Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.6390 und 7476 Fuss Höhe. In Amerika haben 6390 und 7476 Fuſs Höhe. In Amerika haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0039" n="39"/> 6390 und 7476 Fuſs Höhe. In <placeName>Amerika</placeName> haben<lb/> ſich zwar ſeit den älteſten Zeiten die Menſchen noch<lb/> bedeutend höher angeſiedelt; peruaniſche Städte,<lb/> wie <placeName>Mincuipampa</placeName> und <placeName>Huancavelica</placeName>, liegen in 1900<hi rendition="#sup">t</hi><lb/> Höhe, und Menſchenwohnungen erheben ſich<lb/> ſelbſt bis 12610 Fuſs, alſo vier Mahl höher als die<lb/> groſsen, aber lichten Wolken, welche im Sommer<lb/> über unſerm Scheitel hinziehen; auch werden im<lb/><placeName>ſpaniſchen Amerika</placeName>, wo ſeit <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118778390">La Condamine</persName>'s</hi><lb/> Reiſe Liebe zu phyſikaliſchen Wiſſenſchaften mehr<lb/> verbreitet iſt, als man in <placeName>Europa</placeName> ſelbſtgefällig zu<lb/> glauben wünſcht, tägliche Thermometerbeobach-<lb/> tungen ziemlich regelmäſsig in 8 bis 9000 Fuſs Hö-<lb/> he angeſtellt. Allein die Orte, deren mittlere Tem-<lb/> peratur mit einander verglichen werden ſoll, lie-<lb/> gen zu weit von einander; iſt ihre Höhe über der<lb/> Meeresfläche unter 3000 Fuſs, ſo verurſacht die<lb/> zufällige Variation um 1° R. ſchon eine übermä-<lb/> ſsige Verſchiedenheit in dem Reſultate; und wie<lb/> ſoll man unter den verwickelten, die Temperatur<lb/> beſtimmenden localen Urſachen den Einfluſs der<lb/> Höhe erkennen, und was der ſenkrechten Höhe<lb/> über dem Meere allein zuzuſchreiben iſt, beſtim-<lb/> men? Faſt alle hoch gelegene Städte und Dörfer<lb/> in <placeName>Amerika</placeName> und <placeName>Europa</placeName> ſind in engen Gebirgsthä-<lb/> lern und auf unermeſslich weiten, durch ehemahli-<lb/> gen Waſſerſtand geebneten Gebirgskuppen ange-<lb/> baut, die ſich ſtark erhitzen, und je nachdem man<lb/> die mittlere Temperatur dieſer hohen Gebirgsebe-<lb/> nen mit der der Küſten, oder mit den noch hö-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0039]
6390 und 7476 Fuſs Höhe. In Amerika haben
ſich zwar ſeit den älteſten Zeiten die Menſchen noch
bedeutend höher angeſiedelt; peruaniſche Städte,
wie Mincuipampa und Huancavelica, liegen in 1900t
Höhe, und Menſchenwohnungen erheben ſich
ſelbſt bis 12610 Fuſs, alſo vier Mahl höher als die
groſsen, aber lichten Wolken, welche im Sommer
über unſerm Scheitel hinziehen; auch werden im
ſpaniſchen Amerika, wo ſeit La Condamine's
Reiſe Liebe zu phyſikaliſchen Wiſſenſchaften mehr
verbreitet iſt, als man in Europa ſelbſtgefällig zu
glauben wünſcht, tägliche Thermometerbeobach-
tungen ziemlich regelmäſsig in 8 bis 9000 Fuſs Hö-
he angeſtellt. Allein die Orte, deren mittlere Tem-
peratur mit einander verglichen werden ſoll, lie-
gen zu weit von einander; iſt ihre Höhe über der
Meeresfläche unter 3000 Fuſs, ſo verurſacht die
zufällige Variation um 1° R. ſchon eine übermä-
ſsige Verſchiedenheit in dem Reſultate; und wie
ſoll man unter den verwickelten, die Temperatur
beſtimmenden localen Urſachen den Einfluſs der
Höhe erkennen, und was der ſenkrechten Höhe
über dem Meere allein zuzuſchreiben iſt, beſtim-
men? Faſt alle hoch gelegene Städte und Dörfer
in Amerika und Europa ſind in engen Gebirgsthä-
lern und auf unermeſslich weiten, durch ehemahli-
gen Waſſerſtand geebneten Gebirgskuppen ange-
baut, die ſich ſtark erhitzen, und je nachdem man
die mittlere Temperatur dieſer hohen Gebirgsebe-
nen mit der der Küſten, oder mit den noch hö-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |