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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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der seit Vater Adams Hochzeit in dessen Kellern
im Paradiese für dieses Gastgebot aufbewahrt ist.
So alter herrlicher Wein, als Abrahams Kinder
bei diesem Schmause mit ihrem Messias aus immer
vollen Bechern trinken werden, ist gewiß noch über
keines Sterblichen Lippen gekommen!

Ueberhaupt wird es ein gar vortreffliches Le-
ben in Kanaan seyn! Jedes Weitzenkorn wird dort
so groß werden, wie zwei große Ochsennieren, und
dasselbe wird in gleichem Verhältniß mit allen
Früchten und Pflanzen geschehen. Man kann sich
hiernach einen Begriff machen von der außerordent-
lichen Größe der Zwiebeln, des Knoblauchs, der
Weintrauben und der Citronen, die man zum Lau-
berhüttenfeste gebraucht. Die Ströme und Bäche
werden in köstliche Milch, die Sümpfe und Moräste
in Honig verwandelt werden. Alle Jsraeliten sol-
len dort den heiligen, hochgelobten Gott, den Gott
Abrahams, Jsaaks und Jakobs den Herrn der Welt

bereits ausgeleert, und alle seine Unterthanen an
den Bettelstab gebracht, um das schöne Leckermäul-
chen zu befriedigen. Als sie das letzte Gericht ihres
Lieblingsessens verzehrt hatte, ließ ihr fürstlicher
Anbeter sie in die Oder werfen, denn, sprach er,
"auf einen guten Bissen gehört ein guter Trunk."
Möchten doch Andre es mit manchen ihrer Günst-
linge so machen, wie dieser Herzog; nur müßten
die Schatzkammern und die Beutel der Unterthanen
nicht schon vorher geleert seyn.

der ſeit Vater Adams Hochzeit in deſſen Kellern
im Paradieſe fuͤr dieſes Gaſtgebot aufbewahrt iſt.
So alter herrlicher Wein, als Abrahams Kinder
bei dieſem Schmauſe mit ihrem Meſſias aus immer
vollen Bechern trinken werden, iſt gewiß noch uͤber
keines Sterblichen Lippen gekommen!

Ueberhaupt wird es ein gar vortreffliches Le-
ben in Kanaan ſeyn! Jedes Weitzenkorn wird dort
ſo groß werden, wie zwei große Ochſennieren, und
daſſelbe wird in gleichem Verhaͤltniß mit allen
Fruͤchten und Pflanzen geſchehen. Man kann ſich
hiernach einen Begriff machen von der außerordent-
lichen Groͤße der Zwiebeln, des Knoblauchs, der
Weintrauben und der Citronen, die man zum Lau-
berhuͤttenfeſte gebraucht. Die Stroͤme und Baͤche
werden in koͤſtliche Milch, die Suͤmpfe und Moraͤſte
in Honig verwandelt werden. Alle Jſraeliten ſol-
len dort den heiligen, hochgelobten Gott, den Gott
Abrahams, Jſaaks und Jakobs den Herrn der Welt

bereits ausgeleert, und alle ſeine Unterthanen an
den Bettelſtab gebracht, um das ſchoͤne Leckermaͤul-
chen zu befriedigen. Als ſie das letzte Gericht ihres
Lieblingseſſens verzehrt hatte, ließ ihr fuͤrſtlicher
Anbeter ſie in die Oder werfen, denn, ſprach er,
„auf einen guten Biſſen gehoͤrt ein guter Trunk.‟
Moͤchten doch Andre es mit manchen ihrer Guͤnſt-
linge ſo machen, wie dieſer Herzog; nur muͤßten
die Schatzkammern und die Beutel der Unterthanen
nicht ſchon vorher geleert ſeyn.
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[246/0280] der ſeit Vater Adams Hochzeit in deſſen Kellern im Paradieſe fuͤr dieſes Gaſtgebot aufbewahrt iſt. So alter herrlicher Wein, als Abrahams Kinder bei dieſem Schmauſe mit ihrem Meſſias aus immer vollen Bechern trinken werden, iſt gewiß noch uͤber keines Sterblichen Lippen gekommen! Ueberhaupt wird es ein gar vortreffliches Le- ben in Kanaan ſeyn! Jedes Weitzenkorn wird dort ſo groß werden, wie zwei große Ochſennieren, und daſſelbe wird in gleichem Verhaͤltniß mit allen Fruͤchten und Pflanzen geſchehen. Man kann ſich hiernach einen Begriff machen von der außerordent- lichen Groͤße der Zwiebeln, des Knoblauchs, der Weintrauben und der Citronen, die man zum Lau- berhuͤttenfeſte gebraucht. Die Stroͤme und Baͤche werden in koͤſtliche Milch, die Suͤmpfe und Moraͤſte in Honig verwandelt werden. Alle Jſraeliten ſol- len dort den heiligen, hochgelobten Gott, den Gott Abrahams, Jſaaks und Jakobs den Herrn der Welt *) *) bereits ausgeleert, und alle ſeine Unterthanen an den Bettelſtab gebracht, um das ſchoͤne Leckermaͤul- chen zu befriedigen. Als ſie das letzte Gericht ihres Lieblingseſſens verzehrt hatte, ließ ihr fuͤrſtlicher Anbeter ſie in die Oder werfen, denn, ſprach er, „auf einen guten Biſſen gehoͤrt ein guter Trunk.‟ Moͤchten doch Andre es mit manchen ihrer Guͤnſt- linge ſo machen, wie dieſer Herzog; nur muͤßten die Schatzkammern und die Beutel der Unterthanen nicht ſchon vorher geleert ſeyn.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/280>, abgerufen am 24.11.2024.