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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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diese Grundsätze, (die man in unserem Vater-
lande wohl noch nirgends befolgt) durch die Er-
fahrungen der holländischen Salinisten und durch
die kugelrunden Braupfannen*) der Engländer
bestätigt.

Ein überaus interessanter und bis jetzt fast
ganz vernachläßigter Gegenstand der Halurgie,
ist das Material, aus welchem die Pfannen
konstruirt werden. So bald man dasselbe bloß
in Rücksicht auf die Dauer und den Preis be-
trachtet, so ist seine Wahl nicht schwierig. Unter
den vorgeschlagenen eisernen, (zinnernen!) ku-
pfernen und bleyernen Pfannen sind die letzteren
die wohlfeilsten. Doch steht die Auflöslichkeit
des Bleyes in der Salzsäure ihrem Gebrauche
entgegen. Zwar soll nach Herrn von Justi das

Küchen-
*) Die Braupfannen, in denen Porter gebraut wird,
sind vollkommene Kugeln von 12-18 Fuß im Durch-
messer, die nach oben zu eine geringe Oefnung haben.
Diese Gestalt verschaft nicht nur Ersparung an Brenn-
material, sondern die geistigen (sich gasförmig entbin-
denden) Theile, welche bey unseren ofnen Braupfan-
nen verfliegen, und deren Verflüchtigung die Schwäche
des Biers vorzüglich bewirkt, werden auch dadurch er-
halten. - Jch wundere mich, daß diese einfache, von
unserer Brauart so völlig verschiedene Vorrichtung in
keinem technologischen Werke bisher deutlich beschrie-
ben ist.

dieſe Grundſaͤtze, (die man in unſerem Vater-
lande wohl noch nirgends befolgt) durch die Er-
fahrungen der hollaͤndiſchen Saliniſten und durch
die kugelrunden Braupfannen*) der Englaͤnder
beſtaͤtigt.

Ein uͤberaus intereſſanter und bis jetzt faſt
ganz vernachlaͤßigter Gegenſtand der Halurgie,
iſt das Material, aus welchem die Pfannen
konſtruirt werden. So bald man daſſelbe bloß
in Ruͤckſicht auf die Dauer und den Preis be-
trachtet, ſo iſt ſeine Wahl nicht ſchwierig. Unter
den vorgeſchlagenen eiſernen, (zinnernen!) ku-
pfernen und bleyernen Pfannen ſind die letzteren
die wohlfeilſten. Doch ſteht die Aufloͤslichkeit
des Bleyes in der Salzſaͤure ihrem Gebrauche
entgegen. Zwar ſoll nach Herrn von Juſti das

Kuͤchen-
*) Die Braupfannen, in denen Porter gebraut wird,
ſind vollkommene Kugeln von 12–18 Fuß im Durch-
meſſer, die nach oben zu eine geringe Oefnung haben.
Dieſe Geſtalt verſchaft nicht nur Erſparung an Brenn-
material, ſondern die geiſtigen (ſich gasfoͤrmig entbin-
denden) Theile, welche bey unſeren ofnen Braupfan-
nen verfliegen, und deren Verfluͤchtigung die Schwaͤche
des Biers vorzuͤglich bewirkt, werden auch dadurch er-
halten. – Jch wundere mich, daß dieſe einfache, von
unſerer Brauart ſo voͤllig verſchiedene Vorrichtung in
keinem technologiſchen Werke bisher deutlich beſchrie-
ben iſt.
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[116/0066] dieſe Grundſaͤtze, (die man in unſerem Vater- lande wohl noch nirgends befolgt) durch die Er- fahrungen der hollaͤndiſchen Saliniſten und durch die kugelrunden Braupfannen *) der Englaͤnder beſtaͤtigt. Ein uͤberaus intereſſanter und bis jetzt faſt ganz vernachlaͤßigter Gegenſtand der Halurgie, iſt das Material, aus welchem die Pfannen konſtruirt werden. So bald man daſſelbe bloß in Ruͤckſicht auf die Dauer und den Preis be- trachtet, ſo iſt ſeine Wahl nicht ſchwierig. Unter den vorgeſchlagenen eiſernen, (zinnernen!) ku- pfernen und bleyernen Pfannen ſind die letzteren die wohlfeilſten. Doch ſteht die Aufloͤslichkeit des Bleyes in der Salzſaͤure ihrem Gebrauche entgegen. Zwar ſoll nach Herrn von Juſti das Kuͤchen- *) Die Braupfannen, in denen Porter gebraut wird, ſind vollkommene Kugeln von 12–18 Fuß im Durch- meſſer, die nach oben zu eine geringe Oefnung haben. Dieſe Geſtalt verſchaft nicht nur Erſparung an Brenn- material, ſondern die geiſtigen (ſich gasfoͤrmig entbin- denden) Theile, welche bey unſeren ofnen Braupfan- nen verfliegen, und deren Verfluͤchtigung die Schwaͤche des Biers vorzuͤglich bewirkt, werden auch dadurch er- halten. – Jch wundere mich, daß dieſe einfache, von unſerer Brauart ſo voͤllig verſchiedene Vorrichtung in keinem technologiſchen Werke bisher deutlich beſchrie- ben iſt.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/66>, abgerufen am 24.11.2024.