Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Von größerm Geflügel wird der Vogel Bar- Auch müssen wir noch der fetten Gänse erwäh- Auf einen guten Bissen gehört ein guter *) Das wußte ein Schlesischer Herzog, dessen Geliebte
nichts anders, als die Lebern von Aalruppen essen wollte. Die Schatzkammer des guten Fürsten war Von groͤßerm Gefluͤgel wird der Vogel Bar- Auch muͤſſen wir noch der fetten Gaͤnſe erwaͤh- Auf einen guten Biſſen gehoͤrt ein guter *) Das wußte ein Schleſiſcher Herzog, deſſen Geliebte
nichts anders, als die Lebern von Aalruppen eſſen wollte. Die Schatzkammer des guten Fuͤrſten war <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0279" n="245"/> <p>Von groͤßerm Gefluͤgel wird der Vogel Bar-<lb/> juchne als Braten erſcheinen. Er iſt gleichfalls nicht<lb/> klein, denn als er einmal aus ſeinem Neſte ein Ei<lb/> warf, wurden ſechzig Doͤrfer von dem Weiſſen und<lb/> dem Dotter uͤberſchwemmt und gaͤnzlich zerſtoͤrt,<lb/> und dreihundert große Cedern wurden von der<lb/> Schale des Ei’s zerſchmettert.</p><lb/> <p>Auch muͤſſen wir noch der fetten Gaͤnſe erwaͤh-<lb/> nen, von welchen der Rabba des Channa Enkel<lb/> geſagt hat: Wir giengen einmal in einer Wuͤſte.<lb/> Dort ſahen wir Gaͤnſe, denen alle Federn vor Fet-<lb/> tigkeit ausgefallen waren, ſo daß ganze Stroͤme<lb/> von Fett hinter ihnen herfloſſen. Jch fragte ſie:<lb/> haben wir auch Antheil an euch in der kuͤnftigen<lb/> Welt? Da hob eine von ihnen einen Fluͤgel und<lb/> einen Fuß auf, um mir anzudeuten, daß dies un-<lb/> ſer Theil ſey. Als ich nun dem Rabbi Elieſer das<lb/> erzaͤhlte, ſprach er: Die Jſraeliten muͤſſen dereinſt<lb/> wegen dieſer Gaͤnſe ſchwere Rechenſchaft geben,<lb/> denn ihre Suͤnden allein ſind ſchuld, daß der Meſ-<lb/> ſias ſo lange verzieht, und daß die Gaͤnſe, welche<lb/> zu der großen Mahlzeit beſtimmt ſind, ſo lange von<lb/> ihrem vielen Fett Schmerzen leiden muͤſſen.</p><lb/> <p>Auf einen guten Biſſen gehoͤrt ein guter<lb/> Trunk <note xml:id="seg2pn_9_1" next="#seg2pn_9_2" place="foot" n="*)">Das wußte ein Schleſiſcher Herzog, deſſen Geliebte<lb/> nichts anders, als die Lebern von Aalruppen eſſen<lb/> wollte. Die Schatzkammer des guten Fuͤrſten war</note>! Und dazu wird man den koͤſtlichen Wein,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [245/0279]
Von groͤßerm Gefluͤgel wird der Vogel Bar-
juchne als Braten erſcheinen. Er iſt gleichfalls nicht
klein, denn als er einmal aus ſeinem Neſte ein Ei
warf, wurden ſechzig Doͤrfer von dem Weiſſen und
dem Dotter uͤberſchwemmt und gaͤnzlich zerſtoͤrt,
und dreihundert große Cedern wurden von der
Schale des Ei’s zerſchmettert.
Auch muͤſſen wir noch der fetten Gaͤnſe erwaͤh-
nen, von welchen der Rabba des Channa Enkel
geſagt hat: Wir giengen einmal in einer Wuͤſte.
Dort ſahen wir Gaͤnſe, denen alle Federn vor Fet-
tigkeit ausgefallen waren, ſo daß ganze Stroͤme
von Fett hinter ihnen herfloſſen. Jch fragte ſie:
haben wir auch Antheil an euch in der kuͤnftigen
Welt? Da hob eine von ihnen einen Fluͤgel und
einen Fuß auf, um mir anzudeuten, daß dies un-
ſer Theil ſey. Als ich nun dem Rabbi Elieſer das
erzaͤhlte, ſprach er: Die Jſraeliten muͤſſen dereinſt
wegen dieſer Gaͤnſe ſchwere Rechenſchaft geben,
denn ihre Suͤnden allein ſind ſchuld, daß der Meſ-
ſias ſo lange verzieht, und daß die Gaͤnſe, welche
zu der großen Mahlzeit beſtimmt ſind, ſo lange von
ihrem vielen Fett Schmerzen leiden muͤſſen.
Auf einen guten Biſſen gehoͤrt ein guter
Trunk *)! Und dazu wird man den koͤſtlichen Wein,
*) Das wußte ein Schleſiſcher Herzog, deſſen Geliebte
nichts anders, als die Lebern von Aalruppen eſſen
wollte. Die Schatzkammer des guten Fuͤrſten war
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