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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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serer Gottesweisen mit Abraham, der sich auf man-
cherlei Art in eine ganz besondere Gunst bei dem
höchsten Wesen einzuschmeicheln verstand, und be-
schränkte sich bloß auf dessen Nachkommen, mit
Ausschließung aller übrigen Völker, an welche der
allliebende Vater von nun an gar nicht weiter mehr
dachte, als wenn er seinen Auserwählten befahl,
sie zu bekriegen, zu plündern und über die Klinge
springen zu lassen.

Der dritte Zeitraum endlich fängt mit der Er-
scheinung des Weltheilandes an, und endet mit sei-
nen Aposteln und Jüngern kurz vor der Zerstörung
Jerusalems. Den rechtgläubigen Katholiken offen-
bart sich jedoch das höchste Wesen noch täglich, bald
in den Aussprüchen der Päbste und Koncilien, bald
in den Wundern der heiligen jungfräulichen Got-
tesmutter und Himmelskönigin Maria *), bald in
den übernatürlichen Heilkräften der Gebeine des

*) Auffallend war es, daß die heilige Jungfrau Ma-
ria zu Einsiedeln im Jahr 1798 sich, ohne ihre wun-
derthätige Kraft zu beweisen, von den Franzosen,
die dort nicht am besten hausten, noch in ihren
alten Tagen entführen ließ. Vielleicht mochte eine
Anwandlung weiblicher Neugier, da auch sie Paris
einmal zu sehen wünschte, an ihrer Nachgiebigkeit
schuld seyn. Wäre sie nicht schon so alt gewesen,
sagte einst ein Franzose zu mir, so hätte sie gewiß
ihre Unschuld verloren. (Elle aurait perdu son
pucellage.
)

ſerer Gottesweiſen mit Abraham, der ſich auf man-
cherlei Art in eine ganz beſondere Gunſt bei dem
hoͤchſten Weſen einzuſchmeicheln verſtand, und be-
ſchraͤnkte ſich bloß auf deſſen Nachkommen, mit
Ausſchließung aller uͤbrigen Voͤlker, an welche der
allliebende Vater von nun an gar nicht weiter mehr
dachte, als wenn er ſeinen Auserwaͤhlten befahl,
ſie zu bekriegen, zu pluͤndern und uͤber die Klinge
ſpringen zu laſſen.

Der dritte Zeitraum endlich faͤngt mit der Er-
ſcheinung des Weltheilandes an, und endet mit ſei-
nen Apoſteln und Juͤngern kurz vor der Zerſtoͤrung
Jeruſalems. Den rechtglaͤubigen Katholiken offen-
bart ſich jedoch das hoͤchſte Weſen noch taͤglich, bald
in den Ausſpruͤchen der Paͤbſte und Koncilien, bald
in den Wundern der heiligen jungfraͤulichen Got-
tesmutter und Himmelskoͤnigin Maria *), bald in
den uͤbernatuͤrlichen Heilkraͤften der Gebeine des

*) Auffallend war es, daß die heilige Jungfrau Ma-
ria zu Einſiedeln im Jahr 1798 ſich, ohne ihre wun-
derthaͤtige Kraft zu beweiſen, von den Franzoſen,
die dort nicht am beſten hausten, noch in ihren
alten Tagen entfuͤhren ließ. Vielleicht mochte eine
Anwandlung weiblicher Neugier, da auch ſie Paris
einmal zu ſehen wuͤnſchte, an ihrer Nachgiebigkeit
ſchuld ſeyn. Waͤre ſie nicht ſchon ſo alt geweſen,
ſagte einſt ein Franzoſe zu mir, ſo haͤtte ſie gewiß
ihre Unſchuld verloren. (Elle aurait perdu son
pucellage.
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[5/0039] ſerer Gottesweiſen mit Abraham, der ſich auf man- cherlei Art in eine ganz beſondere Gunſt bei dem hoͤchſten Weſen einzuſchmeicheln verſtand, und be- ſchraͤnkte ſich bloß auf deſſen Nachkommen, mit Ausſchließung aller uͤbrigen Voͤlker, an welche der allliebende Vater von nun an gar nicht weiter mehr dachte, als wenn er ſeinen Auserwaͤhlten befahl, ſie zu bekriegen, zu pluͤndern und uͤber die Klinge ſpringen zu laſſen. Der dritte Zeitraum endlich faͤngt mit der Er- ſcheinung des Weltheilandes an, und endet mit ſei- nen Apoſteln und Juͤngern kurz vor der Zerſtoͤrung Jeruſalems. Den rechtglaͤubigen Katholiken offen- bart ſich jedoch das hoͤchſte Weſen noch taͤglich, bald in den Ausſpruͤchen der Paͤbſte und Koncilien, bald in den Wundern der heiligen jungfraͤulichen Got- tesmutter und Himmelskoͤnigin Maria *), bald in den uͤbernatuͤrlichen Heilkraͤften der Gebeine des *) Auffallend war es, daß die heilige Jungfrau Ma- ria zu Einſiedeln im Jahr 1798 ſich, ohne ihre wun- derthaͤtige Kraft zu beweiſen, von den Franzoſen, die dort nicht am beſten hausten, noch in ihren alten Tagen entfuͤhren ließ. Vielleicht mochte eine Anwandlung weiblicher Neugier, da auch ſie Paris einmal zu ſehen wuͤnſchte, an ihrer Nachgiebigkeit ſchuld ſeyn. Waͤre ſie nicht ſchon ſo alt geweſen, ſagte einſt ein Franzoſe zu mir, ſo haͤtte ſie gewiß ihre Unſchuld verloren. (Elle aurait perdu son pucellage.)

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/39>, abgerufen am 22.11.2024.