Humboldt, Alexander von: Auszug aus einem Briefe des Hrn. v. Humboldt an Hrn. Fourcroy. In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde mit Rücksicht auf die dazu gehörigen Hülfswissenschaften. Bd. 4 (1802) S. 188-195.Land nordwärts des Amazonenflusses zwischen Po- Wir
Land nordwaͤrts des Amazonenfluſſes zwiſchen Po- Wir
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="189"/> Land nordwaͤrts des Amazonenfluſſes zwiſchen Po-<lb/> payan und die Gebirge des franzoͤſiſchen Guyana.<lb/> Wir ſind zweymal vor den großen Waſſerfallen<lb/> des Oronoco, unterm 5° 12′ ſuͤdl Breite u. 4 St.<lb/> 43 Min. weſtl. Laͤnge von Paris, — und denen<lb/> von Atures und Maypures im 5° 39′ Br. und<lb/> 4 St. 41. M. 40 S. Laͤnge, vorbeygekommen;<lb/> von der Muͤndung des Guaviare und der Fluͤſſe<lb/> Arabaya, Temi und Tuamini. Ich ließ meine<lb/> Pirogue zu Lande, nach dem ſchwarzen Fluſſe<lb/> ſchaffen. Wir gingen zu Fuß durch die Waͤlder<lb/> der <hi rendition="#aq">Hevea</hi> (die das elaſtiſche Harz liefert) der Cin-<lb/> chena (wo die Chinarinde herkommt) und der<lb/><hi rendition="#aq">Winterana-Canella.</hi> Ich ſtieg vom <hi rendition="#aq">Rio-Ne-<lb/> gro</hi> bis <hi rendition="#aq">San-Carlos</hi> um die Laͤnge durch den Zeit-<lb/> halter von Berthoud zu beſtimmen, mit welchem<lb/> ich noch immer ſehr zufrieden bin. Ich beſuchte<lb/> alsdann die Gegend von Caſigniare welche von<lb/> den Ydapaminaren bewohnt wird welche blos von<lb/> geraͤucherten Ameiſen leben. Ich drang bis zu<lb/> den Quellen des Oronoco, bis jenſeits dem Vul-<lb/> can von Duida vor, ſo weit als es die Wildheit<lb/> der Guarcas- und Guakaribos-Indianer verſtat-<lb/> tete; ich fuhr den ganzen Oronoco hinab bis zur<lb/> Hauptſtadt von Guyana wo ich 500 Lieues in 26<lb/> Tagen machte ohne die Raſttage zu rechnen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [189/0003]
Land nordwaͤrts des Amazonenfluſſes zwiſchen Po-
payan und die Gebirge des franzoͤſiſchen Guyana.
Wir ſind zweymal vor den großen Waſſerfallen
des Oronoco, unterm 5° 12′ ſuͤdl Breite u. 4 St.
43 Min. weſtl. Laͤnge von Paris, — und denen
von Atures und Maypures im 5° 39′ Br. und
4 St. 41. M. 40 S. Laͤnge, vorbeygekommen;
von der Muͤndung des Guaviare und der Fluͤſſe
Arabaya, Temi und Tuamini. Ich ließ meine
Pirogue zu Lande, nach dem ſchwarzen Fluſſe
ſchaffen. Wir gingen zu Fuß durch die Waͤlder
der Hevea (die das elaſtiſche Harz liefert) der Cin-
chena (wo die Chinarinde herkommt) und der
Winterana-Canella. Ich ſtieg vom Rio-Ne-
gro bis San-Carlos um die Laͤnge durch den Zeit-
halter von Berthoud zu beſtimmen, mit welchem
ich noch immer ſehr zufrieden bin. Ich beſuchte
alsdann die Gegend von Caſigniare welche von
den Ydapaminaren bewohnt wird welche blos von
geraͤucherten Ameiſen leben. Ich drang bis zu
den Quellen des Oronoco, bis jenſeits dem Vul-
can von Duida vor, ſo weit als es die Wildheit
der Guarcas- und Guakaribos-Indianer verſtat-
tete; ich fuhr den ganzen Oronoco hinab bis zur
Hauptſtadt von Guyana wo ich 500 Lieues in 26
Tagen machte ohne die Raſttage zu rechnen.
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