Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Über die Chinawälder in Südamerika. In: Magazin für die neusten Entdeckungen in der gesammten Naturkunde, 1. Jg. (1807), S. 57-68, 104-120.

Bild:
<< vorherige Seite

Pallido Ruiz, Quinol. Art. 7. p. 74, um Pozuzo Pata de Guallerata ge-
nannt, ein Synonym von C. cordifolia Mut. Ruiz und Pavon haben diese
Identität neuerlichst selbst eingestanden*).

Nach Zea ist eine Varietät von C. cordifolia Mut. die C. hirsuta
Flor. Per. II. Ic. 192. Cascarillo delgado oder C. tenuis Ruiz, Quinol.
II. p. 56. Gehört auch hieher C. purpurea Flor. Per. II. t. 193 oder Cas-
carillo morado Ruiz
Quinol. Art. V. p. 67? Diese Species variirt wun-
derbar in den Blättern und zwar auf demselben Baume.

4. C. oblongifolia foliis oblongis acuminatis glabris, filamentis
brevissimis, antheris infra medium tubi latentibus. Mut. MSS.

Quina roxa, Quinquina rouge de' S. Fe. Differt. a C. lancifolia
1) foliis latioribus majoribus oblongis nec lanceolatis, 2) antheris haud
in summo tubo latentibus.

Sie wächst unter dem 5° N. Br. zwischen 600 und 1300 Toisen Höhe.
und ist im Königreich Neu-Grenada vorzüglich gemein um das Städtchen
Mariquita, wo so lange der Sitz von Herrn Mutis botanischer Expedition
war. Sie trägt oft weit größere Frucht als die weiße China, C. ovali-
folia,
daher sie mit mehrerem Rechte als diese den Namen macrocarpa
verdiente. Ihre Rinde ist weniger fieberheilend als C. Condaminea und
C. lancifolia, mehr als die gelbe China (C. cordifolia). Sie ist sehr rei-
zend, für schwache Constitutionen erhitzend, in sthenischen inflammato-
rischen Krankheiten oft gefährlich, um so wohlthätiger äußerlich ange-
wandt, in Muskelkrankheiten, eiternden und brandigen Geschwüren.

Nach Ruizens eigenen neueren Geständnissen ist mit C. oblongifolia
Mut. oder mit der rothen China von S. Fe identisch die gelbe China,
Cascarilla amarilla Quinol. Art. 6. p. 71. oder C: mugnifolia Flor. Pcr.
II. Ic. 196, welche in Peru wegen des schönen orangenartigen Geruchs
der Blüthe flor. de Azahar, in Popayan Palo de requeson**) genannt wird.

5. C. ovalifolia fol. elipticis supra glaberrimis subtus pubescen-
tibus, antheris in parte tubi superiori latentibus, filamentis vix ullis.
Mut. MSS.

Quina blanca, Quinquina blanc. Weiße China von St. Fe.

Var. b. fol. utrinque pubescentibus.

g. fol. utrinque laevibus.

Beide Varietäten, besonders die erstere, hat oft corollam 6-7 lo-
bam, stamina 6-7.

Unter dem 3ten bis 6ten Grade N. Br. zwischen 700 und 1400 Toi-
sen Höhe. Die Var. mit glatten Blättern ist bei S. Martha häufig. Ein
sicheres, selbst von Mutis und Ruiz***) anerkanntes Synonym ist C. ma-

*) Suppl. a la Quinol. p. 18.
**) Period. de St Fe. p. 335.
***) Suppl. p. 18.

Pallido Ruiz, Quinol. Art. 7. p. 74, um Pozuzo Pata de Guallerata ge-
nannt, ein Synonym von C. cordifolia Mut. Ruiz und Pavon haben diese
Identität neuerlichst selbst eingestanden*).

Nach Zea ist eine Varietät von C. cordifolia Mut. die C. hirsuta
Flor. Per. II. Ic. 192. Cascarillo delgado oder C. tenuis Ruiz, Quinol.
II. p. 56. Gehört auch hieher C. purpurea Flor. Per. II. t. 193 oder Cas-
carillo morado Ruiz
Quinol. Art. V. p. 67? Diese Species variirt wun-
derbar in den Blättern und zwar auf demselben Baume.

4. C. oblongifolia foliis oblongis acuminatis glabris, filamentis
brevissimis, antheris infra medium tubi latentibus. Mut. MSS.

Quina roxa, Quinquina rouge de’ S. Fe. Differt. a C. lancifolia
1) foliis latioribus majoribus oblongis nec lanceolatis, 2) antheris haud
in summo tubo latentibus.

Sie wächst unter dem 5° N. Br. zwischen 600 und 1300 Toisen Höhe.
und ist im Königreich Neu-Grenada vorzüglich gemein um das Städtchen
Mariquita, wo so lange der Sitz von Herrn Mutis botanischer Expedition
war. Sie trägt oft weit größere Frucht als die weiße China, C. ovali-
folia,
daher sie mit mehrerem Rechte als diese den Namen macrocarpa
verdiente. Ihre Rinde ist weniger fieberheilend als C. Condaminea und
C. lancifolia, mehr als die gelbe China (C. cordifolia). Sie ist sehr rei-
zend, für schwache Constitutionen erhitzend, in sthenischen inflammato-
rischen Krankheiten oft gefährlich, um so wohlthätiger äußerlich ange-
wandt, in Muskelkrankheiten, eiternden und brandigen Geschwüren.

Nach Ruizens eigenen neueren Geständnissen ist mit C. oblongifolia
Mut. oder mit der rothen China von S. Fe identisch die gelbe China,
Cascarilla amarilla Quinol. Art. 6. p. 71. oder C: mugnifolia Flor. Pcr.
II. Ic. 196, welche in Peru wegen des schönen orangenartigen Geruchs
der Blüthe flor. de Azahar, in Popayan Palo de requeson**) genannt wird.

5. C. ovalifolia fol. elipticis supra glaberrimis subtus pubescen-
tibus, antheris in parte tubi superiori latentibus, filamentis vix ullis.
Mut. MSS.

Quina blanca, Quinquina blanc. Weiße China von St. Fe.

Var. β. fol. utrinque pubescentibus.

γ. fol. utrinque laevibus.

Beide Varietäten, besonders die erstere, hat oft corollam 6–7 lo-
bam, stamina 6–7.

Unter dem 3ten bis 6ten Grade N. Br. zwischen 700 und 1400 Toi-
sen Höhe. Die Var. mit glatten Blättern ist bei S. Martha häufig. Ein
sicheres, selbst von Mutis und Ruiz***) anerkanntes Synonym ist C. ma-

*) Suppl. a la Quinol. p. 18.
**) Period. de St Fe. p. 335.
***) Suppl. p. 18.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div>
            <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0028" n="118"/>
Pallido Ruiz,</hi> Quinol. Art. 7. p. 74, um Pozuzo <hi rendition="#i">Pata de Guallerata</hi> ge-<lb/>
nannt, ein Synonym von C. cordifolia Mut. Ruiz und Pavon haben diese<lb/>
Identität neuerlichst selbst eingestanden<note place="foot" n="*)">Suppl. a la Quinol. p. 18.</note>.</p><lb/>
            <p>Nach Zea ist eine Varietät von C. cordifolia Mut. die C. <hi rendition="#i">hirsuta</hi><lb/>
Flor. Per. II. Ic. 192. C<hi rendition="#i">ascarillo delgado</hi> oder C. <hi rendition="#i">tenuis Ruiz,</hi> Quinol.<lb/>
II. p. 56. Gehört auch hieher C. <hi rendition="#i">purpurea</hi> Flor. Per. II. t. 193 oder C<hi rendition="#i">as-<lb/>
carillo morado Ruiz</hi> Quinol. Art. V. p. 67? Diese Species variirt wun-<lb/>
derbar in den Blättern und zwar auf demselben Baume.</p><lb/>
            <p>4. C. <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">oblongifolia</hi> foliis oblongis acuminatis glabris, filamentis<lb/>
brevissimis, antheris infra medium tubi latentibus. Mut. MSS.</hi></p><lb/>
            <p>Quina roxa, Quinquina rouge de&#x2019; S. Fe. Differt. a C. <hi rendition="#i">lancifolia</hi><lb/>
1) foliis latioribus majoribus oblongis nec lanceolatis, 2) antheris haud<lb/>
in summo tubo latentibus.</p><lb/>
            <p>Sie wächst unter dem 5° N. Br. zwischen 600 und 1300 Toisen Höhe.<lb/>
und ist im Königreich Neu-Grenada vorzüglich gemein um das Städtchen<lb/>
Mariquita, wo so lange der Sitz von Herrn Mutis botanischer Expedition<lb/>
war. Sie trägt oft weit größere Frucht als die weiße China, C. <hi rendition="#i">ovali-<lb/>
folia,</hi> daher sie mit mehrerem Rechte als diese den Namen <hi rendition="#i">macrocarpa</hi><lb/>
verdiente. Ihre Rinde ist weniger fieberheilend als C. C<hi rendition="#i">ondaminea</hi> und<lb/>
C. <hi rendition="#i">lancifolia,</hi> mehr als die gelbe China (C. <hi rendition="#i">cordifolia</hi>). Sie ist sehr rei-<lb/>
zend, für schwache Constitutionen erhitzend, in sthenischen inflammato-<lb/>
rischen Krankheiten oft gefährlich, um so wohlthätiger äußerlich ange-<lb/>
wandt, in Muskelkrankheiten, eiternden und brandigen Geschwüren.</p><lb/>
            <p>Nach Ruizens eigenen neueren Geständnissen ist mit C. <hi rendition="#i">oblongifolia</hi><lb/>
Mut. oder mit der rothen China von S. Fe identisch die gelbe China,<lb/>
C<hi rendition="#i">ascarilla amarilla</hi> Quinol. Art. 6. p. 71. oder C: <hi rendition="#i">mugnifolia</hi> Flor. Pcr.<lb/>
II. Ic. 196, welche in Peru wegen des schönen orangenartigen Geruchs<lb/>
der Blüthe flor. de Azahar, in Popayan Palo de requeson<note place="foot" n="**)">Period. de St Fe. p. 335.</note> genannt wird.</p><lb/>
            <p>5. C. <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ovalifolia</hi> fol. elipticis supra glaberrimis subtus pubescen-<lb/>
tibus, antheris in parte tubi superiori latentibus, filamentis vix ullis.<lb/>
Mut. MSS.</hi></p><lb/>
            <p>Quina blanca, Quinquina blanc. Weiße China von St. Fe.</p><lb/>
            <p>Var. &#x03B2;. fol. utrinque pubescentibus.</p><lb/>
            <p>&#x03B3;. fol. utrinque laevibus.</p><lb/>
            <p>Beide Varietäten, besonders die erstere, hat oft corollam 6&#x2013;7 lo-<lb/>
bam, stamina 6&#x2013;7.</p><lb/>
            <p>Unter dem 3ten bis 6ten Grade N. Br. zwischen 700 und 1400 Toi-<lb/>
sen Höhe. Die Var. mit glatten Blättern ist bei S. Martha häufig. Ein<lb/>
sicheres, selbst von Mutis und Ruiz<note place="foot" n="***)">Suppl. p. 18.</note> anerkanntes Synonym ist C. <hi rendition="#i">ma-<lb/></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0028] Pallido Ruiz, Quinol. Art. 7. p. 74, um Pozuzo Pata de Guallerata ge- nannt, ein Synonym von C. cordifolia Mut. Ruiz und Pavon haben diese Identität neuerlichst selbst eingestanden *). Nach Zea ist eine Varietät von C. cordifolia Mut. die C. hirsuta Flor. Per. II. Ic. 192. Cascarillo delgado oder C. tenuis Ruiz, Quinol. II. p. 56. Gehört auch hieher C. purpurea Flor. Per. II. t. 193 oder Cas- carillo morado Ruiz Quinol. Art. V. p. 67? Diese Species variirt wun- derbar in den Blättern und zwar auf demselben Baume. 4. C. oblongifolia foliis oblongis acuminatis glabris, filamentis brevissimis, antheris infra medium tubi latentibus. Mut. MSS. Quina roxa, Quinquina rouge de’ S. Fe. Differt. a C. lancifolia 1) foliis latioribus majoribus oblongis nec lanceolatis, 2) antheris haud in summo tubo latentibus. Sie wächst unter dem 5° N. Br. zwischen 600 und 1300 Toisen Höhe. und ist im Königreich Neu-Grenada vorzüglich gemein um das Städtchen Mariquita, wo so lange der Sitz von Herrn Mutis botanischer Expedition war. Sie trägt oft weit größere Frucht als die weiße China, C. ovali- folia, daher sie mit mehrerem Rechte als diese den Namen macrocarpa verdiente. Ihre Rinde ist weniger fieberheilend als C. Condaminea und C. lancifolia, mehr als die gelbe China (C. cordifolia). Sie ist sehr rei- zend, für schwache Constitutionen erhitzend, in sthenischen inflammato- rischen Krankheiten oft gefährlich, um so wohlthätiger äußerlich ange- wandt, in Muskelkrankheiten, eiternden und brandigen Geschwüren. Nach Ruizens eigenen neueren Geständnissen ist mit C. oblongifolia Mut. oder mit der rothen China von S. Fe identisch die gelbe China, Cascarilla amarilla Quinol. Art. 6. p. 71. oder C: mugnifolia Flor. Pcr. II. Ic. 196, welche in Peru wegen des schönen orangenartigen Geruchs der Blüthe flor. de Azahar, in Popayan Palo de requeson **) genannt wird. 5. C. ovalifolia fol. elipticis supra glaberrimis subtus pubescen- tibus, antheris in parte tubi superiori latentibus, filamentis vix ullis. Mut. MSS. Quina blanca, Quinquina blanc. Weiße China von St. Fe. Var. β. fol. utrinque pubescentibus. γ. fol. utrinque laevibus. Beide Varietäten, besonders die erstere, hat oft corollam 6–7 lo- bam, stamina 6–7. Unter dem 3ten bis 6ten Grade N. Br. zwischen 700 und 1400 Toi- sen Höhe. Die Var. mit glatten Blättern ist bei S. Martha häufig. Ein sicheres, selbst von Mutis und Ruiz ***) anerkanntes Synonym ist C. ma- *) Suppl. a la Quinol. p. 18. **) Period. de St Fe. p. 335. ***) Suppl. p. 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_chinawaelder_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_chinawaelder_1807/28
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Über die Chinawälder in Südamerika. In: Magazin für die neusten Entdeckungen in der gesammten Naturkunde, 1. Jg. (1807), S. 57-68, 104-120, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_chinawaelder_1807/28>, abgerufen am 29.03.2024.