Himmel mit den köstlichsten Speisen und Getränken bewirthet werden *).
Ueber die künftigen Belohnungen und Strafen herrscht jedoch eine große Verschiedenheit der Ansich- ten unter den Talmudisten. Rabbi Bechai lehrt, nach dem Talmud: am jüngsten Gerichtstage wer- den drei Arten von Todten auferstehen, die Tzad- dikim (die Gerechten), die Beuoniim (die Mittel- mäßigen), die eben so viel Böses als Gutes gethan haben, und die Reschaim (die Gottlosen). Die erstern werden sofort zum ewigen Leben eingeschrie- ben. Die Mittelmäßigen hingegen müssen zwölf Monate in der Hölle büßen; nachher werden Leib und Seele von den Flammen verzehrt, und ein Sturm weht die Asche unter die Fußsohlen der Ge- rechten. Die Gottlosen kommen gleich und auf ewig in die Gehenna oder Hölle. Hiernach scheint es fast, als ob den Mittelmäßigen keine unendliche Fortdauer bestimmt ist; allein wir haben schon frü- her bemerkt, daß ihre Seelen neu geschaffen wer- den sollen, sobald sie aus der Hölle kommen, und dadurch wird der scheinbare Widerspruch gehoben.
Nach dem Sohar bleiben die Seelen der Gott- losen zwölf Monate im Fegefeuer, und die, welche
such einer Geschichte des deutschen Bauernkrieges. Berlin 1795. 8.
*) Sanhedrin a. a. O.
Himmel mit den koͤſtlichſten Speiſen und Getraͤnken bewirthet werden *).
Ueber die kuͤnftigen Belohnungen und Strafen herrſcht jedoch eine große Verſchiedenheit der Anſich- ten unter den Talmudiſten. Rabbi Bechai lehrt, nach dem Talmud: am juͤngſten Gerichtstage wer- den drei Arten von Todten auferſtehen, die Tzad- dikim (die Gerechten), die Beuoniim (die Mittel- maͤßigen), die eben ſo viel Boͤſes als Gutes gethan haben, und die Reſchaim (die Gottloſen). Die erſtern werden ſofort zum ewigen Leben eingeſchrie- ben. Die Mittelmaͤßigen hingegen muͤſſen zwoͤlf Monate in der Hoͤlle buͤßen; nachher werden Leib und Seele von den Flammen verzehrt, und ein Sturm weht die Aſche unter die Fußſohlen der Ge- rechten. Die Gottloſen kommen gleich und auf ewig in die Gehenna oder Hoͤlle. Hiernach ſcheint es faſt, als ob den Mittelmaͤßigen keine unendliche Fortdauer beſtimmt iſt; allein wir haben ſchon fruͤ- her bemerkt, daß ihre Seelen neu geſchaffen wer- den ſollen, ſobald ſie aus der Hoͤlle kommen, und dadurch wird der ſcheinbare Widerſpruch gehoben.
Nach dem Sohar bleiben die Seelen der Gott- loſen zwoͤlf Monate im Fegefeuer, und die, welche
ſuch einer Geſchichte des deutſchen Bauernkrieges. Berlin 1795. 8.
*) Sanhedrin a. a. O.
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Himmel mit den koͤſtlichſten Speiſen und Getraͤnken
bewirthet werden *).
Ueber die kuͤnftigen Belohnungen und Strafen
herrſcht jedoch eine große Verſchiedenheit der Anſich-
ten unter den Talmudiſten. Rabbi Bechai lehrt,
nach dem Talmud: am juͤngſten Gerichtstage wer-
den drei Arten von Todten auferſtehen, die Tzad-
dikim (die Gerechten), die Beuoniim (die Mittel-
maͤßigen), die eben ſo viel Boͤſes als Gutes gethan
haben, und die Reſchaim (die Gottloſen). Die
erſtern werden ſofort zum ewigen Leben eingeſchrie-
ben. Die Mittelmaͤßigen hingegen muͤſſen zwoͤlf
Monate in der Hoͤlle buͤßen; nachher werden Leib
und Seele von den Flammen verzehrt, und ein
Sturm weht die Aſche unter die Fußſohlen der Ge-
rechten. Die Gottloſen kommen gleich und auf ewig
in die Gehenna oder Hoͤlle. Hiernach ſcheint es
faſt, als ob den Mittelmaͤßigen keine unendliche
Fortdauer beſtimmt iſt; allein wir haben ſchon fruͤ-
her bemerkt, daß ihre Seelen neu geſchaffen wer-
den ſollen, ſobald ſie aus der Hoͤlle kommen, und
dadurch wird der ſcheinbare Widerſpruch gehoben.
Nach dem Sohar bleiben die Seelen der Gott-
loſen zwoͤlf Monate im Fegefeuer, und die, welche
*)
*) Sanhedrin a. a. O.
*) ſuch einer Geſchichte des deutſchen Bauernkrieges.
Berlin 1795. 8.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/264>, abgerufen am 16.07.2024.
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