Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1847.

Bild:
<< vorherige Seite
bemerkt sehr richtig, dieselbe Pflanzenart (Boswellia thurifera) könne wegen der Aehnlichkeit des Klima's wohl ihre Verbreitungssphäre von Indien durch das südliche Persien nach Arabien ausdehnen. Der amerikanische Weihrauch (Olibanum americanum unserer Pharmacopöen) kommt von Icica gujanensis Aubl. und Icica tacamahaca, die wir, Boupland und ich, häufig in den großen Grasebenen (Llanos) von Calabozo in Südamerika gefunden haben. Icica ist wie Boswellia aus der Familie der Burseraceen. Die Rothtanne (Pinus abies Linn.) erzeugt den gemeinen Weihrauch unserer Kirchen. -- Die Pflanze, welche die Myrrhe trägt und welche Bruce glaubte gesehen zu haben (Ainslie, Materia medica of Hindoostan, Madras 1813, p. 29), ist bei el-Gisan in Arabien von Ehrenberg entdeckt und nach den von ihm gesammelten Exemplaren durch Nees von Esenbeck unter dem Namen Balsamodendron myrrha beschrieben worden. Man hielt lange fälschlich Balsamodendron Kotaf Kunth., eine Amyris von Forskal, für den Baum der ächten Myrrhe.
78 (S. 243.) Wellsted, Travels in Arabia 1838 Vol. I. p. 272-289.
79 (S. 243.) Jomard, Etudes geogr. et hist. sur l'Arabie 1839 p. 14 und 32.
80 (S. 243.) Kosmos Bd. II. S. 167.
81 (S. 244.) Jesaias 60, 6.
82 (S. 245.) Ewald, Gesch. des Volkes Israel Bd. I. S. 300 und 450; Bunsen, Aegypten Buch III. S. 10 und 32. Auf uralte Völkerwanderungen gegen Westen deuten die Sagen von Persern und Medern im nördlichen Afrika. Sie sind an die vielgestaltete Mythe von Hercules und dem phönicischen Melkarth geknüpft worden. (Vergl. Sallust. bellum Jugurth. cap. 18, aus punischen Schriften des Hiempsal geschöpft; Plin. V, 8.) Strabo nennt die Maurusier (Bewohner von Mauretanien) gar "mit Hercules gekommene Inder".
83 (S. 245.) Diod. Sic. lib. II cap. 2 und 3.
84 (S. 245.) Ctesiae Cnidii Operum reliquiae ed. Baehr: Fragmenta assyriaca p. 421, und Carl Müller in Dindorf's Ausgabe des Herodot (Par. 1844) p. 13-15.
bemerkt sehr richtig, dieselbe Pflanzenart (Boswellia thurifera) könne wegen der Aehnlichkeit des Klima's wohl ihre Verbreitungssphäre von Indien durch das südliche Persien nach Arabien ausdehnen. Der amerikanische Weihrauch (Olibanum americanum unserer Pharmacopöen) kommt von Icica gujanensis Aubl. und Icica tacamahaca, die wir, Boupland und ich, häufig in den großen Grasebenen (Llanos) von Calabozo in Südamerika gefunden haben. Icica ist wie Boswellia aus der Familie der Burseraceen. Die Rothtanne (Pinus abies Linn.) erzeugt den gemeinen Weihrauch unserer Kirchen. — Die Pflanze, welche die Myrrhe trägt und welche Bruce glaubte gesehen zu haben (Ainslie, Materia medica of Hindoostan, Madras 1813, p. 29), ist bei el-Gisan in Arabien von Ehrenberg entdeckt und nach den von ihm gesammelten Exemplaren durch Nees von Esenbeck unter dem Namen Balsamodendron myrrha beschrieben worden. Man hielt lange fälschlich Balsamodendron Kotaf Kunth., eine Amyris von Forskål, für den Baum der ächten Myrrhe.
78 (S. 243.) Wellsted, Travels in Arabia 1838 Vol. I. p. 272–289.
79 (S. 243.) Jomard, Études géogr. et hist. sur l'Arabie 1839 p. 14 und 32.
80 (S. 243.) Kosmos Bd. II. S. 167.
81 (S. 244.) Jesaias 60, 6.
82 (S. 245.) Ewald, Gesch. des Volkes Israel Bd. I. S. 300 und 450; Bunsen, Aegypten Buch III. S. 10 und 32. Auf uralte Völkerwanderungen gegen Westen deuten die Sagen von Persern und Medern im nördlichen Afrika. Sie sind an die vielgestaltete Mythe von Hercules und dem phönicischen Melkarth geknüpft worden. (Vergl. Sallust. bellum Jugurth. cap. 18, aus punischen Schriften des Hiempsal geschöpft; Plin. V, 8.) Strabo nennt die Maurusier (Bewohner von Mauretanien) gar „mit Hercules gekommene Inder".
83 (S. 245.) Diod. Sic. lib. II cap. 2 und 3.
84 (S. 245.) Ctesiae Cnidii Operum reliquiae ed. Baehr: Fragmenta assyriaca p. 421, und Carl Müller in Dindorf's Ausgabe des Herodot (Par. 1844) p. 13–15.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note xml:id="ftn316-text" prev="#ftn316" place="end" n="77"><pb facs="#f0449" n="444"/>
bemerkt sehr richtig, dieselbe Pflanzenart (Boswellia thurifera) könne wegen der Aehnlichkeit des Klima's wohl ihre Verbreitungssphäre von Indien durch das südliche Persien nach Arabien ausdehnen. Der amerikanische Weihrauch (Olibanum americanum unserer Pharmacopöen) kommt von Icica gujanensis Aubl. und Icica tacamahaca, die wir, Boupland und ich, häufig in den großen Grasebenen (Llanos) von Calabozo in Südamerika gefunden haben. Icica ist wie Boswellia aus der Familie der Burseraceen. Die Rothtanne (Pinus abies Linn.) erzeugt den gemeinen <hi rendition="#g">Weihrauch</hi> unserer Kirchen. &#x2014; Die Pflanze, welche die Myrrhe trägt und welche Bruce glaubte gesehen zu haben <hi rendition="#g">(Ainslie, Materia medica of Hindoostan,</hi> Madras 1813, p. 29), ist bei el-Gisan in Arabien von Ehrenberg entdeckt und nach den von ihm gesammelten Exemplaren durch Nees von Esenbeck unter dem Namen Balsamodendron myrrha beschrieben worden. Man hielt lange fälschlich Balsamodendron Kotaf Kunth., eine Amyris von Forskål, für den Baum der ächten Myrrhe.</note>
            <note xml:id="ftn317-text" prev="#ftn317" place="end" n="78"> (S. 243.) <hi rendition="#g">Wellsted, Travels in Arabia</hi> 1838 Vol. I. p. 272&#x2013;289.</note>
            <note xml:id="ftn318-text" prev="#ftn318" place="end" n="79"> (S. 243.) <hi rendition="#g">Jomard, Études géogr. et hist. sur l'Arabie</hi> 1839 p. 14 und 32.</note>
            <note xml:id="ftn319-text" prev="#ftn319" place="end" n="80"> (S. 243.) <hi rendition="#g">Kosmos</hi> Bd. II. S. 167.</note>
            <note xml:id="ftn320-text" prev="#ftn320" place="end" n="81"> (S. 244.) <hi rendition="#g">Jesaias</hi> 60, 6.</note>
            <note xml:id="ftn321-text" prev="#ftn321" place="end" n="82"> (S. 245.) <hi rendition="#g">Ewald, Gesch. des Volkes Israel</hi> Bd. I. S. 300 und 450; <hi rendition="#g">Bunsen, Aegypten</hi> Buch III. S. 10 und 32. Auf uralte Völkerwanderungen gegen Westen deuten die Sagen von Persern und Medern im nördlichen Afrika. Sie sind an die vielgestaltete Mythe von Hercules und dem phönicischen Melkarth geknüpft worden. (Vergl. <hi rendition="#g">Sallust. bellum Jugurth.</hi> cap. 18, aus punischen Schriften des Hiempsal geschöpft; <hi rendition="#g">Plin.</hi> V, 8.) <hi rendition="#g">Strabo</hi> nennt die Maurusier (Bewohner von Mauretanien) gar &#x201E;mit Hercules gekommene <hi rendition="#g">Inder".</hi> </note>
            <note xml:id="ftn322-text" prev="#ftn322" place="end" n="83"> (S. 245.) <hi rendition="#g">Diod. Sic.</hi> lib. II cap. 2 und 3.</note>
            <note xml:id="ftn323-text" prev="#ftn323" place="end" n="84"> (S. 245.) <hi rendition="#g">Ctesiae</hi> Cnidii <hi rendition="#g">Operum reliquiae</hi> ed. Baehr: Fragmenta assyriaca p. 421, und <hi rendition="#g">Carl Müller</hi> in <hi rendition="#g">Dindorf's</hi> Ausgabe des <hi rendition="#g">Herodot</hi> (Par. 1844) p. 13&#x2013;15.</note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0449] ⁷⁷ bemerkt sehr richtig, dieselbe Pflanzenart (Boswellia thurifera) könne wegen der Aehnlichkeit des Klima's wohl ihre Verbreitungssphäre von Indien durch das südliche Persien nach Arabien ausdehnen. Der amerikanische Weihrauch (Olibanum americanum unserer Pharmacopöen) kommt von Icica gujanensis Aubl. und Icica tacamahaca, die wir, Boupland und ich, häufig in den großen Grasebenen (Llanos) von Calabozo in Südamerika gefunden haben. Icica ist wie Boswellia aus der Familie der Burseraceen. Die Rothtanne (Pinus abies Linn.) erzeugt den gemeinen Weihrauch unserer Kirchen. — Die Pflanze, welche die Myrrhe trägt und welche Bruce glaubte gesehen zu haben (Ainslie, Materia medica of Hindoostan, Madras 1813, p. 29), ist bei el-Gisan in Arabien von Ehrenberg entdeckt und nach den von ihm gesammelten Exemplaren durch Nees von Esenbeck unter dem Namen Balsamodendron myrrha beschrieben worden. Man hielt lange fälschlich Balsamodendron Kotaf Kunth., eine Amyris von Forskål, für den Baum der ächten Myrrhe. ⁷⁸ (S. 243.) Wellsted, Travels in Arabia 1838 Vol. I. p. 272–289. ⁷⁹ (S. 243.) Jomard, Études géogr. et hist. sur l'Arabie 1839 p. 14 und 32. ⁸⁰ (S. 243.) Kosmos Bd. II. S. 167. ⁸¹ (S. 244.) Jesaias 60, 6. ⁸² (S. 245.) Ewald, Gesch. des Volkes Israel Bd. I. S. 300 und 450; Bunsen, Aegypten Buch III. S. 10 und 32. Auf uralte Völkerwanderungen gegen Westen deuten die Sagen von Persern und Medern im nördlichen Afrika. Sie sind an die vielgestaltete Mythe von Hercules und dem phönicischen Melkarth geknüpft worden. (Vergl. Sallust. bellum Jugurth. cap. 18, aus punischen Schriften des Hiempsal geschöpft; Plin. V, 8.) Strabo nennt die Maurusier (Bewohner von Mauretanien) gar „mit Hercules gekommene Inder". ⁸³ (S. 245.) Diod. Sic. lib. II cap. 2 und 3. ⁸⁴ (S. 245.) Ctesiae Cnidii Operum reliquiae ed. Baehr: Fragmenta assyriaca p. 421, und Carl Müller in Dindorf's Ausgabe des Herodot (Par. 1844) p. 13–15.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847/449
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1847, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847/449>, abgerufen am 22.11.2024.