Humboldt, Alexander von: Ueber die einfache Vorrichtung, durch welche sich Menschen stundenlang in irrespirablen Gasarten, ohne Nachtheil der Gesundheit, und mit brennenden Lichtern aufhalten können; oder vorläufige Anzeige einer Rettungsfläche und eines Lichterhalters. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunde und Manufacturen. Bd. 2 (1796) S. 99-110, 195-210.kationsöffnung reinigen kann, die bequeme Vorrichtung ent-
kationsoͤffnung reinigen kann, die bequeme Vorrichtung ent-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="108"/> kationsoͤffnung reinigen kann, die bequeme Vorrichtung<lb/> zum Einfuͤllen der Luft, beſchreibe ich Ihnen nicht.<lb/> Sie trauen mir von ſelbſt zu, daß ich an meinem In-<lb/> ſtrumente, an dem ich ein Jahr lang abaͤndere, wel-<lb/> ches dem gemeinen Bergmann in die Hand gegeben<lb/> werden ſoll, dafuͤr geſorgt habe. Auf der obern<lb/> Flaͤche der untern Abtheilung, da wo dieſelbe vor der<lb/> obern vorſteht, iſt die Lampe angebracht. Dieſe Lam-<lb/> pe habe ich nach dem Argandſchen Princip eingerichtet.<lb/> In ihrer Mitte erhebt ſich nemlich ein etwa zwey Li-<lb/> nien dicker, hohler, meſſingener Cylinder, deſſen obere<lb/> Muͤndung (denn auf dieſe kommt es ja allein an)<lb/> kaum den achten Theil einer Linie im Durchmeſſer hat.<lb/> Dieſer Cylinder, den ich das Luftrohr nenne, commu-<lb/> nicirt unten mit dem Luftvorrathgefaͤße, von welchem<lb/> er zur Reinigung an oder abgeſchroben werden kann.<lb/> Auf das Luftrohr wird nun ein hohler geſtrickter Tocht<lb/> gezogen, und um daſſelbe Oehl gegoſſen oder Talg<lb/> eingeſchmolzen. Was erfolgt nun, wenn der Tocht<lb/> angezuͤndet iſt, und man den Hahn oͤffnet, durch wel-<lb/> chen beyde Abtheilungen in Verbindung ſtehen? Ein<lb/> duͤnner Waſſerſtrom laͤuft in das Luftgefaͤß. Die<lb/> dadurch comprimirte Luft will entweichen, und findet<lb/> keinen andern Ausgang, als den durch das Luftrohr.<lb/> Sie ſtroͤmt alſo mitten durch die Flamme durch, wel-<lb/> che in dem Augenblick heller, laͤnger und pyramidal<lb/> zugeſpitzt wird. Als ich dieſe Erfindung im Junius<lb/> des vorigen Jahrs zuerſt beſchrieb, hatte ich die Idee,<lb/> die Luft wie beym Luftrohr von der Seite in die Flam-<lb/> me blaſen zu laſſen. Dieſe Einrichtung hat aber den<lb/> Fehler, daß die Flamme ſich nach der dem Luftſtrom<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ent-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0011]
kationsoͤffnung reinigen kann, die bequeme Vorrichtung
zum Einfuͤllen der Luft, beſchreibe ich Ihnen nicht.
Sie trauen mir von ſelbſt zu, daß ich an meinem In-
ſtrumente, an dem ich ein Jahr lang abaͤndere, wel-
ches dem gemeinen Bergmann in die Hand gegeben
werden ſoll, dafuͤr geſorgt habe. Auf der obern
Flaͤche der untern Abtheilung, da wo dieſelbe vor der
obern vorſteht, iſt die Lampe angebracht. Dieſe Lam-
pe habe ich nach dem Argandſchen Princip eingerichtet.
In ihrer Mitte erhebt ſich nemlich ein etwa zwey Li-
nien dicker, hohler, meſſingener Cylinder, deſſen obere
Muͤndung (denn auf dieſe kommt es ja allein an)
kaum den achten Theil einer Linie im Durchmeſſer hat.
Dieſer Cylinder, den ich das Luftrohr nenne, commu-
nicirt unten mit dem Luftvorrathgefaͤße, von welchem
er zur Reinigung an oder abgeſchroben werden kann.
Auf das Luftrohr wird nun ein hohler geſtrickter Tocht
gezogen, und um daſſelbe Oehl gegoſſen oder Talg
eingeſchmolzen. Was erfolgt nun, wenn der Tocht
angezuͤndet iſt, und man den Hahn oͤffnet, durch wel-
chen beyde Abtheilungen in Verbindung ſtehen? Ein
duͤnner Waſſerſtrom laͤuft in das Luftgefaͤß. Die
dadurch comprimirte Luft will entweichen, und findet
keinen andern Ausgang, als den durch das Luftrohr.
Sie ſtroͤmt alſo mitten durch die Flamme durch, wel-
che in dem Augenblick heller, laͤnger und pyramidal
zugeſpitzt wird. Als ich dieſe Erfindung im Junius
des vorigen Jahrs zuerſt beſchrieb, hatte ich die Idee,
die Luft wie beym Luftrohr von der Seite in die Flam-
me blaſen zu laſſen. Dieſe Einrichtung hat aber den
Fehler, daß die Flamme ſich nach der dem Luftſtrom
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