Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Prophet Jesaias mit den Worten bezeichnet: "die
sich heiligen und reinigen in den Gärten;" das
thun die Türken; und "die da Schweinefleisch es-
sen *)," das sind die Christen und Heiden.

Hiernach ist also kein Volk der Erde von der
Rache des Gottes Jsrael ausgenommen. Sie wer-
den alle mit ihren obersten Fürsten vertilgt und --
geschächtet werden.

Wenn Sammael und die siebenzig Fürsten oben
Krieg gegen einander führen, so bekriegen sich auch
ihre Völker hienieden **). Dies macht bekanntlich
den frommen Jsraeliten viel Freude, da sie häufig
das Geld gegen große Prozente dazu herleihen, und
in der Regel den Heeren Edoms als Lieferanten,
Marketender und Spitzbuben nachziehen können,
ohne ihr eigenes kostbares Leben auf einem Schlacht-
felde Preis zu geben. Am erwünschtesten war ih-
nen gewiß der Krieg der Türken und Griechen, und
sie nahmen als Spione die Parthei der erstern na-
türlich um so williger, da sie mit diesen den Haß
gegen den großen Gekreutzigten theilen. Ueber die-
sen Haß in der Folge ein Mehreres.

Von den siebenzig abgöttischen Völkern hat, wie
vorhin schon erwähnt worden, jedes seine besondere
Sprache. Joseph, der Fürststaatskanzler Aegyp-

*) Jesaias 66. V. 17.
**) Emek Hammelech, Tit. Schaar olam habberia
Kap. 3.

Prophet Jeſaias mit den Worten bezeichnet: »die
ſich heiligen und reinigen in den Gaͤrten;« das
thun die Tuͤrken; und »die da Schweinefleiſch eſ-
ſen *),« das ſind die Chriſten und Heiden.

Hiernach iſt alſo kein Volk der Erde von der
Rache des Gottes Jſrael ausgenommen. Sie wer-
den alle mit ihren oberſten Fuͤrſten vertilgt und —
geſchaͤchtet werden.

Wenn Sammael und die ſiebenzig Fuͤrſten oben
Krieg gegen einander fuͤhren, ſo bekriegen ſich auch
ihre Voͤlker hienieden **). Dies macht bekanntlich
den frommen Jſraeliten viel Freude, da ſie haͤufig
das Geld gegen große Prozente dazu herleihen, und
in der Regel den Heeren Edoms als Lieferanten,
Marketender und Spitzbuben nachziehen koͤnnen,
ohne ihr eigenes koſtbares Leben auf einem Schlacht-
felde Preis zu geben. Am erwuͤnſchteſten war ih-
nen gewiß der Krieg der Tuͤrken und Griechen, und
ſie nahmen als Spione die Parthei der erſtern na-
tuͤrlich um ſo williger, da ſie mit dieſen den Haß
gegen den großen Gekreutzigten theilen. Ueber die-
ſen Haß in der Folge ein Mehreres.

Von den ſiebenzig abgoͤttiſchen Voͤlkern hat, wie
vorhin ſchon erwaͤhnt worden, jedes ſeine beſondere
Sprache. Joſeph, der Fuͤrſtſtaatskanzler Aegyp-

*) Jeſaias 66. V. 17.
**) Emek Hammelech, Tit. Schaar olam habberia
Kap. 3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0181" n="147"/>
Prophet Je&#x017F;aias mit den Worten bezeichnet: »die<lb/>
&#x017F;ich heiligen und reinigen in den Ga&#x0364;rten;« das<lb/>
thun die Tu&#x0364;rken; und »die da Schweineflei&#x017F;ch e&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en <note place="foot" n="*)">Je&#x017F;aias 66. V. 17.</note>,« das &#x017F;ind die Chri&#x017F;ten und Heiden.</p><lb/>
        <p>Hiernach i&#x017F;t al&#x017F;o kein Volk der Erde von der<lb/>
Rache des Gottes J&#x017F;rael ausgenommen. Sie wer-<lb/>
den alle mit ihren ober&#x017F;ten Fu&#x0364;r&#x017F;ten vertilgt und &#x2014;<lb/>
ge&#x017F;cha&#x0364;chtet werden.</p><lb/>
        <p>Wenn Sammael und die &#x017F;iebenzig Fu&#x0364;r&#x017F;ten oben<lb/>
Krieg gegen einander fu&#x0364;hren, &#x017F;o bekriegen &#x017F;ich auch<lb/>
ihre Vo&#x0364;lker hienieden <note place="foot" n="**)">Emek Hammelech, Tit. Schaar olam habberia<lb/>
Kap. 3.</note>. Dies macht bekanntlich<lb/>
den frommen J&#x017F;raeliten viel Freude, da &#x017F;ie ha&#x0364;ufig<lb/>
das Geld gegen große Prozente dazu herleihen, und<lb/>
in der Regel den Heeren Edoms als Lieferanten,<lb/>
Marketender und Spitzbuben nachziehen ko&#x0364;nnen,<lb/>
ohne ihr eigenes ko&#x017F;tbares Leben auf einem Schlacht-<lb/>
felde Preis zu geben. Am erwu&#x0364;n&#x017F;chte&#x017F;ten war ih-<lb/>
nen gewiß der Krieg der Tu&#x0364;rken und Griechen, und<lb/>
&#x017F;ie nahmen als Spione die Parthei der er&#x017F;tern na-<lb/>
tu&#x0364;rlich um &#x017F;o williger, da &#x017F;ie mit die&#x017F;en den Haß<lb/>
gegen den großen Gekreutzigten theilen. Ueber die-<lb/>
&#x017F;en Haß in der Folge ein Mehreres.</p><lb/>
        <p>Von den &#x017F;iebenzig abgo&#x0364;tti&#x017F;chen Vo&#x0364;lkern hat, wie<lb/>
vorhin &#x017F;chon erwa&#x0364;hnt worden, jedes &#x017F;eine be&#x017F;ondere<lb/>
Sprache. Jo&#x017F;eph, der Fu&#x0364;r&#x017F;t&#x017F;taatskanzler Aegyp-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0181] Prophet Jeſaias mit den Worten bezeichnet: »die ſich heiligen und reinigen in den Gaͤrten;« das thun die Tuͤrken; und »die da Schweinefleiſch eſ- ſen *),« das ſind die Chriſten und Heiden. Hiernach iſt alſo kein Volk der Erde von der Rache des Gottes Jſrael ausgenommen. Sie wer- den alle mit ihren oberſten Fuͤrſten vertilgt und — geſchaͤchtet werden. Wenn Sammael und die ſiebenzig Fuͤrſten oben Krieg gegen einander fuͤhren, ſo bekriegen ſich auch ihre Voͤlker hienieden **). Dies macht bekanntlich den frommen Jſraeliten viel Freude, da ſie haͤufig das Geld gegen große Prozente dazu herleihen, und in der Regel den Heeren Edoms als Lieferanten, Marketender und Spitzbuben nachziehen koͤnnen, ohne ihr eigenes koſtbares Leben auf einem Schlacht- felde Preis zu geben. Am erwuͤnſchteſten war ih- nen gewiß der Krieg der Tuͤrken und Griechen, und ſie nahmen als Spione die Parthei der erſtern na- tuͤrlich um ſo williger, da ſie mit dieſen den Haß gegen den großen Gekreutzigten theilen. Ueber die- ſen Haß in der Folge ein Mehreres. Von den ſiebenzig abgoͤttiſchen Voͤlkern hat, wie vorhin ſchon erwaͤhnt worden, jedes ſeine beſondere Sprache. Joſeph, der Fuͤrſtſtaatskanzler Aegyp- *) Jeſaias 66. V. 17. **) Emek Hammelech, Tit. Schaar olam habberia Kap. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/181
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/181>, abgerufen am 27.04.2024.