuͤhr und Bosheit eingeweiht wurden,
rechtmaͤßige Anſpruͤche auf den Thron gab. So
boten ſich geiſtliche und weltliche Gewalthaber in
jenen Zeiten der Urwelt gegenſeitig die Hand, um
gemeinſchaftlich ihre Schafe, deren Wolle man bruͤ-
derlich theilte, deſto beſſer und ſicherer ſcheren zu
koͤnnen. **) Damit dieſe noch hingebender und ge-

*) M. ſ. Poͤlitz Weltgeſchichte. (Neue Ausgabe.)
Th. 1, S. 88.
**) M. ſ. Poͤlitz und Eichshorns Weltgeſchichten.
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[15/0049] die Nimroda und ſolche, deren Gewalt mehr auf phyſiſche Uebermacht, als auf religioͤſen Glauben gegruͤndet war. Allein uͤberzeugt, daß nur der letz- tere ihrer ſchlechterworbenen Herrſchaft einige Dauer und einen Anſtrich von Rechtmaͤßigkeit (Legitimitaͤt) geben koͤnnte, verbanden ſie ſich faſt uͤberall mit den prieſterlichen Kaſten und geſtanden dieſen betraͤcht- liche Einkuͤnfte, großes Anſehen, und hin- und wie- der ſogar einen wichtigen Antheil an der Regierung zu. Dies war namentlich der Fall bei den Baby- loniern, den Aegyptern, deren Koͤnige nicht allein von den Prieſtern erzogen, ſondern ſelbſt Mitglie- der dieſer Kaſte ſeyn mußten *), und bei den He- braͤern nach Einfuͤhrung des weltlichen Koͤnigthums. Die Koͤnige der letztern waren faſt durchaus ab- haͤngig von der Kaſte der Prieſter oder der Levi- ten, indem ihnen weder die Geburt, noch der Wil- le des Voks, ſondern die von dem Hohenprieſter empfangene Salbung, wodurch ſie zu allen Befug- niſſen der Willkuͤhr und Bosheit eingeweiht wurden, rechtmaͤßige Anſpruͤche auf den Thron gab. So boten ſich geiſtliche und weltliche Gewalthaber in jenen Zeiten der Urwelt gegenſeitig die Hand, um gemeinſchaftlich ihre Schafe, deren Wolle man bruͤ- derlich theilte, deſto beſſer und ſicherer ſcheren zu koͤnnen. **) Damit dieſe noch hingebender und ge- *) M. ſ. Poͤlitz Weltgeſchichte. (Neue Ausgabe.) Th. 1, S. 88. **) M. ſ. Poͤlitz und Eichshorns Weltgeſchichten.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/49>, abgerufen am 23.11.2024.