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Humboldt, Alexander von: Beschreibung einer neuen Spin-[,] Zwirn-[,] Haspel-[,] Kratz- und Krempel-Maschine zu hundert und mehrern Faden. In: Physikalisch-ökonomische Bibliothek, Bd. 16, St. 2 (1790), S. 228-244.

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Physikalisch-Oekon. Bibl. XVI. 2.

Wenn wir einen Blick auf das Ganze
werfen, so können wir uns des Wunsches
nicht enthalten, der Erfinder der neuen
Spin- Zwirn- Haspel- Kratz- und Krem-
pel-Maschine, hätte vor Bekantmachung
seines, in vieler Rücksicht lobenswerthen
Werks, dasselbe im Einzelnen genauer
untersucht, andere Maschinen daneben ge-
halten, Kraft und Last berechnet, die Zahl
der Zähne, Kämme und Triebstöcke ange-
geben u. s. f. Wie ist es denkbar, daß
ein Mensch zwey Stirnräder von wenigstens
150 Fuß Umfang, 1200 auf einander
schleifende Lockenwalzen, und 4 Krempel-
maschinen (von denen eine, wie die Erfah-
rung selbst in Teutschland lehrt, fast 2 Ar-
beiter erfordert) in Bewegung setze? Wir
hoffen, daß geschickte Machaniker das man-
cherley Gute, welches vorliegende Schrift
enthält, über die Mängel die wir ihr vor-
werfen, nicht übersehen, sondern vielmehr,
daß sie es zu anderen Maschinen benutzen
und so für das Wohl der menschlichen Ge-
selschaft anwenden werden.

Alexander von Humboldt.



XII.
Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XVI. 2.

Wenn wir einen Blick auf das Ganze
werfen, ſo koͤnnen wir uns des Wunſches
nicht enthalten, der Erfinder der neuen
Spin- Zwirn- Haspel- Kratz- und Krem-
pel-Maſchine, haͤtte vor Bekantmachung
ſeines, in vieler Ruͤckſicht lobenswerthen
Werks, daſſelbe im Einzelnen genauer
unterſucht, andere Maſchinen daneben ge-
halten, Kraft und Laſt berechnet, die Zahl
der Zaͤhne, Kaͤmme und Triebſtoͤcke ange-
geben u. ſ. f. Wie iſt es denkbar, daß
ein Menſch zwey Stirnraͤder von wenigſtens
150 Fuß Umfang, 1200 auf einander
ſchleifende Lockenwalzen, und 4 Krempel-
maſchinen (von denen eine, wie die Erfah-
rung ſelbſt in Teutſchland lehrt, faſt 2 Ar-
beiter erfordert) in Bewegung ſetze? Wir
hoffen, daß geſchickte Machaniker das man-
cherley Gute, welches vorliegende Schrift
enthaͤlt, uͤber die Maͤngel die wir ihr vor-
werfen, nicht uͤberſehen, ſondern vielmehr,
daß ſie es zu anderen Maſchinen benutzen
und ſo fuͤr das Wohl der menſchlichen Ge-
ſelſchaft anwenden werden.

Alexander von Humboldt.



XII.
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[244/0018] Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XVI. 2. Wenn wir einen Blick auf das Ganze werfen, ſo koͤnnen wir uns des Wunſches nicht enthalten, der Erfinder der neuen Spin- Zwirn- Haspel- Kratz- und Krem- pel-Maſchine, haͤtte vor Bekantmachung ſeines, in vieler Ruͤckſicht lobenswerthen Werks, daſſelbe im Einzelnen genauer unterſucht, andere Maſchinen daneben ge- halten, Kraft und Laſt berechnet, die Zahl der Zaͤhne, Kaͤmme und Triebſtoͤcke ange- geben u. ſ. f. Wie iſt es denkbar, daß ein Menſch zwey Stirnraͤder von wenigſtens 150 Fuß Umfang, 1200 auf einander ſchleifende Lockenwalzen, und 4 Krempel- maſchinen (von denen eine, wie die Erfah- rung ſelbſt in Teutſchland lehrt, faſt 2 Ar- beiter erfordert) in Bewegung ſetze? Wir hoffen, daß geſchickte Machaniker das man- cherley Gute, welches vorliegende Schrift enthaͤlt, uͤber die Maͤngel die wir ihr vor- werfen, nicht uͤberſehen, ſondern vielmehr, daß ſie es zu anderen Maſchinen benutzen und ſo fuͤr das Wohl der menſchlichen Ge- ſelſchaft anwenden werden. Alexander von Humboldt. XII.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Beschreibung einer neuen Spin-[,] Zwirn-[,] Haspel-[,] Kratz- und Krempel-Maschine zu hundert und mehrern Faden. In: Physikalisch-ökonomische Bibliothek, Bd. 16, St. 2 (1790), S. 228-244, hier S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beschreibung_1790/18>, abgerufen am 29.03.2024.