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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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Gold und ein Stück Holz von gleichem Gewichte
und Größe an eine Flamme hält, so muß man
das Gold früher hinwerfen, als das Holz, wenn
dieses gleich schon am andern Ende mit hellen
Flammen brennt, u. s. f.)

3. Verminderung des Drucks auf die
zu verdampfende Flüssigkeit. - Fluidität
ist nach den oben entwickelten Grundsätzen (vor-
züglich) das Resultat dreyer sich entgegen wir-
kender Kräfte, des Wärmestoffs, der Cohäsion
und des Drucks der Athmosphäre. Wenn da-
her der Wärmestoff durch brennbare Körper
häufig aus der (reinen) Luft entbunden, wenn
er in die zu versiedende Flüssigkeit schnell über-
gegangen und mit möglichster Sparsamkeit auf
dieselbe concentrirt ist - so wird die Verdam-
pfung doch nur langsam geschehen, wenn nicht
zugleich auch der Druck auf das Fluidum gemin-
dert ist. (S. Antiphlog. Anmerk. zu Kir-
wan. 1791. S. 31.)

Dieser Druck hat bey dampfenden Soolen
eine zweifache Ursache, in der athmosphäri-
schen Luft und in den nicht aufsteigenden, sich
zersetzenden Dämpfen, dem Schwaden.

Die erstere Ursache scheint bisher fast ganz
übersehen zu seyn, und da man den Nachtheil,

den

Gold und ein Stuͤck Holz von gleichem Gewichte
und Groͤße an eine Flamme haͤlt, ſo muß man
das Gold fruͤher hinwerfen, als das Holz, wenn
dieſes gleich ſchon am andern Ende mit hellen
Flammen brennt, u. ſ. f.)

3. Verminderung des Drucks auf die
zu verdampfende Fluͤſſigkeit. – Fluiditaͤt
iſt nach den oben entwickelten Grundſaͤtzen (vor-
zuͤglich) das Reſultat dreyer ſich entgegen wir-
kender Kraͤfte, des Waͤrmeſtoffs, der Cohaͤſion
und des Drucks der Athmosphaͤre. Wenn da-
her der Waͤrmeſtoff durch brennbare Koͤrper
haͤufig aus der (reinen) Luft entbunden, wenn
er in die zu verſiedende Fluͤſſigkeit ſchnell uͤber-
gegangen und mit moͤglichſter Sparſamkeit auf
dieſelbe concentrirt iſt – ſo wird die Verdam-
pfung doch nur langſam geſchehen, wenn nicht
zugleich auch der Druck auf das Fluidum gemin-
dert iſt. (S. Antiphlog. Anmerk. zu Kir-
wan. 1791. S. 31.)

Dieſer Druck hat bey dampfenden Soolen
eine zweifache Urſache, in der athmosphaͤri-
ſchen Luft und in den nicht aufſteigenden, ſich
zerſetzenden Daͤmpfen, dem Schwaden.

Die erſtere Urſache ſcheint bisher faſt ganz
uͤberſehen zu ſeyn, und da man den Nachtheil,

den
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[127/0078] Gold und ein Stuͤck Holz von gleichem Gewichte und Groͤße an eine Flamme haͤlt, ſo muß man das Gold fruͤher hinwerfen, als das Holz, wenn dieſes gleich ſchon am andern Ende mit hellen Flammen brennt, u. ſ. f.) 3. Verminderung des Drucks auf die zu verdampfende Fluͤſſigkeit. – Fluiditaͤt iſt nach den oben entwickelten Grundſaͤtzen (vor- zuͤglich) das Reſultat dreyer ſich entgegen wir- kender Kraͤfte, des Waͤrmeſtoffs, der Cohaͤſion und des Drucks der Athmosphaͤre. Wenn da- her der Waͤrmeſtoff durch brennbare Koͤrper haͤufig aus der (reinen) Luft entbunden, wenn er in die zu verſiedende Fluͤſſigkeit ſchnell uͤber- gegangen und mit moͤglichſter Sparſamkeit auf dieſelbe concentrirt iſt – ſo wird die Verdam- pfung doch nur langſam geſchehen, wenn nicht zugleich auch der Druck auf das Fluidum gemin- dert iſt. (S. Antiphlog. Anmerk. zu Kir- wan. 1791. S. 31.) Dieſer Druck hat bey dampfenden Soolen eine zweifache Urſache, in der athmosphaͤri- ſchen Luft und in den nicht aufſteigenden, ſich zerſetzenden Daͤmpfen, dem Schwaden. Die erſtere Urſache ſcheint bisher faſt ganz uͤberſehen zu ſeyn, und da man den Nachtheil, den

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/78>, abgerufen am 24.11.2024.