Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500.ten * Bruchstücken von Quarz und Kieselschiefer, wel- * In Deutschland schliessen Sandsteine, welche unzwei-
felhaft zum rothen Sandsteine gehören, ebenfalls Ge- schiebe und abgerundete Bruchstücke ein (Wieder- stedt in Thüringen; Freiesleben, geogn. Arb.: IV, 77). Sie wurden darum selbst mit dem Ausdrucke Nagelflue bezeichnet. (Meinecke, Naturforscher; St. 17, S. 48.) Ich will die, dem rothen Sandsteine der Pyrenäen untergeordneten, Brekzien nicht anfüh- ren, weil das Alter dieser, keine Steinkohlen führenden, Felsart als zweifelhaft gelten dürfte. (v. Charpen- tier, a. a. O.; S. 427.) Lagen von rundlichen, sehr feinen Quarz-Körnern sind im Todt-Liegenden von Thüringen eingeschlossen (Freiesleben, a. a. O.; S. 97) und in jenen von Oberschlesien (v. Oeynhausen, a. a. O.; S. 119). ten * Bruchstücken von Quarz und Kieselschiefer, wel- * In Deutschland schlieſsen Sandsteine, welche unzwei-
felhaft zum rothen Sandsteine gehören, ebenfalls Ge- schiebe und abgerundete Bruchstücke ein (Wieder- stedt in Thüringen; Freiesleben, geogn. Arb.: IV, 77). Sie wurden darum selbst mit dem Ausdrucke Nagelflue bezeichnet. (Meinecke, Naturforscher; St. 17, S. 48.) Ich will die, dem rothen Sandsteine der Pyrenäen untergeordneten, Brekzien nicht anfüh- ren, weil das Alter dieser, keine Steinkohlen führenden, Felsart als zweifelhaft gelten dürfte. (v. Charpen- tier, a. a. O.; S. 427.) Lagen von rundlichen, sehr feinen Quarz-Körnern sind im Todt-Liegenden von Thüringen eingeschlossen (Freiesleben, a. a. O.; S. 97) und in jenen von Oberschlesien (v. Oeynhausen, a. a. O.; S. 119). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0021" n="114"/> ten <note place="foot" n="*">In Deutschland schlieſsen Sandsteine, welche unzwei-<lb/> felhaft zum rothen Sandsteine gehören, ebenfalls Ge-<lb/> schiebe und abgerundete Bruchstücke ein (<hi rendition="#i">Wieder-<lb/> stedt</hi> in <hi rendition="#i">Thüringen</hi>; <hi rendition="#k">Freiesleben</hi>, geogn. Arb.: IV,<lb/> 77). Sie wurden darum selbst mit dem Ausdrucke<lb/><hi rendition="#g">Nagelflue</hi> bezeichnet. (<hi rendition="#k">Meinecke</hi>, Naturforscher;<lb/> St. 17, S. 48.) Ich will die, dem rothen Sandsteine<lb/> der <hi rendition="#i">Pyrenäen</hi> untergeordneten, Brekzien nicht anfüh-<lb/> ren, weil das Alter dieser, keine Steinkohlen führenden,<lb/> Felsart als zweifelhaft gelten dürfte. (v. <hi rendition="#k">Charpen-<lb/> tier</hi>, a. a. O.; S. 427.) Lagen von rundlichen, sehr<lb/> feinen Quarz-Körnern sind im Todt-Liegenden von<lb/><hi rendition="#i">Thüringen</hi> eingeschlossen (<hi rendition="#k">Freiesleben</hi>, a. a. O.; S.<lb/> 97) und in jenen von <hi rendition="#i">Oberschlesien</hi> (v. <hi rendition="#k">Oeynhausen</hi>,<lb/> a. a. O.; S. 119).</note> Bruchstücken von Quarz und Kieselschiefer, wel-<lb/> che durch ein grünlichbraunes, eisenreiches Thon-Zä-<lb/> ment zusammengehalten werden. Man findet darin<lb/> Holz-Theile, meist von Monokotyledonen, und<lb/> Massen von Braun-Eisenstein. Einige Lagen (<hi rendition="#i">Mesa<lb/> de Paja</hi>) zeigen sehr feine Quarz-Körner; Bruch-<lb/> stücke von Porphyr oder von Kalk sind mir nicht<lb/> darin vorgekommen. Diese unermeſslichen Sand-<lb/> stein-Gebiete, welche die <hi rendition="#i">Llanos</hi> des niederen <hi rendition="#i">Ori-<lb/> noko</hi> und des <hi rendition="#i">Amazonenlandes</hi> überdecken, verdie-<lb/> nen die gröſste Aufmerksamkeit der Reisenden. Durch<lb/> ihr Ansehen nähern sie sich den Nagelfluen, in<lb/> denen ebenfalls Kalk-Trümmer vermiſst werden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0021]
ten * Bruchstücken von Quarz und Kieselschiefer, wel-
che durch ein grünlichbraunes, eisenreiches Thon-Zä-
ment zusammengehalten werden. Man findet darin
Holz-Theile, meist von Monokotyledonen, und
Massen von Braun-Eisenstein. Einige Lagen (Mesa
de Paja) zeigen sehr feine Quarz-Körner; Bruch-
stücke von Porphyr oder von Kalk sind mir nicht
darin vorgekommen. Diese unermeſslichen Sand-
stein-Gebiete, welche die Llanos des niederen Ori-
noko und des Amazonenlandes überdecken, verdie-
nen die gröſste Aufmerksamkeit der Reisenden. Durch
ihr Ansehen nähern sie sich den Nagelfluen, in
denen ebenfalls Kalk-Trümmer vermiſst werden
* In Deutschland schlieſsen Sandsteine, welche unzwei-
felhaft zum rothen Sandsteine gehören, ebenfalls Ge-
schiebe und abgerundete Bruchstücke ein (Wieder-
stedt in Thüringen; Freiesleben, geogn. Arb.: IV,
77). Sie wurden darum selbst mit dem Ausdrucke
Nagelflue bezeichnet. (Meinecke, Naturforscher;
St. 17, S. 48.) Ich will die, dem rothen Sandsteine
der Pyrenäen untergeordneten, Brekzien nicht anfüh-
ren, weil das Alter dieser, keine Steinkohlen führenden,
Felsart als zweifelhaft gelten dürfte. (v. Charpen-
tier, a. a. O.; S. 427.) Lagen von rundlichen, sehr
feinen Quarz-Körnern sind im Todt-Liegenden von
Thüringen eingeschlossen (Freiesleben, a. a. O.; S.
97) und in jenen von Oberschlesien (v. Oeynhausen,
a. a. O.; S. 119).
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/21>, abgerufen am 28.07.2024. |