"Die Seele des ersten Menschen war ein Licht des Herrn, in welchem alle sechsmalhundert tausend Seelen der Jsraeliten enthalten waren; so wie ein Licht von dem andern angezündet wird, so wurden auch diese Seelen von der Seele des Adam ange- zündet. Die Thorheit des ersten Menschen aber, der seinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit, welche die Schlange, der gottlose Sammael, in die Eva warf, waren die Ursachen, daß die Seelen sich vermischten und dadurch unwürdig wurden, in die Jsraeliten zu kommen. Unser Vater Abraham empfieng deshalb die sechsmalhundert tausend Ne- phaschoth, die an der Nephesch des Adam hiengen, und brachte sie wieder in Ordnung. Un- ser Vater Jsaak empfieng die sechsmalhundert tau- send Ruchoth, so aus dem Ruach des ersten Menschen entsprangen, und reinigte sie. Unser Va- ter Jakob endlich empfieng die sechsmalhundert tau- send Neschamoth, die an der Neschama des ersten Menschen hiengen, und stellte auch diese wie- der her *)."
"Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um den Unrath fortzuschaffen, welche der Sammael, der Oberste der Teufel, in diese Seele gelegt hat- te, zeugte unser Vater Abraham den Jsmael, der, gleich einem Zugpflaster, alles Unreine herauszog.
Nach-
*) Nischmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadasch, Titel Nischamoth; das Buch Megalle Amykkoth.
»Die Seele des erſten Menſchen war ein Licht des Herrn, in welchem alle ſechsmalhundert tauſend Seelen der Jſraeliten enthalten waren; ſo wie ein Licht von dem andern angezuͤndet wird, ſo wurden auch dieſe Seelen von der Seele des Adam ange- zuͤndet. Die Thorheit des erſten Menſchen aber, der ſeinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit, welche die Schlange, der gottloſe Sammael, in die Eva warf, waren die Urſachen, daß die Seelen ſich vermiſchten und dadurch unwuͤrdig wurden, in die Jſraeliten zu kommen. Unſer Vater Abraham empfieng deshalb die ſechsmalhundert tauſend Ne- phaſchoth, die an der Nepheſch des Adam hiengen, und brachte ſie wieder in Ordnung. Un- ſer Vater Jſaak empfieng die ſechsmalhundert tau- ſend Ruchoth, ſo aus dem Ruach des erſten Menſchen entſprangen, und reinigte ſie. Unſer Va- ter Jakob endlich empfieng die ſechsmalhundert tau- ſend Neſchamoth, die an der Neſchama des erſten Menſchen hiengen, und ſtellte auch dieſe wie- der her *).«
»Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um den Unrath fortzuſchaffen, welche der Sammael, der Oberſte der Teufel, in dieſe Seele gelegt hat- te, zeugte unſer Vater Abraham den Jsmael, der, gleich einem Zugpflaſter, alles Unreine herauszog.
Nach-
*) Niſchmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadaſch, Titel Niſchamoth; das Buch Megalle Amykkoth.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0210"n="176"/><p>»Die Seele des erſten Menſchen war ein Licht<lb/>
des Herrn, in welchem alle ſechsmalhundert tauſend<lb/>
Seelen der Jſraeliten enthalten waren; ſo wie ein<lb/>
Licht von dem andern angezuͤndet wird, ſo wurden<lb/>
auch dieſe Seelen von der Seele des Adam ange-<lb/>
zuͤndet. Die Thorheit des erſten Menſchen aber,<lb/>
der ſeinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit,<lb/>
welche die Schlange, der gottloſe Sammael, in die<lb/>
Eva warf, waren die Urſachen, daß die Seelen<lb/>ſich vermiſchten und dadurch unwuͤrdig wurden, in<lb/>
die Jſraeliten zu kommen. Unſer Vater Abraham<lb/>
empfieng deshalb die ſechsmalhundert tauſend <hirendition="#g">Ne-<lb/>
phaſchoth,</hi> die an der <hirendition="#g">Nepheſch</hi> des Adam<lb/>
hiengen, und brachte ſie wieder in Ordnung. Un-<lb/>ſer Vater Jſaak empfieng die ſechsmalhundert tau-<lb/>ſend <hirendition="#g">Ruchoth,</hi>ſo aus dem <hirendition="#g">Ruach</hi> des erſten<lb/>
Menſchen entſprangen, und reinigte ſie. Unſer Va-<lb/>
ter Jakob endlich empfieng die ſechsmalhundert tau-<lb/>ſend <hirendition="#g">Neſchamoth,</hi> die an der <hirendition="#g">Neſchama</hi> des<lb/>
erſten Menſchen hiengen, und ſtellte auch dieſe wie-<lb/>
der her <noteplace="foot"n="*)">Niſchmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadaſch, Titel<lb/>
Niſchamoth; das Buch Megalle Amykkoth.</note>.«</p><lb/><p>»Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um<lb/>
den Unrath fortzuſchaffen, welche der Sammael,<lb/>
der Oberſte der Teufel, in dieſe Seele gelegt hat-<lb/>
te, zeugte unſer Vater Abraham den Jsmael, der,<lb/>
gleich einem Zugpflaſter, alles Unreine herauszog.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Nach-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[176/0210]
»Die Seele des erſten Menſchen war ein Licht
des Herrn, in welchem alle ſechsmalhundert tauſend
Seelen der Jſraeliten enthalten waren; ſo wie ein
Licht von dem andern angezuͤndet wird, ſo wurden
auch dieſe Seelen von der Seele des Adam ange-
zuͤndet. Die Thorheit des erſten Menſchen aber,
der ſeinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit,
welche die Schlange, der gottloſe Sammael, in die
Eva warf, waren die Urſachen, daß die Seelen
ſich vermiſchten und dadurch unwuͤrdig wurden, in
die Jſraeliten zu kommen. Unſer Vater Abraham
empfieng deshalb die ſechsmalhundert tauſend Ne-
phaſchoth, die an der Nepheſch des Adam
hiengen, und brachte ſie wieder in Ordnung. Un-
ſer Vater Jſaak empfieng die ſechsmalhundert tau-
ſend Ruchoth, ſo aus dem Ruach des erſten
Menſchen entſprangen, und reinigte ſie. Unſer Va-
ter Jakob endlich empfieng die ſechsmalhundert tau-
ſend Neſchamoth, die an der Neſchama des
erſten Menſchen hiengen, und ſtellte auch dieſe wie-
der her *).«
»Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um
den Unrath fortzuſchaffen, welche der Sammael,
der Oberſte der Teufel, in dieſe Seele gelegt hat-
te, zeugte unſer Vater Abraham den Jsmael, der,
gleich einem Zugpflaſter, alles Unreine herauszog.
Nach-
*) Niſchmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadaſch, Titel
Niſchamoth; das Buch Megalle Amykkoth.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/210>, abgerufen am 03.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
